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1440 - Halloween des Ghouls

1440 - Halloween des Ghouls

Titel: 1440 - Halloween des Ghouls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Fenster, und seine Tür ist fest verschlossen.«
    Für mich stand fest, dass sie mich angelogen hatte. Darüber sprach ich nicht mit Anna, mein Entschluss stand längst fest.
    »Dann möchte ich gern das leere Zimmer sehen!«
    Anna schürzte die Lippen. »Wenn Sie unbedingt wollen, ich habe nichts dagegen. Kommen Sie.«
    »Nein, lassen Sie mal, den Weg finde ich allein. Vorausgesetzt, Sie haben die Tür nicht verschlossen.«
    »Warum sollte ich? Ich habe nichts zu verbergen.«
    »Dann ist es ja gut.«
    Ari Ariston wollte noch etwas sagen, winkte dann ab und schaute mir nur nach. Lizzy sagte nichts. Ich hatte beim Weggehen bemerkt, dass sie den linken Handballen gegen die Lippen gedrückt hielt. Für sie war das alles nicht zu begreifen.
    Das Zimmer lag auf der Gartenseite des Hauses. Für einen Überfall ideal. Ich ging zudem davon aus, dass sich der Ghoul mittlerweile in Hollow Field aufhielt, um sein verdammtes Totenfest zu feiern, und konnte nur hoffen, dass Jane Collins ihm auf der Spur war, aber da war ich mir nicht sicher. Wenn ich an Jane dachte, verspürte ich schon ein leichtes Magendrücken, und das ließ nichts Gutes ahnen.
    Ich stieß die Tür des Leichenzimmers mit einem Ruck auf. Nur war es kein Leichenzimmer mehr, denn Amy war tatsächlich verschwunden. Man hatte sie aus dem Bett geholt und es nicht abgezogen. Das Laken lag noch immer sauber und glatt gestrichen auf der Matratze.
    Dafür war es kühler geworden. Das Fenster stand bis zum Anschlag offen. Durch die Öffnung wehten die Nebelschwaden, die kühl über mein Gesicht strichen. Aber das war es nicht, was mich störte. Es lag am Geruch, und den kannte ich. Ich war zudem so sensibel, dass ich ihn auch bemerkte, wenn er nur noch schwach vorhanden war.
    Für mich gab es nicht den geringsten Zweifel. In diesem Raum hatte sich vor kurzem noch ein Ghoul aufgehalten…
    ***
    Ihr war elend, ihr war schlecht!
    Zudem fühlte sich Jane Collins sehr kraftlos, als wäre ihr sämtliche Energie aus dem Körper gesaugt worden. Schmerzen quälten sie nicht. Weder im Kopf noch am übrigen Körper. Es waren die verdammte Lähmung und die Dunkelheit, die sie störten.
    Die Detektivin öffnete die Augen und versuchte zu erkennen, wo sie sich befand. Sie schaute nach oben, und so etwas wie ein Hoffnungsfunke zuckte in ihr hoch, als sie erkannte, dass ihr Gefängnis doch nicht ganz stockdunkel war.
    Es gab Licht!
    Nein, natürlich nicht so, dass sie etwas hätte erkennen können. Genau über sich erkannte sie die schwachen Umrisse einer Luke. Ein gelblicher Schein, der Hoffnung in ihr hochsteigen ließ.
    Ein schwaches Lächeln huschte über ihre Lippen. Auch deshalb, weil sie erkannte, dass sich dieses Viereck nicht mal weit von ihr entfernt befand.
    Zunächst blieb sie still liegen. Sie konzentrierte sich auf ihr Gehör.
    Es hatte in der Zeit des Wegtretens nicht gelitten, und so dauerte es nicht mal lange, bis sie etwas Bestimmtes hörte. Es war nicht in ihrer direkten Nähe aufgeklungen, sondern weiter entfernt, und trotzdem erkannte sie das Geräusch.
    Da wurde in verschiedenen Tonlagen gesprochen, Mal lauter, mal leiser, und es waren verschiedene Stimmen, die miteinander sprachen. Männer und Frauen.
    Jemand ist in meiner Nähe!
    Dieser Gedanke sorgte bei ihr für einen Adrenalinstoß. Wenn sie die Stimmen gehört hatte, dann musste es umgekehrt ebenso sein.
    Sie musste nur laut genug schreien, um gehört zu werden.
    Sie riss den Mund weit auf, holte in der schlechten Luft noch mal Atem, und schrie…
    Nein, sie schrie nicht!
    Sie hatte schreien wollen. Nur was sich da in ihrer Kehle tat, das hatte mit Schreien nichts zu tun. Es war nur ein Krächzen, das in ihrer Kehle gurgelte, aber kein Schrei, der außerhalb ihres Gefängnisses gehört werden konnte.
    Jane gab trotzdem nicht auf. Es war nur ein erster Versuch gewesen, ein zweiter würde folgen, so dachte sie, aber auch jetzt schaffte sie es nicht.
    Angst überfiel Jane nicht. Nur Wut darüber, dass Anna Bancroft sie so reingelegt hatte.
    Frauen nehmen oft Gift!, dachte sie. Und bei Anna Bancroft war es tatsächlich so gewesen. Sie hatte ihr irgendein Zeug in den Tee geschüttet, und Jane musste daran denken, dass die alte Frau im Ort als Hexe galt. Zumindest war sie eine Kräuterhexe, wenn sie derartiges Zeug zusammenmixen konnte.
    Schon jetzt in liegender Stellung stellte sie fest, dass sich ihr Körper ungeheuer schwer anfühlte. Als es ihr nicht gelang, sich herumzudrehen, versuchte sie, die Arme zu

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