Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1439 - Agenten weinen nicht

Titel: 1439 - Agenten weinen nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
angekommen sein.
    Etwas rüttelte an seinen Schultern. Es waren Cristin Sarlaans Hände. „Wie ist das möglich?" rief sie strahlend. „Eine persönliche Einladung von NATHAN - unglaublich!"
    Yart stammelte Worte, an die er sich später nicht mehr erinnerte.
    Schließlich griff der Logobiont ein. Er schickte die Galaktiker auf die Arbeitsplätze zurück.
    Zu dem Zeitpunkt erwachte der Plophoser aus seinem tranceähnlichen Zustand.
    Vor ihm leuchtete ein Betriebsmonitor seiner Schaltkonsole. Ralt Nestur lachte ihn an. Strahlendweiße Zähne entschärften die Linien seines markanten Gesichts. „Überrascht, Gettokind?" klang die einschmeichelnde Stimme auf. „Würdest du mir verraten, wie man NATHANS Günstling wird?"
    „Kannst du eigentlich nur in widerwärtigen Bahnen denken?" begehrte der Plophoser auf. „Was heißt hier Günstling? Ich habe keine Ahnung, wie es zu dieser Einladung gekommen ist."
    „Was mich auch gewundert hätte", lachte der Rotuniformierte. „Aber etwas mußt du doch getan haben, um die Aufmerksamkeit der Großsyntronik auf deine Person zu lenken. Glaube einem alten Freund, Gettokind - nichts geschieht von ungefähr! Wie kommt ein Statistiker mit Diplomatenstatus dazu, von NATHAN direkt und überdies per Alphaspruch nach Ferrol eingeladen zu werden?"
    „Wenn ich das wüßte!" erklärte Fulgen wahrheitsgemäß. Sein betroffener Gesichtsausdruck überzeugte sogar den UD-Chef. Hilfloser als dieser dünne, weltfremde Plophoser hätte kein anderer sein können.
    Nestur nickte sinnend. Fulgen dagegen ahnte, mit welchen Vorstellungen dieser Mann sich beschäftigte. Er hatte das „Gettokind" schon einmal als Sprungbrett für seine eigene Karriere benutzt.
    Sieherlich würde er jetzt versuchen, für sich weiteres Kapital aus der ungewöhnlichen Ehrung zu schlagen.
    Fulgen nahm sich vor, entsprechend zu agieren. Jetzt war der Zeitpunkt gekommen, seine Wünsche amtlich absegnen zu lassen. Ralt Nestur war momentan zugänglich. „Muß ich wirklich reisen?" fragte der Statistiker, vor Aufregung schwitzend. „Was dachtest du denn?" rügte Nestur. „Willst du dich etwa gegen den Willen des Vollkommen-Sprechers auflehnen?"
    „Nein, nein, nur das nicht!" beteuerte Yart entsetzt. „Wie kannst du nur auf eine solche Idee kommen! Es geschieht aber alles so unverhofft Wer versorgt Takks?
    Ich wollte schon zu dir kommen, um seine DE verlängern zu lassen. Ich meine, ich wollte dich natürlich darum bitten. Ich meine..."
    „Langsam, langsam", unterbrach der kommende UD-Gewaltige von Stiftermann III. „Ein Mann meiner Art denkt an alles.
    Takks DE wird verlängert. Cristin Sarlaan darf sich um ihn kümmern. Die Nahrungszuteilung wird gewährt. Ich weiß immer, was mein Gettokind auf dem Herzen hat. Zufrieden?"
    Fulgens Zungenspitze fuhr über die trockenen Lippen. Sein Verstand arbeitete mit gewohnter Präzision, doch sein Mund stammelte verwirrte Worte. „Oh, vielen Dank! Das hatte ich gerade sagen wollen. Woher konntest du es wissen?"
    Ralt Nestur betrachtete ihn abschätzend.
    Die tief im Hintergrund seiner Augen lauernde Drohung übersah der Statistiker durchaus nicht. „Du bist für mich eine wundersame Erscheinung, Gettokind! Die Götter mögen wissen, in welcher Weise du NATHANS Aufmerksamkeit erregt hast. Denke darüber nach. Ich will es demnächst wissen! Du wirst heute noch starten. Die Reise erfolgt mit einem Kurierschiff. Es wird in etwa fünf Stunden auf Stiftermann III landen. Du wirst von einem Offizierskommando abgeholt."
    „Aber was soll ich denn mitnehmen?" fragte Fulgen mit dem Unterton der Verzweiflung. „Was trägt man bei einem solchen Kongreß? Ich muß mich ja auch bedanken und wahrscheinlich eine Rede halten. Ich ..."
    „Die kannst du während der Reise ausarbeiten. Du wirst deine weiße Stiftermann-Kombi tragen und dafür sorgen, daß unsere Welt ehrenvoll zur Geltung kommt. Deine Dienstwaffe wird dir von einem meiner Offiziere ausgehändigt werden."
    „Dienstwaffe?" meinte Fulgen entsetzt und sprang abrupt auf. Der in Rotation versetzte Drehsessel schlug ihm gegen die Kniekehlen und brachte ihn zu Fall.
    Unvermittelt verschwand der Plophoser aus dem Bereich der Aufnahmegeräte.
    Cristin und der Blue rannten zu Fulgens Platz hinüber. Der Logobiont gab Alarm.
    Die Syntron-Analytikerin vernahm Nesturs besorgt klingende Stimme. „Ist er verletzt? Sarlaan, sofort Auskunft!"
    „Nur eine Beule an der Stirn", erklärte sie hastig. „Auf die Eskorte warten!" tobte der UD-Chef.

Weitere Kostenlose Bücher