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1432 - Fluchtziel Gevonia

Titel: 1432 - Fluchtziel Gevonia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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günstigen Landeplatz auszumachen. Wir brauchen nicht zu befürchten, daß man uns bemerkt. Es gibt keine Radar- oder Ortungsstationen, sondern nur Satelliten, mit deren Hilfe der Gouverneur Kaffan im Auge behält. Wenigstens einen von ihnen müssen wir ausschalten, damit wir landen können, ohne einen Alarm auszulösen."
    Sie gab genaue Anweisungen, wie der für sie wichtige Satellit angegriffen werden sollte. „Wir setzen den Desintegrator gegen ihn ein", entschied sie.
    Sie griff in die Tasche, holte ein schmales Metallband heraus und legte es sich um den Hals. „Alle, die die IKARUS verlassen, müssen so ein Band tragen", erklärte sie. „Es ist harmlos. Anders die Bänder, die auf Kaffan von allen getragen werden müssen, ausgenommen vom Gouverneur, den Verwaltern und den Gerechten."
    „Was sind das für Bänder?" fragte Zarlo Yilgrizz. „Sprengstoff?"
    „Genau das", bestätigte sie. „Sie sind mit kodifizierten Funkgeräten und Sprengstoff versehen. Wer gegen die Gesetze verstößt' oder sonst unliebsam auffällt, wird mit einem Funksignal eliminiert. Wer versucht, das Band zu entfernen, löst eine Explosion aus. Viele Menschen begehen auf diese Weise Selbstmord."
    „Wie sollen wir unter diesen Umständen die Flucht von unseren zehn Freunden organisieren?" fragte Zarlo. „Müssen wir nicht fürchten, daß sie getötet werden, sobald man die Flucht bemerkt?"
    „Wir müssen es riskieren", entgegnete sie. „Ich habe Geräte dabei, mit denen wir eine gewisse Abschirmung vornehmen können. Ich bin jedoch nicht sicher, daß sie wirklich ausreichend funktionieren."
    „Kein sehr angenehmes Gefühl", bemerkte Holm sarkastisch. „Unsere Freunde sind so verzweifelt, daß sie jedes Risiko eingehen würden, nur um Kaffan verlassen zu können", sagte sie energisch. „Wenn wir erst einmal weit genug von Kaffan entfernt sind, besteht ohnehin keine Gefahr mehr für sie."
    Langsam rückte der Planet näher. Er hatte riesige Wasserflächen. Auf den Ortungsschirmen waren die Satelliten deutlich zu erkennen, zumal die Syntronik sie farblich hervorhob. Sie bildeten ein weitmaschiges Beobachtungsnetz um den Planeten. „Willst du mit aussteigen und unsere Freunde holen?" fragte Eylaraud den Ingenieur. Sie hatte die Zentrale für einige Minuten verlassen und kehrte nun mit einem leichten Freizeitanzug wieder zurück. Er hatte die gleiche blaue Farbe wie der zarte Flaum, der ihren ganzen Körper bedeckte und mochte ihr aus der Sicht der Blues ein verführerisches Aussehen geben. „Ich hätte nichts dagegen", erwiderte Holm. „Aber warum fragst du gerade mich?"
    Sie verschränkte die Arme vor der Brust. „Wenn es hart auf hart kommt, wirst du entschlossener kämpfen, um nicht in Gefangenschaft zu kommen."
    Die IKARUS ging in eine Umlaufbahn um Kaffan. Als der Schatten der Nacht sich über den siebten Kontinent schob, näherte sich das Schiff dem Satelliten, der sich in einer stationären Umlaufbahn über dem siebten Kontinent befand. Mit einem relativ schwachen Schuß aus der Desintegratorkanone zerstörte Holm den Satelliten und machte damit einen Korridor frei, in dem sie unbeobachtet landen konnten. „Niemand rechnet mit einem Angriff", sagte Eylaraud. „Bevor die merken, daß wir den Satelliten zerstört haben, sind wir längst wieder weg."
    Die IKARUS drang in die Lufthülle des Planeten ein und ging rasch tiefer. Von der Syntronik gelenkt, landete sie nördlich des Äquators am Rand einer Hügelkette. Etwa fünfzig Kilometer von ihnen entfernt lag eine Stadt an der Küste des Ozeans. „Das Ferienparadies", sagte Eylaraud. „Dorthin kommen die Männer und Frauen, um einige Wochen zusammen zu verbringen. Natürlich kommt es äußerst selten vor, daß sich dort die gleichen Paare treffen wie im Vorjahr. Eine zentrale Syntronik sorgt dafür, daß es ein Wiedersehen nur in Ausnahmefällen gibt.
    Man verhindert auf diese Weise, daß es zu menschlichen Bindungen kommt."
    Zusammen mit Holm verließ sie das Raumschiff auf einer etwa fünf Meter langen und zwei Meter breiten Antigravplattform, die sie mit einer handlichen Fernsteuerung bedienen konnte.
    Die Luft war angenehm warm und trocken. Holm öffnete sein Hemd über der Brust und atmete tief durch. Er fühlte sich frei. Der drohende Schatten von Lokvorth, der ihn bisher ständig begleitet hatte, zog sich allmählich zurück.
    Fünfzig Jahre Gefangenschaft ließen sich aber nicht so ohne weiteres abschütteln.
    Er hatte gezögert, die sichere IKARUS zu verlassen.

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