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144 - Mr. Silvers böses Ich

144 - Mr. Silvers böses Ich

Titel: 144 - Mr. Silvers böses Ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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wäre er überhaupt unbesiegbar.
    Vielleicht hatte er das sogar selbst geglaubt. Sonst hätte er wohl kaum den Versuch gewagt, seinen Vater vom Höllenthron zu stürzen.
    Insgeheim rechnete er immer noch damit, Asmodis eines Tages abzulösen, doch diesmal wollte er vorsichtiger sein, nichts überstürzen.
    Die Zeit mußte erst reifen. Inzwischen verhielt er sich so, daß Asmodis mit ihm zufrieden sein konnte. Rufus hatte sich bereit erklärt, ihn bei seinem Vorhaben zu unterstützen.
    Mr. Silver sollte zum Höllenstreiter umgepolt werden!
    Wenn das gelang, war es ein großer Triumph des Bösen, und es konnte nur von Vorteil sein, wenn man das Seine zu diesem Erfolg beigetragen hatte.
    Mr. Silver - einer der erbittertsten Höllenfeinde - auf der Seite der schwarzen Macht!
    Der Hüne konnte dem Bösen viele Wege ebnen, konnte vor allem viele Höllenfeinde ausschalten. Allen voran Tony Ballard und dessen Freunde.
    Mit Mr. Silver kam die schwarze Macht einen großen Schritt vorwärts. Gnadenlos würde er all jene vernichten, die es sich zur Aufgabe gemacht hatten, den finsteren Mächten den Kampf anzusagen.
    Selbst vor seiner Freundin Roxane und seinem Sohn Metal würde er nicht halt machen. Er würde die Feinde der Hölle ausrotten. Ein Plan, der Rufus sehr gefiel.
    »Wir sind dem Ex-Dämon hier sehr nahe«, bemerkte Loxagon. »Er und seine Freunde denken, ich kenne ihr Versteck nicht. Sie unterschätzen Loxagon. Ich weiß über alles Bescheid, was im nahen Schloß vorgeht.«
    »Hast du vor, in das Schloß einzudringen?« wollte Rufus wissen.
    »Vorläufig nicht«, antwortete der Teufelssohn. »Ich werde sehen, wie sich die Dinge entwickeln.«
    »Du könntest einen Verbündeten im Schloß gebrauchen«, sagte Rufus. »Dafür würde ich die besten Voraussetzungen mitbringen. Man nennt mich nicht umsonst den ›Dämon mit den vielen Gesichtern‹. Niemand würde mich erkennen.«
    »Roxane und Metal sind sehr wachsam«, sagte Loxagon.
    »Ich schirme mich ab, trete ihnen in menschlicher Gestalt entgegen, und sie werden mich nicht erkennen.«
    Loxagon hatte nichts gegen diesen raffinierten Schachzug einzuwenden. Rufus würde im Schloß für einen Nährboden sorgen, auf dem das Geplante rascher keimen konnte.
    »Wann soll ich aufbrechen?« fragte Rufus.
    »Das hat keine Eile«, antwortete Loxagon. »Mr. Silver ist leer, wie du weißt. Wir müssen diese Leere ausfüllen - mit einem Geist, der den Hünen lenkt.«
    »Warum hast du diesen Geist nicht mitgebracht?«
    »Er existiert noch nicht«, sagte Loxagon.
    »Heißt das, er muß erst geschaffen werden?«
    Loxagon nickte.
    »Von dir?« fragte Rufus.
    Loxagon schüttelte den Kopf. »Es gibt jemanden, der so etwas besser kann als ich.«
    »Phorkys?«
    Wieder nickte Loxagon. »Ja, der Vater der Ungeheuer wird mir diesen Gefallen tun. Er wird einen neuen Geist für Mr. Silver schaffen, und du wirst diesen Geist dann ins Schloß bringen und dafür sorgen, daß er von Mr. Silver Besitz ergreifen kann.«
    Rufus lachte dumpf. »Dein Plan gefällt mir immer besser.«
    »Phorkys wird bald hier eintreffen«, sagte Loxagon. »Er hat schon viele Ungeheuer geschaffen, und seine Kraft ist ungebrochen. Wir können uns auf ihn verlassen - und auf den Geist, dem er zum Leben verhelfen wird.«
    »Bald geht es Tony Ballard und seinen Freunden an den Kragen«, sagte Rufus zufrieden.
    »Du haßt den Dämonenjäger sehr.«
    »Da ist noch eine Rechnung offen.«
    »Davon weiß jedermann in der Hölle«, sagte Loxagon.
    »Liebend gern würde ich mir Tony Ballard ja selbst vornehmen«, sagte Rufus. »Aber du, der Sohn des Teufels, hast natürlich den Vortritt. Ich werde mich damit begnügen, dabeizusein und zuzusehen, wenn Mr. Silver, zur Höllenmarionette geworden, seinem Freund das Leben nimmt.«
    In der Nähe der beiden flimmerte die Luft, und einen Moment später schälte sich Phorkys, der Vater der Ungeheuer, aus der Schwärze der Nacht.
    Er sah grauenerregend aus, hatte von jedem Wesen, das er geschaffen hatte, selbst etwas an sich: die geschuppte Haut des Drachen, die dreieckigen Zähne des Ghouls, die Schnauze des Werwolfs, das Schlangenhaar der Gorgonen, die Krallen des Tigers…
    Von den dreien sah nur Loxagon wie ein Mensch aus. Er hieß den Vater der Ungeheuer willkommen. In groben Zügen war Phorkys bereits informiert.
    Er wußte, weshalb er hier erscheinen sollte, doch nun präzisierte Loxagon seine Wünsche, wobei es ihm nicht so wichtig war, wie der Geist aussah, der von Mr. Silver Besitz

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