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1432 - Fluchtziel Gevonia

Titel: 1432 - Fluchtziel Gevonia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Doch dann hatte er sich gesagt, daß andere seine Hilfe brauchten. Er selbst hatte lange genug gehofft und gewartet und war immer wieder enttäuscht worden. Jetzt fühlte er sich der CILADA zugehörig, und er wollte niemanden enttäuschen.
    Eylaraud führte die Antigravplattform bis an den Stadtrand heran. In einer Mulde landete sie.
    Seine Finger glitten tastend über das Metallband um seinen Hals.
    Ein Glück, daß es nur eine Attrappe ist, dachte er. „Sieh dich vor", warnte sie ihn, während sie durch das knisternde und raschelnde Gras auf einige Häuser zugingen. „Vergiß nicht, daß hier jeder darauf aus ist, sich in irgendeiner Weise auszuzeichnen und dem Regime zu gefallen. Halte dich genau an das, was ich dir gesagt habe, sonst verpfeifen sie dich, und du landest mit einem echten Sprengstoffband um den Hals in einem Gefangenen-Camp."
    Als sie zwischen zwei Häusern hindurchgegangen waren, erreichten sie eine Strandpromenade, die von zahllosen Lampen hell erleuchtet wurde. Geschäfte, Restaurants, Musikpaläste und Spielhöllen bildeten eine schier endlose Kette an der Küste entlang. Davor wimmelte es von Besuchern aus allen Teilen der Galaxis.
    Eylaraud schlenderte mit ihm an einigen Restaurants entlang und betrat dann einen Spielsalon, in dem Automaten die Besucher zu einem Glücksspiel aufforderten. „Sie können mehr Geld gewinnen, als sie in ihrem Leben ausgeben können", erläuterte die junge Blues-Frau. „Aber nicht nur das. Auch Häuser, Wohnungen, Antigravgleiter, Musikanlagen, freies Essen für den gesamten Aufenthalt, kostenloser Besuch in Bordellen, weitere Ferienaufenthalte und vieles mehr."
    Sie hob verächtlich die Hände. „Die Gewinnchancen sind minimal. Aber wenn tatsächlich einer das Glück hat, dann wird ein Riesenwirbel darum gemacht."
    Albert Holm glaubte, das System viel besser zu durchschauen als sie. Auch hier behandelte man die Gefangenen nach dem Prinzip von Zuckerbrot und Peitsche. Heute gab es Schläge, morgen Belohnungen. Und die Gefangenen beugten sich dem System.
    An einem der Automaten stand ein Springer. Fluchend schlug er mit den Fäusten gegen den Roboter und schrie laut hinaus, daß dieser ihm das letzte Geld abgenommen hatte.
    Eylaraud legte ihm fünf Münzen hin. „Spiel für mich weiter, Springer", forderte sie ihn auf.
    Er nahm das Geld, blickte sie nur flüchtig an und spielte. „Wir warten auf euch", flüsterte er. „Wo bleibt ihr so lange?"
    „Seid ihr bereit?".fragte sie. „Es kann sofort losgehen."
    Danach fluchte er wieder, als habe er soeben sein Leben verspielt. „Du hättest dein Geld behalten sollen. Es taugt nichts", brüllte er Eylaraud an und eilte davon.
    Sie blinzelte Holm zu und ging mit ihm zu einem anderen Automaten. Jemand hatte mit einem Stift eine Zahl auf die Kante geschrieben. Sie legte die Hand darüber, hörte sich an, was der Roboter ihr zu sagen hatte, und wandte sich dann ab. „Eigentlich habe ich gar keine Lust zum Spielen", sagte sie laut, und Holm begriff, daß diese Worte nicht für ihn, sondern für einen irgendwo verborgenen Lauscher gedacht waren. Meinte sie das Pärchen, das einige Meter von ihnen entfernt war und sich leidenschaftlich küßte?
    Sie ging an ihm vorbei und tippte ihn kurz an, und plötzlich spürte er, daß sie in Gefahr waren.
    Ein hochgewachsener Blue näherte sich ihnen. Als er noch etwa zehn Schritte von ihnen entfernt war, explodierte plötzlich sein Halsband.
    Schreiend flüchtete Eylaraud zusammen mit anderen Besuchern aus dem Spielsalon.
    Albert Holm rannte, ohne nachzudenken.
    Als er durch die spiegelnden Türen hinauslief, erschütterten zwei weitere Explosionen das Gebäude, und mit einem ohrenbetäubenden Krachen und Klirren zerbarsten Glasscheiben, Wandverkleidungen und Spielautomaten.
    Panik kam in Holm auf, und für einige Sekunden verlor er die Orientierung. Er hatte nur noch Angst, daß man ihn aufgreifen würde.
    Er rannte von der Halle weg am Strand entlang, kam jedoch nicht weit. Plötzlich tauchte eine massige Gestalt vor ihm auf und packte ihn. „Nur nicht die Nerven verlieren, mein Freund", sagte eine Stimme, die er sofort wiedererkannte.
    Er blickte auf.
    Vor ihm stand der Springer, den Eylaraud in der Spielhölle angesprochen hatte. „Ein bißchen Spektakel ist leider notwendig. Es treiben sich Spitzel in der Gegend herum. Wir müssen sie ablenken."
    Er lachte dröhnend, als Eylaraud sich zu ihnen gesellte. „Nicht so laut", zischte sie, während sie über die Promenade

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