1432 - Fluchtziel Gevonia
Lethan. „Das entscheidet sich erst in den nächsten Tagen."
Sie verabschiedeten sich und verließen das Büro. Eylaraud lud sie zum Essen in einem der besten Restaurants der Stadt ein.
Albert Holm war von einem Hochgefühl erfüllt, wie er es schon seit Jahrzehnten nicht mehr gekannt hatte.
Die CILADA öffnete ihm das Tor zum Paradies!
*
Zusammen mit Zarlo Yilgrizz und dem Großteil seiner Familie ging Albert Holm zwei Tage darauf an Bord der IKARUS, freundlich begrüßt von der Syntronik, die behauptete, ihn vermißt zu haben.
Die Blues suchten sich einige Räume aus, in denen sie die Reise verbringen wollten, während Holm mit Zarlo in die Zentrale ging. Er fragte die Syntronik nach Kaffan und atmete erleichtert auf, als sie ihm bestätigte, daß sie die kosmische Position dieses Planeten kannte. „Morgen starten wir", erklärte er dem Computer. „Es kommen noch einige Freunde. Sobald sie an Bord sind, geht es los. Bereite dich und das Schiff entsprechend vor."
„Längst geschehen", erwiderte die Syntronik. „Von mir aus können wir sofort starten."
Holm setzte sich in den Sessel des Kommandanten und checkte das ganze Schiff durch. Dabei vergaß er auch nicht, die Nahrungsmittelvorräte zu überprüfen.
Er wollte sicher sein, daß er zur Not auch sechzig Personen für einige Tage versorgen konnte.
Am nächsten Morgen verließ Zarlo den Raumer. Er kehrte zwei Stunden später mit Eylaraud und vierundzwanzig Männern und Frauen zurück, unter ihnen Arkoniden, Springer und Aras. Somit wuchs die Zahl der Personen an Bord auf achtunddreißig an.
Unmittelbar nach der Ankunft dieser Gruppe startete die IKARUS. Sie löste einen wahren Sturm von Funkrufen aus, als sie in den Raum hinausraste, doch Holm antwortete nicht. Eylaraud atmete erleichtert auf, als sie das Verth-System verließen. „Ich dachte, es würde schwieriger sein", sagte sie. „Ich dachte, sie würden uns angreifen oder irgendwie versuchen, uns aufzuhalten. Aber niemand hat sich uns in den Weg gestellt."
Holm blickte sie an. „Mich überrascht das nicht", erwiderte er. „Ich habe nichts anderes erwartet. Auf meinem Weg nach Gatas war es nicht anders."
Zwei Tage später erreichten sie den Planeten Kaffan im Horkreis-System.
Kaffan war der vierzehnte Planet einer riesigen, roten Sonne. Vorsichtig pirschten sie sich an diese Welt heran, von der sie nur wenig wußten.
Albert Holm saß im Sessel des Kommandanten und beobachtete die Ortungsschirme. Eylaraud und Zarlo Yilgrizz saßen neben ihm. Beide waren unruhig und nervös. „Es ist die Hölle", sagte Eylaraud. „Ich habe einige Monate dort leben müssen.
NATHAN hat die Gesellschaft von Kaffan in Kasten eingeteilt. An der Spitze steht der Gouverneur. Unter ihm stehen sieben Verwalter, für jeden der bewohnbaren Kontinente ist einer von ihnen zuständig.
Es gibt neun Kontinente, aber Arktis und Antarktis werden nie erwähnt. Nach den Verwaltern folgen wiederum sieben Gerechte, die alles andere als gerecht sind.
Sie alle bilden die Führungsschicht. Sie dürfen Familie haben."
„Die anderen nicht?" fragte Holm. „Wie ist das zu verstehen?"
„Neunzig Prozent der Männer und Frauen leben getrennt auf Kaffan", erläuterte sie. „Drei Kontinente sind den Frauen und drei Kontinente den Männern vorbehalten. Der siebte Kontinent ist der Kontinent der Begegnung. Auf ihm dürfen sich für jeweils einen Monat lang diejenigen Männer und Frauen treffen, die durch herausragende Leistungen besondere Verdienste erworben haben."
„Grauenhaft", kommentierte Zarlo Yilgrizz. „Es herrschen teilweise entsetzliche Zustände auf den verschiedenen Kontinenten, sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen. Die meisten streben natürlich zum anderen Geschlecht, viele würden nur zu gern eine Familie haben oder doch ein wenig länger mit ihren Kindern zusammenleben als nur ein paar Jahre. Dafür sind sie bereit, buchstäblich alles zu tun. Keine Frage, daß wir von der CILADA alles getan haben, um diese Gesellschaft zu zerstören. Ich muß jedoch zugeben, daß wir bis jetzt keine sehr großen Erfolge gehabt haben. Kaum jemand wagt, sich gegen das Regime zu erheben, weil er fürchtet, dann auf Lebenszeit vom siebten Kontinent ausgeschlossen zu werden."
„Wo landen wir?" fragte Holm. „Natürlich auf dem siebten Kontinent", erwiderte sie. „Nur dort können wir uns einigermaßen sicher fühlen. Am besten gehen wir in eine Umlaufbahn um Kaffan, um mit Hilfe unserer Fernortung einen
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