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1439 - Agenten weinen nicht

Titel: 1439 - Agenten weinen nicht
Autoren: Unbekannt
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erfahren - allerdings mit gebotener Vorsicht! Die Cantaro des Umsorgungs-Rats ließen sich auch von ihm nicht in die Karten schauen.
    Für Fulgen würde es in jedem Fall einen erheblichen Zeitgewinn bedeuten; und Zeit war genau das, was er jetzt brauchte. Sein Gefühl sagte ihm, daß er ohnehin nicht mehr heimkehren konnte.
    Cristin und Takks mußte er vorerst vergessen. Er hatte für ihre Sicherheit getan, was er in seiner Situation hatte tun können. Sein Platz war ab sofort in den Reihen der WIDDER-Leute.
    Da er sie erst einmal finden und wahrscheinlich auch ihr Vertrauen gewinnen mußte, konnte er gar nicht genug Zeitreserven besitzen. Daher war es schon richtig gewesen, Ralt Nestur auf eine Spur anzusetzen, der er auf keinen Fall mühelos folgen konnte. Er würde zu beschäftigt sein und zu sehr an seinen eigenen Vorteil denken, um den Plophoser ständig im Auge behalten zu können. Yart traute ihm zu, auf Ferrol über ausgezeichnete Verbindungen zu verfügen.
    Ein Arkonide grüßte und teilte mit, Fulgens Gepäck sei bereits an Bord.
    Yart reichte ihm den fingerlangen Datenträger mit Reiseerlaubnis und Privileg-Gewährungen.
    Der Streifen verschwand im Aufnahmeschlitz eines portablen Kontrollgeräts. Es war ausgeschlossen, vor Abschluß der Überprüfung das Schiff zu betreten. „Der Statistiker und Status-Diplomat Yart Fulgen wird willkommen geheißen!" erklärte die fliegende Syntronik. „Privileg-Gewährungen sind dem Syntronbetreuer TAMAN übermittelt worden. Gute Reise!"
    Fulgen schritt ins Energiefeld des Antigravlifts hinein und ließ sich nach oben tragen.
    Unten stand Colonel Ralt Nestur. Er wurde immer kleiner, aber sein Lächeln verfolgte den Plophoser noch, als er bereits von zwei ungewöhnlich attraktiven Frauen der Besatzung begrüßt wurde.
    Zwei im Hintergrund stehende Schiffsoffiziere grüßten so respektvoll, als sei der cantarische Vollkommen-Sprecher persönlich erschienen. Von da an wußte das „Gettokind", daß Ralt Nestur bei der Beschaffung der Privileg-Gewährungen bis an die Grenzen seiner Möglichkeiten gegangen war. Wahrscheinlich hatte er sogar die Billigung eines Ratsmitglieds eingeholt.
    Der Plophoser atmete auf. Allmählich selbstsicherer werdend, grüßte er zurück und machte den beiden Frauen ein artiges Kompliment.
    Die Worte erstarben ihm auf der Zunge, als er in ihnen Invitros erkannte. Sie trugen das gelbleuchtende Mal auf den Stirnen. Es waren geklonte Geschöpfe, denen Genspezialisten von Aralon betörende Schönheit und Anmut zugeteilt hatten.
    Dafür waren sie geschlechtslos. „Alles, was Spaß macht, ist entweder verboten, anrüchig oder macht dick, nicht wahr?" sagte jemand mit grollender Kontrabaßstimme.
    Fulgen lachte befreit auf und drehte sich um. Nur eine Zehntelsekunde danach stockte sein Herzschlag. Er stürzte zu Boden.
     
    *
     
    „Du solltest es nicht zu tragisch nehmen", ertönte die Stimme.
    Yart Fulgen vernahm sie wie aus weiter Ferne. Gleichzeitig erwachte sein ausgeprägter Selbsterhaltungstrieb. Dessen Impulsgebung reizte sein Nervensystem und ließ den dünnen Körper förmlich in die Höhe schnellen.
    Yart riß die Augen weit auf und sah nichts. Es dauerte einige Augenblicke, bis sich sein Blick klärte.
    Der vor seinem Lager stehende Mann lachte. Er war noch größer und dünner als Fulgen.
    Der Plophoser stammelte einige zusammenhanglose Worte. „Nur mit der Ruhe!" sprach der Dünne besänftigend. „Es ist ja alles in Ordnung.
    Dein Kreislauf ist eigentlich mehr eine chaotische Zustandsform. Wie oft verlierst du die Besinnung? Fällst du häufig zu Boden? Stolperst du über alle möglichen Dinge?"
    Fulgen beteuerte verwirrt, er fühle sich eigentlich ganz gesund. „Aha! Aber wenn du plötzlich vor einem ektopischen Jäger stehst, kippst du einfach um, wie?"
    Yart hatte sich wieder gefangen. Er sah sich um. Der kleine Raum gehörte zur Bordklinik. Der Dünne mußte ein Mediziner sein. „Sind wir schon gestartet?" erkundigte sich der Plophoser. „Sicher! Wir sind sogar schon im Hyperraum. Das Wegasystem kommt unaufhaltsam näher. Du kannst, wenn du willst, aufstehen."
    Yart schwang die Beine von dem schmalen Lager und stellte die Füße auf den Boden. Unauffällig schaute er an sich hinab. Er trug noch seine weiße Stiftermann-Kombi, aber über der Brust hatte man sie weit geöffnet. Die Aussparung über dem linken Oberarm hatte man unberührt gelassen. Dort funkelte die Daseins-Ermächtigung.
    Yart faßte sich mit der Hand an die
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