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1436 - Der Höllensohn

1436 - Der Höllensohn

Titel: 1436 - Der Höllensohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einen Verdacht zu hegen.
    »Wenn du so schlau bist, Engländer, dann müsste dir auch klar sein, wem die Maschine hier gehört. Nämlich mir. Ich habe sie in meiner Hand. Ich habe das Leben aller Passagiere unter Kontrolle. Ich kann sie am Leben lassen, ich kann sie auch töten. Ich kann alles beeinflussen, auch den Piloten…«
    Er ließ seine Worte ausklingen. Ich wusste, dass er mit jedem Wort Recht hatte.
    »Du denkst nach, Engländer.«
    »Ja, das tue ich.«
    »Was meinst du? Wie sehen meine Pläne wohl aus?«
    »Ich habe keine Ahnung.«
    Die Augen in den Höhlen schienen zu rollen. Das Gesicht zog sich in der unteren Hälfte in die Breite. Ich sah mich mit einem widerlichen Grinsen konfrontiert, und als ich die Antwort hörte, da bewegten sich die Lippen nicht.
    »Ich werde dir nicht sagen, was ich vorhabe. Ich erkläre dir nur, dass dies hier erst der Anfang gewesen ist.«
    Die Antwort gefiel mir nicht. Aber er brauchte auch nicht zu bluffen. Er besaß die Gabe, jeden Menschen übernehmen zu können.
    Genau das brachte mich auf eine bestimmte Idee.
    »Versuch es bei mir…«
    »Was?«
    »Mich zu übernehmen.«
    Von Konstantin erlebte ich zunächst keine Reaktion, abgesehen von einem Schnaufen. Danach drang ein leises, jedoch fieses Lachen aus dem breiten Mund, das eine Sekunde später schon wieder verstummte.
    Es war mir wichtig, ihn weiterhin zu beschäftigen oder abzulenken, deshalb sprach ich wieder auf ihn ein. Ich brachte nicht mal einen Satz zustande, denn wieder veränderte sich die Haltung des Popen. Der Mann zuckte für einen Moment nach vorn. Er klammerte sich an der Rückseite des Sitzes vor ihm fest und stöhnte tief auf.
    Dabei hielt er den Mund offen. In den Mundwinkeln sammelte sich Speichel.
    Konstantin schnappte nach Luft. Danach drückte er sich wieder zurück in die normale Sitzposition und schloss die Augen.
    Ich hatte ihn nicht aus den Augen gelassen und hätte darauf wetten können, dass ihn der Geist des Schamanen verlassen hatte. Mir gegenüber saß kein Höllensohn mehr.
    Der Pope holte ein Taschentuch hervor und wischte sich damit das Gesicht und den Mund ab. Er schüttelte dabei den Kopf, als wollte er etwas Bestimmtes vertreiben.
    Ich war jetzt sicher, dass der Geist des Schamanen ihn verlassen hatte, aber darüber sprach ich noch nicht. Ich wollte erst abwarten, bis sich der Pope erholt hatte.
    Nur drängte sich augenblicklich die Frage auf, wen der Geist als nächste Person übernehmen würde. Da rann mir schon ein kalter Schauer über den Rücken. Ich stand auf, um meinen Blick kreisen zu lassen. Was ich sah, war beruhigend. Es gab keinen Passagier, der sich unnormal verhalten hätte.
    Die Menschen saßen auf ihren Plätzen, unterhielten sich, lasen oder dösten vor sich hin.
    Niemand ahnte, welch eine Gefahr sich hier zusammenbraute. Sie war auch nicht zu spüren, denn Geister sind unsichtbar, und genau darauf verließ sich der Schamane.
    Ich drehte mich wieder dem Popen zu. Der hatte seinen rechten Arm sinken lassen. Das Taschentuch hielt er noch in der Hand. Mit seinen Fingern drückte er den Stoff fest zusammen.
    »Konstantin…?«
    Der Pope reagierte nicht sofort. Erst nach meiner zweiten Ansprache drehte er sich schwerfällig um, und ich sah den Blick seiner dunklen Augen wieder auf mich gerichtet.
    »Ja, ich…«
    »Was ist mit Ihnen geschehenen?«
    Er wollte mir eine Antwort geben, das sah ich ihm an. Er öffnete den Mund, und ich wartete darauf, dass er etwas sagte, aber dann sah ich, dass er den Kopf schüttelte und dabei etwas sagte, was ich nicht hatte hören wollen.
    »Ich weiß nicht, was mit mir passiert ist. Ich – ich – weiß es wirklich nicht.«
    »Woran können Sie sich denn erinnern?«
    Konstantin musste einige Male schlucken. »Das weiß ich auch nicht, John. Es war alles so anders, kann ich Ihnen sagen. Jetzt habe ich das Gefühl, als würden mir einige Sekunden meines Lebens fehlen. Sie sind nicht mehr da. Ich kann mich nicht erinnern, was da abgelaufen ist. Als wäre ich weg gewesen.«
    »Eingeschlafen?«
    »So ähnlich.« Er dachte noch mal nach. »Das ist alles so seltsam gewesen. Ich bin in einen tiefen Schlaf gefallen oder in so etwas Ähnliches. Aber ich bin mir nicht sicher. Das habe ich noch nie erlebt.«
    »Und wie sieht es mit Ihrer Erinnerung aus? Gibt es da etwas, an das Sie sich erinnern können?«
    »Nein, da ist nichts, gar nichts. Man hat mich aus dem Leben herausgerissen.« Er setzte sich kerzengerade hin. »Dann frage ich Sie: Können

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