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1446 - Der Eis-Schamane

1446 - Der Eis-Schamane

Titel: 1446 - Der Eis-Schamane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mir wenigstens die Handynummer Ihrer Verwandten. Können wir uns darauf einigen?«
    »Nein!«
    »Und warum nicht?«
    »Weil ich aus Prinzip keine fremden Handynummern weitergebe. So ist das nun mal.«
    »Kann ich verstehen, tue ich auch nicht. Auch wenn es mich in diesem Fall ärgert. Okay, Sie haben gewonnen, ich fahre wieder und kann nur hoffen, dass dies keine bösen Folgen haben wird.«
    »Warum sollte es das?«
    »Ich meine ja nur.«
    »Es wird alles in Ordnung gehen, und wir bleiben dabei, was wir abgemacht haben.«
    »Sie haben es getan. Nicht ich.«
    Der Besucher sagte wirklich nichts mehr. Er wandte sich ab und ging. Carlotta glaubte sogar, seine Schrittgeräusche zu hören, als er sich zurückzog.
    Zwar fiel ihr nicht eben ein Stein vom Herzen, aber es ging ihr schon besser. Die Lage war zumindest entschärft worden, und darüber war sie froh.
    Einige Sekunden später stand sie am kleinen Gitterfenster und spähte nach draußen. Der Förster wandte ihr den Rücken zu. Auf dem Kopf trug er eine grüne Fellmütze, und die Jacke war in ihrer Länge mehr ein Mantel.
    Als er seinen Geländewagen erreicht hatte, blieb er neben der Fahrertür stehen und drehte sich noch mal zum Haus hin um. Er war zu weit entfernt, um seinen Blick erkennen zu können, aber er bewegte die Lippen, und Carlotta konnte sich vorstellen, dass er leise Flüche vor sich hinflüsterte.
    Dann schloss er die Tür auf.
    Und Carlotta atmete auf.
    Allerdings nicht sehr lange, denn was dann geschah, damit hätte sie niemals gerechnet. Sie erhielt den Beweis, dass der Vogelmensch in der Nähe gelauert hatte, wahrscheinlich auf dem Dach.
    Den Platz hatte er nun verlassen. Sehr schnell und in einem schrägen Winkel flog er von oben auf den Förster zu, der nichts sah und den ersten Treffer in seinen Rücken hinnehmen musste, ohne dass er sich wehren konnte…
    ***
    Mike Todd hatte die Tür bereits geöffnet, um einzusteigen. Deshalb gab es vor ihm auch keinen Halt, nach dem er greifen konnte. Die Wucht des Aufpralls schleuderte ihn nach vorn. Bevor er auf den Fahrersitz prallte, streifte er noch mit dem Kinn den unteren Teil des Lenkradrings, spürte den stechenden Schmerz und erlebte den nächsten Hieb gegen seinen Rücken.
    Er hatte den Eindruck, von einem harten und auch spitzen Gegenstand getroffen zu werden. Wäre er nicht so dick angezogen gewesen, wäre dieser Gegenstand bereits in seine Haut gedrungen. Aber das war nicht der Fall, der dicke Mantel hatte das verhindert.
    Den Angreifer hatte Mike Todd bisher nicht gesehen. Nun wollte er wissen, wer ihm das angetan hatte. Er drückte seine Hände gegen den rauen Stoff des Sitzes und schob seinen Körper zurück.
    Dabei hörte er ein heftiges Flattern in seiner Nähe. Er machte sich keine Gedanken darüber, sondern wuchtete sich so gewaltsam nach hinten, dass er rücklings über die freigeschaufelte Zufahrt stolperte, deren Rand erreichte und dort das Gleichgewicht verlor.
    Rücklings landete er im Schnee!
    Er schaute nach oben, und was er sah, ließ ihn erstarren und lähmte ihn.
    Der Angreifer schwebte über ihm. Er schlug heftig mit den Flügeln, und der Förster sah, dass es sich bei ihm um einen Vogel mit einem sehr großen Kopf, kalten Augen und einem langen, leicht gekrümmten und spitzen Schnabel handelte.
    Nein, kein Vogel!
    Der Schock fraß sich noch tiefer, denn jetzt sah er einen Körper, und der gehörte zu einem Menschen.
    Das war nicht zu fassen! Er sah auch die Arme und die Hände, die aber hatten sich in Vogelkrallen verwandelt. Sie konnten sicher härter zupacken als sie Finger eines Menschen. Sie würden ihn greifen, in die Höhe reißen und ihn dann irgendwann fallen lassen, falls der Schnabel nicht zuvor sein Gesicht zerhackt hatte. Für den Bruchteil einer Sekunde rief er sich den Anblick von Owen McMillan zurück und ahnte, dass ihm das gleiche Schicksal bevorstand.
    Die Beine des Vogels passten zu einem Menschen. Mit seinen Füßen hielt er den Bodenkontakt, aber er bewegte die Flügel. Für den Förster war das ein Zeichen großer Nervosität oder auch einer Angriffslust. Und der Angriff würde in den nächsten Sekunden erfolgen.
    Es stimmte.
    Noch ein schneller Schlag mit den Flügeln, dann fiel das Vogelmonstrum auf den Förster nieder. Mike Todd sah es. Er wusste, dass er dem Aufprall nicht mehr entgehen konnte. In einer wilden Abwehrbewegung riss er die Arme in die Höhe, um wenigstens sein Gesicht zu schützen.
    Hätte er Handschuhe getragen, wäre alles nicht so

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