Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1439 - Agenten weinen nicht

Titel: 1439 - Agenten weinen nicht
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
„Du bist mir dafür verantwortlich, daß sich dieser Tölpel nicht im letzten Augenblick den Hals bricht. Du bist ab sofort beurlaubt. Ausschließlich um Fulgen kümmern! Beruhige ihn. Die Dienstwaffe ist Vorschrift. Er ist Geheimnisträger!
    Kannst du ihm das schonend beibringen?"
    „Meinem Tolpatsch bringe ich alles bei!" erklärte Cristin gedehnt. „Danke für den Urlaub. Noch Anweisungen?"
    „Ja! Du hast ihn keine Sekunde aus den Augen zu lassen. Der Datenträger mit Reiseerlaubnis und Privileg-Gewährung wird von mir persönlich überbracht. Zum Raumhafen!
     
    6.
     
    Der arkonidische Kugelraumer TA-MAN war ein modernes Metagrav-Schiff von 250 Meter Durchmesser.
    Die Container-Aussparungen in den Bordwänden waren bei der Konstruktion der TAMAN sehr klein gehalten worden.
    Sie diente in erster Linie als Kurierschiff mit luxuriöser Ausstattung. Dem Vernehmen nach befand sich der Raumer auf einem galaktischen Rundkurs mit dem Ziel, wichtige Persönlichkeiten nach Ferrol zu bringen.
    Yart Fulgen schaute zu den geschwungenen Flanken des auf einem Energieprallfeld ruhenden Riesen hinüber.
    Er war weit genug entfernt, um in voller Größe betrachtet werden zu können.
    Die TAMAN war um 15:20 Uhr über Stiftermann III angekommen und wenig später gelandet. Man schrieb noch immer den 28. Februar 1144 NGZ.
    Der riesige Raumhafen hatte ehemals großen Flottenverbänden Platz geboten.
    Jetzt sah man nur noch einige Kampfraumschiffe der Cantaro und unförmige Lastentender, die Teile der Wachforts zur Werftüberholung angeliefert hatten.
    Die Verhältnisse hatten sich geändert.
    Fulgen hütete sich, ein Wort der Kritik laut werden zu lassen. Nesturs Hyguphoten umringten ihn. Ihre Strahlwaffen waren schußbereit.
    Yart fragte sich, aus welchem Grund die geklonten Ertruser derart aufmerksam und abwehrbereit waren. Nestur hatte sich nach der Überreichung des Datenträgers wieder entfernt. Er wollte noch einmal wiederkommen.
    Was geschah jetzt in dem Turmgebäude der Hafen-Leitstelle? Wollte man erneut herausfinden, aus welchem Grund der Statistiker eingeladen worden war? Yart war sicher, daß man es in den vergangenen fünf Stunden auf allen möglichen Wegen versucht hatte. Sehr weit schien man damit nicht gekommen zu sein, oder der UD hätte nie und nimmer eine Reiseerlaubnis anfertigen lassen.
    Der Vorgang war bürokratisch aufwendig und kompliziert. Galaktiker, die Stiftermann III legal verließen, wurden nicht nur auf Herz und Nieren überprüft, sondern auch den Großcomputern am Zielort angekündigt. Die Überwachung war lückenlos. Selbst NATHAN wurde unterrichtet.
    Der junge Plophoser fühlte immer deutlicher, daß es für ihn höchste Zeit wurde, Stiftermann III zu verlassen. Dabei war dieser Himmelskörper einmal der Planet seiner Träume gewesen.
    Der Datenträger mit den geheimen Unterlagen über die Ankunft Fremder von außerhalb der Milchstraße war hauchdünn und kaum so groß wie der Nagel eines kleinen Fingers.
    Yart hatte ihn in der wieder verschlossenen Naht seiner weißen Kombi verborgen. Ein besseres Versteck hatte er nicht gefunden. Erfahrene Widerstands-Spezialisten hätten es wahrscheinlich viel besser gemacht, aber er war nun einmal nicht mehr, als ein zur Aktivität aufgerufener Schläfer.
    Was er von Natur aus besaß, war ein Instinkt für Gefahren. Seitdem er wußte, was mit seinen Eltern geschehen war, hatte er seine Sinne täglich schulen können.
    Die Anwesenheit der ertrusischen Kampfeinheiten deutete darauf hin, daß Nestur äußerst mißtrauisch war. Die Einladung des Statistikers durch NATHAN mußte Nesturs Selbstbewußtsein einen empfindlichen Schlag versetzt haben. Es war etwas geschehen, was er nicht hatte beeinflussen oder kontrollieren können!
    Fulgen fühlte seine Kehle austrocknen.
    Die Situation wurde mit jeder verstreichenden Sekunde fataler. Sicher konnte er erst sein, wenn er auf dem achten Planeten der Sonne Wega das Raumschiff verlassen hatte.
    Sicher? Fulgen lachte gedankenverloren auf. Die Laute brachen ab, als einer der riesenhaften Hyguphoten förmlich auf dem Absatz herumwirbelte und die armlange Strahlwaffe hochriß. „Weg damit!" ertönte eine scharfklingende Stimme. Der genmanipulierte Gigant gehorchte.
    Fulgen stellte entsetzt fest, daß Ralt Nestur hinter ihm stand. Er war soeben aus seinem Antigravgleiter gesprungen. „So in Gedanken, Gettokind?" erkundigte sich Nestur. Er trug einen Kampfhelm mit integrierten Kommunikationssystemen.
    Fulgen lachte ihn
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher