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1439 - Agenten weinen nicht

Titel: 1439 - Agenten weinen nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verunsichert an. Seine dünnen Finger nestelten am Saum seiner Tunika. Sie war prunkvoll verziert; ein durch Nestur überreichtes Geschenk des Vollkommen-Sprechers. Fulgen sollte auf Ferrol würdig auftreten können. „Wie lange muß ich hier, noch herumstehen?" begehrte der Plophoser auf. „Es ist heiß, und der scharfe Wind trägt den Staub der Wüste herüber. Das macht mich ganz krank."
    „Auf Ferrol wirst du das Gegenteil erleben. Es wird Zeit, bitte!"
    Er wies auf den bereitstehenden Gleiter.
    Es war ein bewaffnetes Polizeimodell.
    Fulgen nahm umständlich Platz, erkundigte sich nach unwichtigen Dingen und war froh, daß Nestur darauf einging. Über Fulgens angebliche Notlandung verlor er kein Wort. Danach zu urteilen, hatten die UD-Spezialisten keine verräterischen Spuren im Computer des Flugdiensts finden können.
    Der Luftgleiter näherte sich der TAMAN. Als er vor dem Prallfeld landete, kam Nestur nochmals auf die Einladung zu sprechen. „Ist dir mittlerweile eingefallen, warum sich NATHAN für dich interessiert?"
    Fulgen sah nach draußen. Es herrschte reger Betrieb. Lastenplattformen schwebten zu einer höherliegenden Ladeschleuse des großen Schiffes hinauf. „Wer sagt dir, daß ich für ihn interessant bin? Vielleicht hat mich ein galaktischer Diplomat über NATHAN angefordert. Ich habe zahlreiche Statistiken und Wahrscheinlichkeits-Analysen über tausend verschiedene Fachgebiete angefertigt und sie dem Stiftermann-Netzwerk anvertraut. Was weiß ich, wieviel Arbeiten davon an anderen Umsorgungs-Berechtigte gingen? Ich wäre froh, wenn du es feststellen könntest."
    „Ich habe es versucht", gestand Nestur. „Welche deiner Arbeiten hältst du selbst für außergewöhnlich?"
    Auf die Frage hatte Fulgen gewartet. Es war wichtig, Nesturs Unruhe zu besänftigen. „Ich habe eine Idee, aber ich weiß nicht, ob ich darüber sprechen darf."
    Yart sah in plötzlich kaltglitzernde Augen. „Gettokind - ohne mich wärst du noch auf Daormeyn! Du schuldest mir etwas.
    Außerdem kann man mir gegenüber alles erwähnen. Worum geht es?"
    Fulgen sah zu den beiden Hyguphoten hinüber. Sie kauerten stumpfsinnig im hinteren Teil des Gleiters. Nestur winkte ungeduldig ab. Die geklonten Kreaturen waren unbedeutend. „Ich habe bewiesen, daß die Kommunikation zwischen Nakken und Cantaro verbessert werden kann, wenn die zwei Kontrolleinheiten des solaren NATHAN-Komplexes von der jetzigen Biokomponente befreit wird. Es gibt auf Aralon ein Genprogramm, mit dem man den derzeitigen Zustand erheblich aktivieren könnte."
    Nestur starrte ihn ungläubig an.
    Erstmals, seitdem Fulgen ihn kannte, suchte er nach Worten. „Daran hast du dich herangewagt? Bist du lebensmüde?"
    Der Plophoser sah ihn verwundert an. „Wieso? Ist es nicht meine Pflicht, auf Unzulänglichkeiten hinzuweisen? Die derzeitige Biokomponente ist einseitig gefühlsbehaftet. Dinge, die einer schnellen Entscheidung bedürfen, werden noch nach ethischen Gesichtspunkten der Vergangenheit behandelt. Eigentlich kann es nur diese Arbeit sein, die jemand auf mich aufmerksam machte. Wenn es auf Ferrol darum gehen sollte, dann..."
    „Wirst du aussagen, daß ich deine Analyse selbstverständlich geprüft, genehmigt und wohlwollend befürwortet habe!" vollendete Nestur den angefangenen Satz. „Wir verstehen uns, Gettokind, nicht wahr?"
    „Dein Name wird genannt werden!" bestätigte der Statistiker ironisch. „Der Umsorgungs-Rat wird bald einen neuen UD-Chef benennen müssen. Dein Vorgänger stirbt."
    Nestur lächelte nur. Er wußte, welche Macht er ausüben und in welcher Weise er seine Person in den Vordergrund rücken konnte.
    Yart Fulgen wußte auch etwas! Nach diesem Bluff würde er nicht mehr ins Bedden-System zurückkehren können. Die von ihm erwähnte Arbeit war verworfen worden. Die Systempyramide war an Genmanipulationen im NATHAN-Bereich nicht interessiert. Nestur hatte darüber nichts erfahren können. Beide Vorgänge waren direkt über die Cantaro abgewickelt worden.
    Die Tür glitt auf. Draußen warteten einige uniformierte Arkoniden. Sie zählten zur Besatzung der TAMAN.
    Fulgen schlenderte hinter dem zukünftigen UD-Gewaltigen her. Nestur hatte angebissen. Seine Karriere hatte mit Mord begonnen und würde mit Mord enden. Yart nahm sich vor, nicht zu den Opfern zu zählen.
    Er fragte sich mit nüchterner Selbstkritik, ob er richtig gehandelt hatte, Nestur auf die Analyse aufmerksam zu machen. Dieser würde sofort versuchen, etwas darüber zu

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