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1432 - Fluchtziel Gevonia

Titel: 1432 - Fluchtziel Gevonia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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liefen. Viele Neugierige kamen ihnen entgegen, hielten sie jedoch nicht auf, denn sie waren nicht die einzigen, die bestrebt waren, sich so schnell wie möglich von der Spielhalle zu entfernen.
    Dutzende von Polizeigleitern rasten mit flackernden Lichtern heran, gefolgt von robotischen Feuerlöschzügen.
    Der Springer blieb stehen. „Ganz ruhig", sagte er. „Nur kein Aufsehen erregen."
    Er hob die rechte Hand und drehte an einem Ring, den er am Mittelfinger trug.
    Damit löste er weitere Explosionen in der Spielhalle aus, von der sie nun schon mehr als zweihundert Meter trennten. Meterdicke Stichflammen schössen in den nächtlichen Himmel hinauf. „Das wird sie ausreichend ablenken", sagte er zufrieden, nahm Eylaraud an der Hand und führte sie zu einem Wohnhaus hinüber, das im Dunkeln lag.
    Irgendwo in der Ferne heulten Sirenen, und weitere Polizeigleiter rasten heran.
    Um die Verwirrung und das Durcheinander noch zu steigern, brachte der Springer eines der Boote zur Explosion, die im flachen Wasser eines Hafenbeckens dümpelten.
    Der Springer riß eine Tür auf, und sie betraten das Haus. In einem kleinen Raum standen sechs Männer und drei Frauen an den Wänden. Es waren Terraner, Arkoniden, Akonen, Springer und ein weiterer Blue. Sie hielten schußbereite Waffen in den Händen. Sichtlich erleichtert ließen sie sie sinken, als sie den Springer erkannten. „Wir dachten, es geht schief", sagte einer der Terraner, ein von Leid, Folter, Entbehrungen und Enttäuschungen gezeichneter Mann, der dennoch eine überraschende Kraft ausstrahlte. „Wenn ich etwas vorbereite, dann klappt es auch", erwiderte Eylaraud selbstbewußt.
    Sie hantierte an der Fernsteuerung der Antigravplattform herum. Dann machte sie Albert Holm mit allen bekannt. „Er ist der Eigentümer der IKARUS", berichtete sie. „Daher ist er an Bord auch der Kommandant, der die letzten Entscheidungen trifft."
    Sie legte ihm freundschaftlich die Hand an den Arm. „Er hat viel mit euch gemein", fuhr sie fort. „Wie ihr gehört er zu jenen, die Terra nicht in den Griff bekommt. Sie haben ihn für fünfzig Jahre in den Urwald geschickt, aber sie haben seinen Willen nicht brechen können."
    „Rede nicht soviel", bat Holm. „Laß uns lieber verschwinden, bevor man uns auf die Spur kommt."
    Der Springer aus der Spielhalle kam zu dem Ingenieur und drückte ihm voller Anerkennung die Hand. Die anderen schlössen sich ihm an. „Unglaublich, daß du dein Leben für uns riskierst", sagte der Akone. „Das werde ich dir nie vergessen."
    In einer Ecke des Raumes befand sich der Monitor eines Interkoms. Bis jetzt hatte er nur die Strandpromenade mit der brennenden Spielhalle im Hintergrund gezeigt. Doch nun wechselte das Bild, und das vor Angst verzerrte Gesicht einer jungen Terranerin erschien. „Verschwindet!" schrie sie. „Ich habe euch verraten. Ich konnte nicht anders. Sie haben mich gefoltert. Sie sind unterwegs, um euch zu holen."
    Entsetzen machte sich breit, und die Männer und Frauen der CILADA griffen sich an den Hals. Sie hatten die Bänder mit Manschetten versehen, die sie gegen Funkimpulse abschirmen sollten, aber niemand wußte, ob sie auch wirksam genug schützten.
    Albert Holm rannte hinter Eylaraud her und vor die Tür. Er sah die junge Frau mit der Fernsteuerung hantieren, und Sekunden später schwebte die Antigravplattform herein. „Dank Gardan, daß ich sie schon vorher näher herangeführt habe", sagte sie, während sie zusammen mit den anderen auf die Plattform stieg und sich dort hinkauerte.
    Albert Holm stand wie vom Donner gerührt daneben.
    War Eylaraud eine Teufelsanbeterin?
    Oder hatte sie den Namen „Gardan" nur so nebenbei, erwähnt. „Was ist mit dir?" rief einer der Terraner. „Willst du nicht endlich aufsteigen?
    Verdammt, sie kommen!"
    Holm gab sich einen Ruck. Er stieg auf die Plattform und setzte sich hin. Eylaraud beschleunigte, und das primitive Gefährt jagte in die Nacht hinaus. „Was war denn mit dir?" fragte der Springer aus der Spielhalle. Er legte den Arm um Hohns Schultern, „Stimmt etwas nicht?"
    „Doch, doch", erwiderte er ohne Überzeugungskraft. Er ließ die junge Gataserin nicht aus den Augen. Sie hatte sich erhoben und stand als einzige hochaufgerichtet auf der Plattform.
    Durfte er ihr vertrauen? Er legte sein Schicksal in die Hände dieser Frau, um in das Paradies Gevonia zu kommen.
    Hatte Eylaraud die Wahrheit gesagt?
    Arbeitete sie wirklich für die CILADA?
    Halte deine fünf Sinne zusammen!

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