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1446 - Der Eis-Schamane

1446 - Der Eis-Schamane

Titel: 1446 - Der Eis-Schamane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Carlotta abgesehen hat, weil er denkt, dass sie irgendwie zusammengehören.«
    »Ich widerspreche dir nicht, Max!«
    »Okay«, flüsterte sie. »Dann wird es Zeit…«
    ***
    Carlotta hätte das Handy am liebsten zu Boden geworfen und es zertreten.
    Sie war voll sauer und verfluchte den Umstand, dass es in dieser Gegend Schottlands zu wenig Funkmasten gab. Da konnte man sich schon vorkommen wie auf dem Mond.
    Sie saß in ihrem Zimmer und fühlte sich so unendlich allein. Die Stille des Morgens war alles andere als angenehm. Sie konnte nur hoffen, dass Maxine genug verstanden hatte. Die Verbindung war einfach miserabel gewesen.
    Sie setzte darauf, dass Maxine und John das Wesentliche begriffen hatten und sich beeilten. Zu weit waren sie nicht weg, aber in diesem Fall zählte jede Minute.
    Carlotta war nicht unbedingt ein ängstliches Mädchen, in diesem Fall allerdings fühlte sie sich dem unheimlichen Besucher draußen unterlegen. Zudem stufte sie ihn so ein, dass ihm menschliche Gefühle fremd waren, und das traf bei Carlotta nicht zu.
    Sie dachte wie ein Mensch. Daran hatte auch die Genmanipulation nichts ändern können.
    Warten!
    Carlotta ging nicht davon aus, dass der seltsame Besucher die Flucht ergriffen hatte. Ihrer Meinung nach war er in der Nähe geblieben und hatte sich einen für ihn günstigen Platz als Versteck ausgesucht.
    Vielleicht auf dem Dach?
    Der Schnee hatte es mit einer weißen Schicht bedeckt. Davon hätte er sich abgehoben, wenn es den Kamin nicht gegeben hätte, dessen Aufbau ihm Deckung bieten konnte.
    Der Gedanke ließ Carlotta nicht los. Sie überlegte, ob sie auf dem Dach nachschauen sollte, aber dazu hätte sie das Haus verlassen müssen, und das wollte sie nicht.
    Also bleiben.
    Sie strich wie eine hungrige Katze, die auf der Suche nach Futter war, durch das Haus. Immer wieder schaute sie durch die Fenster nach draußen, aber nirgends zeigte sich die Gestalt.
    Dass die Praxis der Tierärztin geschlossen war, brachte einige Vorteile mit. So blieb das Telefon still, denn es hatte sich herumgesprochen, dass Maxine die erste Woche im Jahr Urlaub einlegte.
    Carlotta betrat auch den großen Wohnraum mit dem Kamin und dem freien Blick in den verschneiten Garten hinein. Sie hatte sich über die großen Fenster stets gefreut. Nur nicht an diesem Morgen.
    Da blieb sie in der offenen Tür stehen und kam sich trotzdem vor, als würde sie auf dem Präsentierteller stehen.
    Carlotta riss sich zusammen, dass sie nicht immer wieder auf die Uhr schaute. Das machte sie nur noch nervöser, und sie spielte sogar kurz mit dem Gedanken, John Sinclair und ihrer Ziehmutter entgegen zu fliegen.
    »Quatsch!«, flüsterte sie dann. »Vielleicht wartet der andere nur darauf, um mich packen zu können.« Kräftemäßig traute sie ihm das auf jeden Fall zu.
    Hatte sie sich mit der Stille nicht anfreunden können, so war sie jetzt wie vereist, als sich das Telefon meldete. Es war der Apparat an der Station.
    Die Starre dauerte nicht lange an. Sie fing an zu zittern und überlegte, ob sie abheben sollte.
    Es konnte ja Maxine sein.
    Also ging sie hin.
    »Ja…«
    Es war nicht Maxine, denn es meldete sich eine Männerstimme, die Carlotta unbekannt war.
    »Wer sind Sie?«
    »Maxine? Maxine Wells?«
    »Nein, die ist nicht hier. Wir haben auch die Praxis geschlossen. Kommen Sie in der nächsten Woche und…«
    »Nein, nein, ich will nicht in die Praxis. Ich möchte nur Maxine besuchen.«
    »Wer sind Sie denn?«
    »Ich heiße Mike Todd!«
    Glühendheiß stieg ihr das Blut in den Kopf. Ja, sie hatte diesen Namen schon mal gehört. Es war der Förster, mit dem Maxine den Ausflug gemacht hatte. Durch ihn war der Fall praktisch aufgerollt worden.
    »Sind Sie noch dran?«
    »Ja, das bin ich.«
    »Also, noch mal. Mein Name ist Mike Todd. Ich bin hier der Förster. Maxine kennt mich. Wir hatten gemeinsam ein Erlebnis, über das ich mit ihr sprechen muss.«
    »Sie ist aber nicht da.«
    »Wann kommt sie denn zurück?«
    »Ich habe keine Ahnung.«
    »Trotzdem werde ich kommen.«
    »Nein!«, rief Carlotta. »Tun Sie das nicht. Es lohnt sich nicht. Ich weiß auch nicht, wie lange sie wegbleibt und…«
    »Weit kann sie bestimmt nicht gefahren sein. Das weiß ich genau. Wir haben interessante Dinge zu besprechen. Außerdem befinde ich mich bereits auf dem Weg. Ich bin in wenigen Minuten bei euch.«
    Carlotta wollte noch etwas sagen. Das brauchte sie nicht mehr, denn der Anrufer hatte die Verbindung unterbrochen.
    Als sie auflegte, sah

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