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144 - Mr. Silvers böses Ich

144 - Mr. Silvers böses Ich

Titel: 144 - Mr. Silvers böses Ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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ergreifen sollte, sondern daß er fähig war, den Hünen aus der Silberwelt im Sinne des Bösen zu führen.
    Phorkys nickte bedächtig, nachdem Loxagon geendet hatte. Rufus und der Teufelssohn traten zurück, und Phorkys traf seine Vorbereitungen.
    Mit Hilfe der starken Wortmagie schuf er die Basis für die Existenz des neuen Wesens. Er schrieb schwarze Zeichen in die Luft, die kurz sichtbar wurden, zu Boden tropften und sich auflösten. Aber etwas blieb davon zurück -im Moment noch unsichtbar, aber das änderte sich.
    Das welke Laub schien auf einmal zu dampfen. Ein unförmiges Nebelgebilde wuchs vor dem Vater der Ungeheuer hoch. Es sah aus, als würde er es modellieren.
    Sehr rasch entstand ein gefährlich aussehendes Wesen - ein Nebelteufel, breitschultrig, erdbraun, mit spitzen Ohren, langen Eckzähnen, glühenden Augen und Krallenhänden. Ein Hüne wie Mr. Silver. Bis in die silbernen Haarspitzen würde dieser Geisterteufel den Ex-Dämon ausfüllen und ihn Dinge tun lassen, die dem »Ex« vor dem »Dämon« jede Existenzberechtigung nahmen.
    Loxagon und Rufus traten näher. Der Teufelssohn grinste. »Er ist dir gut gelungen«, lobte er den Vater der Ungeheuer.
    Loxagon umrundete den reglos dastehenden Nebelteufel. »Er wird Mr. Silver deinen Willen aufzwingen«, sagte Phorkys. »Vorausgesetzt, es gelingt ihm, in den Körper des Ex-Dämons einzudringen. Roxane oder Metal könnten für einen magischen Schutz gesorgt haben.«
    Loxagon hatte keine Bedenken.
    Er richtete das Wort an den Geisterteufel, sprach in der uralten Dämonensprache zu ihm und verhalf ihm auf diese Weise zu der Fähigkeit, in Mr. Silver einsickern zu können, ohne daß dieser es merkte.
    ***
    Tom Jagger, der Landstreicher, war froh, daß niemand vorschlug, sich zurückzuziehen, denn er wollte nicht allein sein. Es war ihm unmöglich zu vergessen, was für ein grauenvolles Ende sein Freund genommen hatte, und schaudernd dachte er immer wieder daran, daß es ihm beinahe genauso ergangen wäre.
    In dieser einen Nacht hatte er das Glück, das bis zu seinem Lebensende reichen sollte, auf einmal aufgebraucht.
    Was Roxane und Metal ihm erzählt hatten, hatte er immer noch nicht restlos verarbeitet.
    Er war froh, fürs erste hierbleiben zu dürfen, und er hoffte, daß es Tony Ballard und Bruce O’Hara gelang, die Werwölfe von Harkerville zur Strecke zu bringen.
    Für ihn war das zwar ein Kunststück, das seiner Ansicht nach niemand fertigbringen konnte, aber Roxane und Metal waren sehr zuversichtlich.
    Die müssen es wissen, sagte sich Jagger. Ich drücke den beiden auf jeden Fall die Daumen.
    Virginia Calloways Nerven hatten sich noch nicht erholt. Obwohl sich Mr. Silver um die Frau kümmerte, fühlte sie sich nicht gut, und helfen ließ sie sich von Metal nicht.
    Sie hatte mehrere Drinks intus und sagte nun, daß es vielleicht das Beste für sie wäre, zu Bett zu gehen. »Ich glaube, jetzt kann ich schlafen«, meinte sie mit einem Blick auf ihr leeres Glas. Sie stand auf, schwankte leicht und griff sich mit zitternden Fingern an die Schläfen. Sie lächelte Mr. Silver verlegen an. »Scheint so, als hätte ich dem Alkohol ein bißchen zuviel zugesprochen.«
    »Ich bringe Sie gern nach oben, wenn Sie es möchten«, sagte der Ex-Dämon. Die Frau nickte. »Einverstanden.«
    Mr. Silver erhob sich, und Virginia Calloway hakte sich bei ihm unter. Sie wünschte allen eine gute Nacht und riet ihnen, ebenfalls zu Bett zu gehen.
    »Wir warten auf Tony Ballards und Bruce O’Haras Rückkehr«, sagte Metal.
    »Ich hätte auch gewartet, aber ich schaffs einfach nicht mehr«, sagte die Frau.
    »Schlafen Sie gut«, sagte Roxane. »Bestimmt. Ich kann kaum noch die Augen offenhalten.«
    Mr. Silver führte Virginia Calloway aus dem Salon. Sie gingen durch die große Halle, und die Frau sagte gepreßt: »Bis vor kurzem kümmerte sich Cab, mein Mann, um mich. Er war eine Seele von Mensch. Ich konnte mich in jeder Lebenslage auf ihn verlassen. Es tut sehr weh zu wissen, daß er nie mehr für mich dasein wird.«
    »Sie werden darüber hinwegkommen«, sagte Mr. Silver sanft.
    »Ich glaube nicht.«
    »Die Zeit heilt alle Wunden.«
    »Aber diese Leere… Sie wird immer bestehen bleiben«, sagte Virginia traurig. »Ich werde nie wieder fröhlich sein können… Wozu lebe ich eigentlich noch?«
    »Ich bin sicher, Ihr Mann würde Sie nicht so reden hören wollen«, sagte Mr. Silver, während er mit Virginia die Stufen hinaufging. »Sie besitzen nichts Wertvolleres als Ihr

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