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1446 - Der Eis-Schamane

1446 - Der Eis-Schamane

Titel: 1446 - Der Eis-Schamane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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brechen konnte, wenn wir uns in die Quere kamen, weil wir letztendlich doch auf verschiedenen Seiten standen und mir ein menschliches Leben mehr bedeutete als ihm.
    Wenn man mich nach einer Beschreibung fragte, so konnte ich sie nicht liefern. Mandragoro hatte eigentlich keine konkrete Gestalt.
    Ich war sogar bereit, ihn als Geist anzusehen, der sich in dieser Nichtgestalt in die Natur hinein begab und ihr sein Leben einhauchte. Das hatten wir bei dieser gewaltigen Unterwasserpflanze gesehen.
    »Sag mir, John, wo es die Verbindung zwischen Mandragoro und dem Wesen gibt, das ich gesehen habe.«
    »Keine Ahnung. Jedenfalls noch nicht. Wir müssten erst die Gestalt stellen, die du beobachtet hast.«
    »Sie wird noch kommen.« Maxine schaute zum Himmel, der leer war. »Mittlerweile komme ich mir vor wie ein Lockvogel. Ich kann mir denken, dass sie uns unter Kontrolle hält. Wir sie aber nicht. Daraus folgere ich, dass sie urplötzlich erscheint und uns angreift.«
    Sie hob die Schultern. »Nur wird sie den Zeitpunkt bestimmen und nicht wir. Ich verspüre auch das Bedürfnis, wieder zu mir nach Hause zu fahren, denn dort habe ich Carlotta allein zurück gelassen.«
    »Daran dachte ich auch schon.«
    »Und was ist mit der Hütte, wo der tote Owen McMillan liegt?«
    »Die können wir uns schenken.«
    Maxine lächelte. »Genau daran habe ich auch schon gedacht. Ich bin froh, dass du meiner Meinung bist.«
    Wir stiegen wieder in den Wagen. Maxine war die Fahrerin, und sie übernahm das Lenkrad auch jetzt. Die dicke Winterkleidung ließen wir an und öffneten nur die Reißverschlüsse.
    Ich warf einen letzten Blick durch die Heckscheibe über den See hinweg, der sein anderes Aussehen behalten hatte und noch nicht wieder zugefroren war. Die dicken Eisbrocken schaukelten auf den Wellen und stießen ab und zu gegeneinander.
    Maxine griff bereits nach dem Zündschlüssel, als sich ihr Handy meldete. Wegen der Kälte hatte sie es tief in der Jackentasche vergraben. Sie musste erst danach suchen, fluchte leise und war froh, es schließlich gefunden zu haben.
    »Ja…«
    Sie hörte zu, und ich sah, dass sie das Gesicht verzog und den Kopf schüttelte.
    »Was ist denn, Carlotta?«
    Ich horchte auf. Es war das Vogelmädchen, und wahrscheinlich gab es hier einen schlechten Empfang.
    Maxine beugte sich dem Lenkrad entgegen, als wollte sie es mit den Lippen berühren. »Bitte, du musst lauter reden. Der Empfang ist hier mehr als schlecht.«
    Ich tat nichts, schaute zu, lauschte und hoffte darauf, dass die Nachricht besser zu verstehen war.
    Beide sprachen.
    Beide wohl laut, aber auch Maxine sagte nur Satzfragmente. Wichtig war der letzte Satz, den sie mit einem Nicken begleitete. »Ja, wir werden kommen. Halte die Stellung.«
    Ich sah, wie sie das Gespräch unterbrach. Ihr Gesicht hatte sich gerötet. Carlotta musste ihr nicht gerade eine tolle Nachricht übermittelt haben.
    »Was ist los?«, fragte ich.
    »Probleme bei Carlotta.«
    »Und welche?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Wenn ich das genau wüsste, ginge es mir besser.« Ihr starrer Blick war ins Leere gerichtet. »Grundlos hat sie jedenfalls nicht angerufen, das steht fest.«
    »Was hast du denn überhaupt verstanden?«
    »Sie hat von einem Vogelmenschen gesprochen.«
    Ich bekam für einen Moment große Augen. »Und sie hat damit nicht sich selbst gemeint?«
    »So ist es«, flüsterte Maxine. »Glaube ich zumindest.«
    Ich fragte noch mal nach. »Und du bist dir sicher, genau dieses Wort gehört zu haben?«
    »Ja, das bin ich.«
    »Dann war es möglicherweise dieser Schatten, den du gesehen hast, eben dieser Vogelmensch.«
    Sie blickte mich an. »Noch einer?«, fragte sie dann.
    Ich wusste sofort, worauf sie hinauswollte. Es war durchaus möglich, dass Carlotta nicht als Einzige dem Labor hatte entkommen können. Dass es noch einem anderen Wesen gelungen war, die Flucht zu ergreifen, und dass dieses Wesen jetzt als Vogelmensch die Gegend unsicher machte, wobei es sich lange zuvor versteckt gehalten hatte.
    »Wir müssen alles in Betracht ziehen. Es kann sein, dass jemand geflohen ist und sehr lange Zeit irgendwo Unterschlupf gefunden hat.«
    »Vielleicht bei Mandragoro?«
    »Du weißt schon, was ich meine.«
    »Klar.«
    Wir hätten eigentlich losfahren müssen, aber dieser neue Gedanke beschäftigte uns zu stark. Maxine zog schließlich so etwas wie ein Fazit. »Wenn alles so stimmt, was wir uns ausgedacht haben, dann müssen wir davon ausgehen, dass dieser Vogelmensch es auf

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