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1432 - Fluchtziel Gevonia

Titel: 1432 - Fluchtziel Gevonia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hättest du recht gehabt", sagte der Junge, nachdem sie sich begrüßt und über einige Belanglosigkeiten gesprochen hatten. „Mein Vater sagt auch, daß einiges von dem Ungeziefer, das uns beinahe vernichtet hätte, nur von Lokvorth gekommen sein kann. Solche Wesen, die weder eindeutig Tier noch eindeutig Pflanze sind, gibt es eigentlich nur dort."
    „Dein Vater weiß gut über Lokvorth Bescheid. Ich würde gern mal mit ihm reden."
    „Er ist oben in der Wohnung. Wenn du willst, bringe ich dich zu ihm", bot ihm Oggil Yilgrizz an. „Worauf warten wir noch?" Holm lächelte gewinnend und folgte dem Jungen in das Haus. Während sie im Antigravschacht in das fünfte Stockwerk hinaufstiegen, fragte der Ingenieur sich, wie der ehemalige Freund heute wohl lebte.
    War Zarlo Yilgrizz arm? Oder lebte er in Luxus?
    Sie werden ihm seinen Verrat bezahlt haben, dachte er. Sie haben ihm erlaubt, Kinder zu haben. Schon das ist ein Beweis dafür, daß er bevorzugt behandelt wird.
    Er war auf einiges gefaßt und wurde doch von der Eleganz und dem Luxus überrascht, die er in der Wohnung von Zarlo Yilgrizz vorfand. Jedes Detail ließ erkennen, daß der Blue ein reicher und privilegierter Mann war, dem es an nichts mangelte.
    Albert Holm verspürte einen bitteren Geschmack im Mund. Er mußte an die Qualen denken, die er im Gefangenen-Camp von Lokvorth hatte über sich ergehen lassen müssen. In der Zeit hatte der Mann, der dafür verantwortlich war, ein angenehmes Leben geführt.
    Oggil Yilgrizz öffnete eine Tür vor ihm. „Mein Vater", stellte er vor und verneigte sich.
    Albert Holm schritt durch eine Tür. Seine rechte Hand schob sich unter seine Jacke.
    An einem magnetischen Element über der linken Hüfte hing der entsicherte Energiestrahler.
    Zarlo Yilgrizz saß an einem Tisch über Tausenden von winzigen Steinchen, die er zu einem Mosaik zusammenzusetzen versuchte. Erwartungsvoll blickte er auf, blieb dann aber wie erstarrt in seinem Sessel sitzen. „Bert!"
    Der Ingenieur zog den Energiestrahler und richtete ihn auf Zarlo Yilgrizz. „Nein", schrie der Sohn. „Bitte nicht."
    „Ich bin gekommen, um dich zu töten, Zarlo", sagte Holm. „Vor fünfzig Jahren hast du mich verraten. Dir habe ich fünfzig Jahre Hölle in den Gefangenen-Camps von Lokvorth zu verdanken."
    Der alte Blue erhob sich. Abwehrend streckte er Holm die Hände entgegen. „Das ist nicht wahr", rief er. „Ich habe dich nicht verraten."
    „Bei der Gerichtsverhandlung haben sie deine Aussage verlesen", erklärte Holm. „Darin hast du mir Sabotage gegen das Humanidrom, Kontakte zur CILADA und persönliche Bereicherung vorgeworfen."
    „Eine Fälschung! Bert, glaube mir.
    Genauso haben sie es mit mir gemacht. Sie haben Aussagen vorgelegt, die du angeblich gemacht hast. Gailbraith Deighton erschien vor Gericht. Er behauptete, du hättest das Raumschiff gebaut, mit dem der Siganese und deine Frau geflohen sind. Ich habe dem widersprochen und ausgesagt, daß du nichts damit zu tun hattest."
    „Ich glaube dir nicht. Wieso lebst du in einem derartigen Luxus? Wieso hast du Kinder, obwohl die meisten Gataser keine haben dürfen?"
    Albert Holm ließ die Waffe nicht sinken.
    Er zielte auf den Kopf des alten Blues. „Ich konnte beweisen, daß ich nichts mit der Flucht zu tun hatte", beteuerte Zarlo Yilgrizz. „Sie haben mir geglaubt."
    „Aber du hattest mit der Flucht zu tun.
    Zusammen mit Deni hast du Gepäck herangeschleppt, und du warst dabei, als Deni ihre Mutter erschoß. Wir beide wurden paralysiert und verhaftet, während Deni und Ikarus fliehen konnten. Warum wurde ich verurteilt? Warum du nicht?
    Weil du mich verraten hast."
    „Es gibt eine Videoaufzeichnung von dem Vorfall. Auf ihr ist nicht alles zu sehen, was damals geschah. Erinnerst du dich? Ich habe Deni in die Schleuse des Raumschiffes gestoßen", erläuterte Zarlo.
    Er ging langsam auf den Ingenieur zu und schien die Waffe nicht zu sehen. „Dann bin ich zu dir geeilt und habe dich gepackt. Sie hatten dir ein Medikament injiziert, das dich willenlos machte. Deshalb konntest du nicht handeln. Ich wollte dich ebenfalls in die Schleusenkammer stoßen. Doch ich kam nicht mehr dazu, weil sie uns beide paralysiert haben."
    „Das habe ich vor Augen, als wenn es eben geschehen wäre", sagte Holm voller Bitterkeit. „Galbraith Deighton hat die Vorfälle ganz anders interpretiert", fuhr der alte Blue fort. „Er kam zu der Überzeugung, daß ich dich festgehalten habe, um deine Flucht zu verhindern, und

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