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1433 - Blockadebrecher

Titel: 1433 - Blockadebrecher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sagte Danton.
    Phang-Troc hatte sich in einen türkisfarbenen Umhang gekleidet, der bis auf den Boden reichte, so daß seine eigentliche Kleidung darunter nicht zu erkennen war. Er hatte sich die Schnurrbarthaare türkis gepudert und die Sichellocke, die ihm längs über den Schädel führte, türkis eingefärbt.
    Danton ließ die Tür öffnen. Der Karaponide trat ein. In seinen großen Augen lag ein schwer deutbarer Ausdruck. „Ich grüße euch", sagte er mit schwerer Stimme in jener Version des Kartanischen, die heutzutage im Imperium Karapon gesprochen wurde. „Ich habe euch eine Bitte vorzutragen, die ihr mir hoffentlich gewähren werdet."
    „Ich habe dich noch nie in solcher Kleidung gesehen, Phang-Troc", bemerkte Perry Rhodan. „Wo hast du sie her, und was ist ihre Bedeutung?"
    „Auf meiner Welt ist diese Farbe die Farbe der Trauer, Perry Rhodan", antwortete der Karaponide. „Ich habe mir das Gewand in aller Eile anfertigen lassen, damit ich würdevoll vor euch erscheinen kann. Ich trauere um Lia-Ning, die die Sonne meines Lebens war."
    „Welches ist deine Bitte?" erkundigte sich Reginald Bull behutsam. „Wir wissen, wer Lia-Ning getötet hat", sagte Phang-Troc. „Es war der verdammte Cantaro..."
    „Das ist nicht erwiesen!" fiel ihm Roi Danton ins Wort. „Es war der verdammte Cantaro", wiederholte Phang-Troc hartnäckig. „Ihr sucht nach ihm. Meine Bitte: Laßt mich an der Suche teilnehmen. Ich finde ihn für euch. Liebe, Trauer und Haß werden meine Füße lenken und mich zu seiner Spur führen."
    Eine Zeitlang herrschte betretenes Schweigen im Wohnraum des Dantonschen Hauses. Die Männer wagten es nicht, einander anzusehen, aus Furcht, Phang-Troc könne den Eindruck erhalten, sie tauschten Signale untereinander aus.
    Schließlich begann Perry Rhodan zu sprechen. „Die Suche nach dem Cantaro erfordert besondere Vorsicht, Phang-Troc. Du sprichst von Liebe, Trauer und Haß. Sie mögen deine Füße lenken, aber sie blenden dir gleichzeitig die Augen vor den Gefahren, die mit der Jagd nach Daarshol verbunden sind."
    „Ich bin ein erfahrener Kämpfer!" brauste Phang-Troc auf. „Ich weiß, wie ich mich in gefährlichen Lagen zu verhalten habe."
    „Du hast gekämpft, Phang-Troc", bestätigte Rhodan. „Aber noch niemals gegen einen vom Volk der Cantaro. Wir klagen über Lia-Nings Tod. Sollen wir dich auch noch verlieren?"
    „Und selbst wenn - wen kümmerte mein Tod?"
    „Uns, Phang-Troc", antwortete Perry Rhodan ernst. „Du bist uns Freund geworden."
    Ein wenig verwirrt blickte der Karaponide von einem zum anderen. „Heißt das, daß ihr meine Bitte abschlagt?" fragte er. „Wir haben keine andere Wahl", antwortete Rhodan.
    Phang-Troc schloß für eine Sekunde die Augen, öffnete sie wieder und erklärte: „Ihr begeht einen Fehler. Ich bin der einzige, der euch Daarshol liefern kann. Ihr weist mich zurück. Ich lasse mich nicht zurückweisen. Mit oder ohne eure Genehmigung: Ich bin der Jäger, dem der Cantaro anheimfallen wird."
    Mit diesen Worten wandte er sich um und schritt durch die Tür, die sich bereitwillig vor ihm öffnete.
    Als er gegangen war, sagte Reginald Bull: „Auf den werden wir ein Auge haben müssen."
     
    *
     
    Er hatte es nicht eilig. Aber es war dennoch geboten, sparsam mit der Zeit umzugehen. Seine Vorgehensweise mußte die gewünschte Wirkung ohne Umwege erzielen.
    Er brauchte ein Fahrzeug. Er durfte es sich nicht dort beschaffen, wo es in Kürze vermißt worden wäre. Er suchte einen Ort, an dem ein Fahrzeug stand und der so abgelegen war, daß das Verschwinden des Fahrzeugs erst geraume Zeit später bemerkt werden würde.
    Er lenkte die Schritte nach Nordosten.
    Geschwind und fast geräuschlos bewegte er sich die Pfade entlang, die die Bewohner dieses Planeten im Lauf der Jahrzehnte durchs Buschwerk gebrochen und ins Gras getrampelt hatten. Bald erreichte er den Rand der Stadt. Am Rand entlang schritt er weiter dahin. Die Sensoren, direkt mit dem syntronischen Bewußtsein gekoppelt, arbeiteten mit gewohnter Zuverlässigkeit.
    Sie wußten unwichtige Geräusche von informationstragenden zu unterscheiden, und schließlich signalisierten sie ihm, daß sie die Stimmen organischer Wesen hörten.
    Er schwenkte in die entsprechende Richtung. Die Sensoren waren mit ihrer Diskriminationsfähigkeit so empfindlich, daß sie eine Stimme, die in einhundert Metern Entfernung mit normaler Lautstärke sprach, noch einwandfrei empfingen.
    Es waren zwei Wesen, die sich dort unterhielten -

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