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1439 - Agenten weinen nicht

Titel: 1439 - Agenten weinen nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Großsender oder über die Relaiskette überbrücken. Dort aber sind tausend Sicherungen eingebaut."
    Als Yart Fulgen endlich ging, war der rote Stern bereits untergegangen. Über dem Park flammten die Schwebesonnen auf.
    Im Freizeitzentrum des Wohnbezirks würde Cristin bereits auf ihn warten.
    Fulgen nahm sich vor, das Versorgungsproblem der Schimäre sofort mit ihr zu besprechen.
    Bei dem Gedankengang blieb er erschrocken stehen. Nicht sofort! Noch konnte er von einer Einladung zum Kongreß der Galakto-Diplomaten nichts wissen.
    Auf Stiftermann III war dieser Kongreß seit Wochen das Gesprächsthema Nummer eins. Viele Galaktiker aus Fulgens Arbeitsbereich hatten einen Besuchsantrag gestellt.
    Er hatte es unterlassen. Die Machthaber des Bedden-Systems legten keinen Wert darauf, die Spezialisten ihrer wichtigen Welt aus der Kontrolle zu verlieren. Die Anträge waren ohne Begründung abgelehnt worden.
    Früher hätte sich Yart Fulgen darüber keine Gedanken gemacht. Nunmehr wußte er, daß die Vertreter der galaktischen Machtpyramide alles taten, um ihre jeweiligen Schutzbefohlenen vor schädlichen Einflüssen abzuschirmen. Sie hätten auf anderen Planeten Dinge erleben können, die auf ihren Heimatwelten bei Todesstrafe verboten waren.
     
    *
     
    Die zweite Mahlzeit wurde von den Automaten in der Form eines Konzentratwürfels gereicht. Es war Punkt 10:00 Uhr am 28. Februar 1144 NGZ.
    Fulgen biß in das grünschillernde Gebilde hinein. Es schmeckte so widerlich wie immer.
    Wieso konnte das Bedden-System nicht ausreichend versorgt werden? Fulgen wußte aus seinen geheimen Statistiken, daß auf vielen anderen Welten Überfluß herrschte.
    Es wäre NATHANS Aufgabe gewesen, die enormen Überschüsse der Agrarwelten zu Planeten vom hochindustrialisierten Stiftermann-Typ bringen zu lassen. Dort wurde das gebraucht, was anderswo vernichtet wurde.
    Wenn die Intelligenzen der Milchstraße von den Cantaro alle gleichermaßen geliebt wurden, so war es erstaunlich, daß man die früher so tadellos funktionierende Raumschiffahrt nahezu eingefroren hatte.
    Ein Sirenenton kündigte das Ende der Essenspause an. Noch ehe er verklungen war, leuchtete die Großbildwand an der vorderen Saalrundung auf. Das Symbol des Zentralrechners UD erschien.
    Fulgen vergaß fast zu atmen.
    Durchsagen dieser Art erfolgten nur anläßlich wichtiger Begebenheiten.
    Meistens waren sie unangenehmer Art.
    Das Symbol verschwand. An seiner Stelle wurde das überlebensgroße Bildnis eines Cantaro erkennbar. Es war Bolvershol, der Vollkommen-Sprecher des Umsorgungsrats.
    Sein Erscheinen war noch ungewöhnlicher als die Einblendung des Zentralrechners.
    Bolvershol war ein Multi-Cyborg mit außergewöhnlichen Fähigkeiten. Er hatte fast alle natürlichen Bestandteile seines organischen Körpers abgelegt, um durch die biophysikalische Einpflanzung hochtechnifizierter Syntro-Mechaniken alles Schwache von sich zu weisen. Selbst seine dunklen Augen waren nicht mehr echt. „Ich grüße alle zu Umsorgenden mit der Liebe der Vollkommenheit!" begann er.
    Seine Stimme klang kraftvoll. Er bewies erneut, daß man ein organisches Gehirn durchaus mit Syntro-Mechaniken aller Art koppeln konnte. Er war die verkörperte Sehnsucht aller Cantaro nach dem vervollkommneten Sein. „Große Ehre und Freude ist uns widerfahren. NATHAN, der biosyntronische Bewahrer von Recht, Ordnung und Liebe, hat einen Humanoiden des unserer Umsorgungs-Obhut unterstehenden Bedden-Systems gewürdigt, am intergalaktischen Kongreß der Diplomaten teilnehmen zu dürfen. Die Einladung ist uns soeben übermittelt worden. Ich beglückwünsche den Statistiker Yart Fulgen. Es ist der Wunsch des Rates, unserem Umsorgungs-Berechtigten die Beschwernisse der Reise zu erleichtern. Ehre sei uns allen!"
    Der Vollkommen-Sprecher winkte jovial und verschwand. Die Stimme des Zentralrechners UD beendete die Information mit den Worten: „Der Statistiker Yart Fulgen wird von Colonel Ralt Nestur intern unterrichtet.
    Eine Beglückwünschungspause von fünf Minuten wird eingeräumt."
    Der Plophoser starrte wie gelähmt zu der Videowand hinüber. Er glaubte zu träumen! Sein analytisch arbeitender Verstand beschäftigte sich jedoch nicht mit der Tatsache, daß der Vollkommen-Sprecher des Umsorgungs-Rats persönlich aufgetaucht war.
    Viel wichtiger war die Frage, wie es den WIDDER-Agenten gelungen sein konnte, den Robotgiganten NATHAN zum Absetzen einer solchen Einladung zu verführen. Sie mußte als Hyperfunkspruch

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