1443 - Die Hölle stirbt nie
und schrie. Nur waren es keine Schreie der Angst, sondern welche des Triumphes. Er und der Teufel, das war ein Paar!
»Gewinner!«, brüllte er. »Ich bin der Gewinner! Ich bin der Günstling der Hölle…«
Er wiederholte den letzten Satz mehrmals, als er das Bad verließ und mit seiner Beute zurück in den Wohnraum ging…
***
Irgendwie hatten wir beide ein schlechtes Gewissen, dass wir unseren Freund Godwin de Salier nicht angerufen und ihm von unserer neuen Spur berichtet hatten.
Wir hatten eben anders entschieden und wollten zunächst mal abwarten, wie sich der Fall entwickelte. Auf der Fahrt nach Chatham hatte ich auch mit Sir James gesprochen und ihn informiert. Wie immer gab er uns volle Rückendeckung.
Beide waren wir der Überzeugung, dass dieses dem Teufel geweihte Kreuz nicht nur sehr mächtig war, sondern auch verdammt gefährlich. Und deshalb wollten wir so wenig Menschen wie möglich involvieren. Ich hatte mich auch nicht mit Father Ignatius in Verbindung gesetzt. Das war jetzt eine Sache, die Suko und ich allein durchziehen mussten. Das verdammte Kreuz musste vernichtet werden, bevor es großes Unheil anrichten konnte und die Gesetze der Welt auf den Kopf stellte.
Erneut führte uns unser Weg an die Küste. Der Ort Chatham war kein Neuland für uns, und über unser GPS-System fanden wir auch die Straße, in der das Krankenhaus lag.
Es war ein großes Gebäude, ein alter, halbrunder Bau. Viele Fenster, die zu einem kleinen Park hingewandt standen, in dem es genügend freie Flächen gab, um ein Auto abzustellen.
Wir hatten den Rover genommen, und Suko ließ ihn unter den kahlen Ästen eines Baums ausrollen.
Wir stiegen aus, spürten den kalten Seewind, der hier fast immer wehte, und bewegten uns auf den breiten Eingang zu. Rechts von uns und jenseits der Bäume führte ein Weg entlang, über den soeben ein Notarztwagen rollte. Die Sirene wurde erst dicht vor dem Ziel abgestellt.
Da wurde gegen den Tod gekämpft, während im Eingangsbereich ein großer geschmückter Weihnachtsbaum stand, dessen Lichter wie bunte Sterne funkelten.
Über eine Treppe gelangten wir in das Innere der Klinik. Wie überall in solchen Häusern gab es auch hier eine Anmeldung, auf die wir zugingen.
Eine Frau und ein Mann in weißen Kitteln taten dahinter ihren Dienst. Sie schauten hoch, als sie uns sahen. Im Moment waren wir die einzigen Besucher. Um gewisse Dinge abzukürzen, präsentierte ich meinen Ausweis und stellte Suko als meinen Kollegen vor.
Die Frau sprach uns an. Sie war um die fünfzig und hatte ihre Haare pechschwarz gefärbt.
»Wollen Sie einen normalen Krankenbesuch machen?«, fragte sie.
»Nein, mehr dienstlich.«
»Bei wem?«
»Die Frau heißt Lynn Haskin.«
Die Schwarzhaarige überlegte eine Weile. Dabei fixierte sie mich.
»Ja, eine Patientin dieses Namens gibt es. Moment bitte.« Sie schaute auf dem Bildschirm eines Computers nach und erklärte uns dann, dass wir in den zweiten Stock mussten.
»Dort melden Sie sich am besten bei Dr. Davies an.«
»Danke.«
Den Fahrstuhl wollten wir den Kranken überlassen, deshalb nahmen wir das Treppenhaus. Hier war zu sehen, dass dieser Bau schon sein Alter hatte. Alles schrie nach einer Renovierung. Die Stufen bestanden aus Waschbeton, aber es war sauber, und dass hin und wieder eine Kachel an der Wand fehlte, störte keinen.
In der zweiten Etage schwappte uns eine warme Luft entgegen, die nach Krankenhaus roch. Ich mochte diesen Geruch nicht, der besonders in alten Kliniken vorhanden war.
Bevor wir uns orientieren konnten, wurden wir von einem Mann angesprochen, der eine Brille mit schwarzem Gestell trug, dunkle Haare hatte und sicherlich stolz auf sein schmales Bärtchen war, das auf der Oberlippe wuchs.
»Ich bin Dr. Davies. Man hat mir bereits Bescheid gegeben, wer mich besuchen will.«
»Nicht nur Sie«, sagte ich und reichte ihm die Hand.
Auch Suko begrüßte den Mann. Danach begaben wir uns zu einer kleinen Sitzecke mit nicht eben bequemen Stühlen und nahmen dort Platz.
Der Arzt nahm seinen Job sehr genau, und er stellte sofort eine bestimmte Frage.
»Sie wissen, was mit der Patientin passiert ist?«
»Ja.« Ich nickte. »Man hätte sie fast erschlagen.«
»Genau das ist es. Fast erschlagen. Sie hat großes Glück gehabt. Drei Schläge musste sie hinnehmen, wie wir haben feststellen können, einen vierten hätte sie nicht überlebt. Zum Glück ist es dazu nicht gekommen.«
»Und wie geht es ihr jetzt?«, fragte Suko.
Der Arzt wiegte
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