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1443 - Die Hölle stirbt nie

1443 - Die Hölle stirbt nie

Titel: 1443 - Die Hölle stirbt nie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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eben optimistisch.
    »Wohin könnte er sich denn gewandt haben?«
    »Wohin? Das weiß ich nicht.« Plötzlich lachte sie. »Es kann sein, dass er in die Hölle zu seinem Freund, dem Teufel, gegangen ist. Ja, der Teufel ist sein Freund. Er und das Kreuz.« Sie lachte und sang den nächsten Satz fast.
    »Es gehört dem Teufel…«
    Da hatte sie leider Recht. Es war für den Teufel gemacht worden, und es hatte noch eine besondere Eigenschaft. Es veränderte den Menschen, der es besaß. Genau das sah ich als sehr schlimm an. Da gab es die alten Regeln nicht mehr. Der Besitzer des Kreuzes wurde von der Kraft der Hölle durchdrungen, obwohl es hätte umgekehrt sein müssen. Da musste auch ich erst umdenken, was mir nicht leicht fiel.
    Lynn Haskin schwieg. Sie hatte sich wieder entspannt. Auf ihren Lippen lag so etwas wie ein Lächeln. Die Augen waren halb geschlossen, der Kopf leicht zur Seite gedreht.
    Uns stellte sich die Frage, ob wir noch länger bleiben sollten. Sie würde uns nicht mehr viel sagen können. Aber trotzdem meldete sich meine innere Stimme und sagte mir, dass es vielleicht besser war, wenn wir sie nicht verließen.
    Wir hatten über das Kreuz gesprochen. Allerdings über eines, das auf der anderen Seite stand. Mich würde interessieren, wie die junge Frau auf den Anblick meines Kreuzes reagierte.
    »Warte noch«, flüsterte ich Suko zu, denn ich sah, dass er sich erheben wollte.
    »Warum?«
    »Ich möchte sie mit meinem Kreuz konfrontieren.«
    »Was erhoffst du dir davon?«
    »Keine Ahnung. Es ist nur ein Versuch. Allerdings glaube ich ihr, dass der Teufel sie besucht hat, und es kann möglicherweise sein, dass etwas davon zurückgeblieben ist.«
    »Meinst du wirklich?«
    »Mal sehen.«
    Ich fingerte bereits an der Kette. Lynn Haskin schaute noch immer zur Seite. Sie bekam von meiner Bewegung nichts mit. Ich aber merkte schon, wie sich das Kreuz, das vor meiner Brust in die Höhe glitt, verändert hatte.
    Die Erwärmung war da.
    Und das erschreckte mich.
    Ich stoppte die Bewegung, was der neben mir sitzende Suko bemerkte.
    »Was stört dich?«
    Ich schüttelte leicht den Kopf. »Es hat sich erwärmt.«
    »Bist du sicher?«
    »Ja.«
    »Und?«
    »Entweder lauert er in der Nähe oder es stimmt etwas mit dieser Frau hier nicht.«
    Ich hatte den Satz kaum beendet, da bewegte sich Lynn. Das heißt, eigentlich nur ihr Kopf. Sie drehte ihn ein wenig zur Seite und legte ihn so auf das Kissen, dass sie uns anschauen konnte.
    »Hallo, John…«
    Wir hörten alle die dumpfe Stimme, die aus dem Mund der Frau geklungen war. Nur hatte sie nicht gesprochen. Wir mussten davon ausgehen, dass es der Teufel gewesen war…
    ***
    In den folgenden Sekunden verstrich die Zeit recht langsam. Das sahen Suko und ich so. Und wir hatten den Eindruck, dass sich das Krankenzimmer regelrecht aufgeblasen hatte, denn als ich meinen Blick streifen ließ, da kamen mir die Wände verändert vor. Sie schienen sich halbmondförmig nach außen gewölbt zu haben, und das Gleiche war mit der Decke geschehen.
    Vor uns lag Lynn Haskin im Bett. Sie war wieder normal geworden, dennoch konnte ich die andere Kraft spüren.
    Für mich gab es kein Halten mehr. So rasch wie möglich holte ich das Kreuz hervor, denn bei einem Angriff der Hölle war es der einzige Schutz. Dagegen konnte auch der Teufel nichts ausrichten, der sicherlich bereit zum Angriff war.
    Mit einem Ruck richtete sich Lynn in eine sitzende Haltung auf.
    Aus ihrem Mund wehte ein leiser Schrei, und einen Moment später flüsterte sie: »Er kommt! Er kommt! Er ist unterwegs! Ich spüre ihn. Er – er – ist schon da!«
    Sie hatte wieder mit ihrer normalen Stimme gesprochen, doch ihr Gesicht erfuhr eine Veränderung. Dunkle Schatten huschten darüber hinweg. Die Augen waren weit geöffnet, und wenn sie atmete, dann zischte sie nur.
    Wir sahen zum ersten Mal ihre Hände, die sie unter der Bettdecke hervorgeholt hatte. Sie und die Arme befanden sich in Bewegung.
    Sie schwebten über der Decke, und auch den Kopf bewegte sie so heftig hin und her, als wäre sie dabei, etwas zu entdecken.
    »Er ist da!«, flüsterte sie. »Er ist da!« Sie hopste herum. »Ich sehe ihn. Die Hölle hat er mitgebracht. Sie umringt uns.« Ein Schrei hallte gegen die Decke. »Habt ihr sie gesehen? Oder seht ihr sie nicht? Sie ist überall. Oben, an den Seiten, dann auch unten. Die Wände, die Monster, alles läuft ineinander. Das Feuer, die Dämonen. Ich kann sie alle sehen.«
    Suko und ich sahen nichts. Zwar

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