Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1440 - Halloween des Ghouls

1440 - Halloween des Ghouls

Titel: 1440 - Halloween des Ghouls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
klemmte sich die Leiche unter den Arm und verschwand mit ihr im Nebel, als hätte es ihn nie gegeben.
    Sein erstes Opfer außerhalb des Totenfeldes. Weitere würden folgen, denn er war sehr, sehr hungrig…
    ***
    Anna Bancroft musste uns schon bemerkt haben, denn ich brauchte nicht erst zu klingeln. Die Tür wurde nach innen gezogen, und dann stand Anna vor uns.
    »Ha, Sie sind es.«
    »Ja, ich bin wieder da.«
    Sie stellte sich auf die Zehenspitzen. So konnte sie an mir vorbeischauen und meine Begleiter sehen.
    »Und wer ist das?«
    »Ari Ariston…«
    »He«, sagte sie. »Haben Sie den Fotografen getroffen?«
    »Und seine Freundin oder Assistentin Lizzy.«
    »Ach, das ist aber eine Freunde.«
    Ob es das wirklich war, wusste ich nicht. Jedenfalls hatte mir Anna Bancroft einiges zu erzählen.
    »Dann kommt doch alle mal rein«, bat sie uns. Dann lachte sie.
    »Ich habe mir fast gedacht, dass Sie um diese Zeit kommen würden, John.«
    »Wieso das?«
    »Ein Gefühl. Und deshalb habe ich auch frischen Tee gekocht. Mein Rezept. Er ist gegen alles gut.«
    »Nun ja…«
    Im Flur wurde es eng. Anna Bancroft begrüßte den Fotografen und seine Assistentin, die sich sehr still verhielten und sich nur umschauten. Ari ging es inzwischen wieder etwas besser. Er konnte lächeln und normal antworten, als Anna ihm von seinen eigenen Bildern vorschwärmte.
    Dann hörte sie schnell auf und erklärte, dass wir ins Wohnzimmer gehen sollten.
    Hier erwartete mich eine Überraschung. Ich hatte damit gerechnet, auf Jane Collins zu treffen, aber der Raum war leer.
    Anna sah meinen verwunderten Blick und fragte: »Was haben Sie, John?«
    »Ich suche Jane Collins.«
    Da lachte sie.
    Das wiederum begriff ich nicht. »Was ist denn daran so lustig?«, fragte ich.
    »Nein, nein, nichts. Wir haben uns falsch verstanden. Ich habe mich schon über Jane gewundert.«
    »Weshalb?«
    »Über ihre Ungeduld. Sie hat es bei mir einfach nicht mehr ausgehalten.«
    »Bitte? Das kann ich kaum glauben.«
    Anna Bancroft hob die Schultern. »Auch wenn Ihnen das ungewöhnlich vorkommt, aber es ist so, John. Ihre Freundin wollte weg. Es war ihr hier wohl zu langweilig.«
    »Das begreife ich nicht. Sie sollte Sie doch beschützen.«
    »Sicher. Aber Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen. Ich lebe ja noch.«
    »Natürlich.« Ich hob die Schultern. »Mir kommt ihr Verhalten nur ungewöhnlich vor.«
    »Tja…«
    Ich richtete meinen Blick wieder auf Anna Bancroft, die bewegungslos stand und eine Hand gegen ihr Kinn gedrückt hatte. Verschwieg sie mir was? Wenn ja, welch einen Grund hätte sie dafür haben können?
    »Hat Jane Collins denn nicht gesagt, was sie vorhat?«
    »Das schon…«
    »Und?«
    »Sie wollte sich mal draußen umschauen.«
    »Wo?«
    »Überall, denke ich.«
    »Dann auch mitten im Ort?«
    »Bestimmt.«
    »Gesehen haben wir sie nicht«, murmelte ich.
    »Bei dem Nebel!«
    »Sicher. Aber wie ich Jane kenne, wäre ihr der Wagen aufgefallen. Schließlich ist es ihrer.«
    Auch dafür hatte die Frau eine Erklärung. »Da war sie wahrscheinlich schon woanders.«
    »Was heißt das?«
    »Sie hat auch von der Umgebung gesprochen.« Annas Stimme senkte sich. »Jane befürchtete eine Gefahr. Sie hat sich auch Sorgen um Sie gemacht, John, weil Sie so lange weggeblieben sind. Da hat sie sich eben zum Handeln entschlossen.«
    Das war alles logisch, was sie sagte. Trotzdem hatte ich damit meine Probleme. Ich kannte Jane Collins lange genug. Sie wusste um die Gefahr, in der sich Anna unter Umständen befand. Es konnte ja sein, dass sie ihren Plan geändert hatte, dann aber hätte sie mich angerufen, und das war nicht geschehen. Genau dieses Verhalten war für Jane mehr als ungewöhnlich.
    Anna erkannte, dass ich stark überlegte, und sie meinte: »Himmel, Jane ist erwachsen. Sie braucht doch keinen Aufpasser mehr.«
    »Normalerweise nicht. Aber was wir hier erleben, ist keine normale Nacht.«
    »Gewiss, schon, nur…« Sie hob die Schultern. »Ich weiß es eben auch nicht. Aber wir sollten uns setzen. Platz genug ist vorhanden.«
    Ari und Lizzy nahmen auf der Couch Platz. Lizzy hatte ihren Lackmantel ausgezogen und das schmutzige Kleidungsstück mit dem Futter nach außen zusammengelegt.
    Im Licht der Lampe sah ich sie zum ersten Mal genauer. Sie war wirklich ein strammes Weib, wie man so schön sagt. Sie brachte schon ein paar Pfunde auf die Waage, aber irgendwie passte das zu ihr. Im Moment war sie nur verunsichert und versuchte, diese Unsicherheit mit einem

Weitere Kostenlose Bücher