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1442 - Das Relikt

1442 - Das Relikt

Titel: 1442 - Das Relikt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einem alten Freund von mir, den ich schon seit Jahren kannte.
    Ich rief ihn an. So leicht kam man an ihn nicht heran, aber ich hatte eine Nummer, die mich direkt ans Ziel brachte, und so war es auch in diesem Fall.
    »Guten Morgen, Ignatius, John hier.«
    Er lachte leise. »Guten Morgen, mein Freund. Ich habe deinen Anruf schon erwartet.«
    »Sehr schön. Weißt du auch, was passiert ist?«
    »Ja.«
    »Woher?«
    »Marcus Körner ließ uns noch in der Nacht eine Mail zukommen. Es ist nicht gut, was bei euch passierte. Jetzt ist das Kreuz in die falschen Hände gelangt.«
    »Das befürchte ich auch. Leider haben wir keinen Verdacht, wer es gestohlen haben könnte und wer dahinter steckt. Kannst du uns dabei weiterhelfen?«
    »Ich wäre glücklich, wenn ich es könnte. Aber auch wir wissen nur von seiner Existenz. Ein altes Relikt aus dem Mittelalter, perfekt geschmiedet. Ein Kreuz, das zur Gegenseite gehört. Das ist nichts, über das man lachen kann.«
    »Bestimmt nicht. Kannst du dir vorstellen, wo es in den vergangenen Jahrhunderten aufbewahrt worden ist?«
    »Marcus erzählte mir von einer Familie Gabin.«
    »Das ist richtig. Der alte Gabin hat es besessen. Er wollte dann, dass es versteigert oder gekauft wurde. So ganz bin ich mir darüber noch immer nicht im Klaren.«
    »Er wollte es also nicht vererben oder es anderweitig verschenken?«
    »Danach sieht es aus.«
    »Hast du dich schon nach den Gründen gefragt?«
    »Nicht wirklich.«
    »Darüber sollte man nachdenken. Dieser Gabin hat sich bestimmt etwas dabei gedacht. Wenn ich mir das alles durch den Kopf gehen lasse, dann könnte es durchaus sein, dass er das Kreuz in Sicherheit bringen wollte, damit es nicht in falsche Hände fällt. Du kannst eine andere Meinung haben, aber so denke ich.«
    »Nicht schlecht, Ignatius. Aber hätte es keinen einfacheren Weg für ihn gegeben? Er hätte das Kreuz vor seinem Tod längst loswerden können.«
    »Sicher, John. Nur können wir ihn danach nicht mehr fragen, warum er anders gehandelt hat.«
    »Vielleicht hat er damit gerechnet, dass niemand über die tatsächlichen Kräfte des Kreuzes Bescheid wusste. Ich weiß es auch nicht, aber ich werde es herausfinden.«
    »Genau, John. Das traue ich dir auch zu. Aber noch wichtiger ist, dass du das Kreuz vernichtest, sollte es dir gelingen, es in deine Hände zu bekommen.«
    »Das habe ich schon versucht. Im letzten Augenblick kam mir die andere Seite dazwischen. Diese Leute haben im Auftrag gehandelt. Wir müssen nur herausfinden, in wessen.«
    »Das ist sowieso klar, John. Mal was anderes. Ich weiß, dass du es mit deinem Kreuz hast bekämpfen wollen. Dazu ist es ja nicht gekommen, aber hast du etwas gespürt oder gesehen?«
    Ich musste einige Augenblicke nachdenken, bis ich mich wieder erinnerte.
    »Ja, Ignatius, das habe ich. Nicht nur bei meinem Kreuz, sondern auch bei dem anderen. Ich kann dir nicht sagen, aus welch einem Material es genau besteht. Das können verschiedene Edelmetalle sein. Aber innerhalb des langen Balkens fiel mir schon etwas auf, als ich mich mit meinem Kreuz näherte. Dort kam es zu seltsamen Bewegungen. Ich sah Schattenspiele auf und in dem Balken. Mein Kreuz muss irgendetwas in dem Relikt geweckt haben, das unseren Blicken bisher verborgen geblieben war.«
    »Hast du eine Erklärung?«
    »Nein, aber ich gehe davon aus, dass es die Macht der Hölle ist, die dort verborgen ist. Da hat Asmodis sein Zeichen gesetzt. Er hat es dem Erschaffer des Kreuzes mit auf den Weg gegeben.«
    »Danke, das war eine gute Auskunft.«
    »Die uns leider nicht weiterhilft, Ignatius.«
    »Ich gebe zu, dass es kompliziert ist. Meiner Ansicht nach sind es die Kleinigkeiten, auf die du achten solltest.«
    »Ja, gemeinsam mit Godwin de Salier.«
    »Das ist noch besser. Und ich hoffe, dass es auch Marcus Körner bald besser gehen wird.«
    Da hatte er mir ein Stichwort gegeben. »Ja, dieser Marcus. Was hatte er genau für eine Aufgabe gehabt?«
    »Die Bewachung des Kreuzes.«
    »Mehr nicht?«
    »Er hätte auch feststellen sollen, wer es kauft. Da er Historiker ist, hat man ihm den Zutritt nicht verwehrt. Er hat also ein Auge auf das Kreuz halten können. Es ist ein Relikt, das in Vergessenheit geriet, aber nie ganz vergessen wurde. Wo es aufbewahrt wurde in den letzten Jahrhunderten, weiß ich leider nicht. Aber ich habe immer damit gerechnet, dass es wieder auftaucht.«
    »Dann bist du darüber informiert gewesen?«
    Die Antwort klang zögerlich. »Irgendwie schon, John. Man hat

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