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1447 - Das Traumpaar

1447 - Das Traumpaar

Titel: 1447 - Das Traumpaar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Lautlos glitt er über die Schwelle. Von der Seite her sah die Vampirin die Gestalt mit dem kahlen Kopf. Von der äußeren Erscheinung her passte er in die Szenerie. Hätte er zwei Vampirzähne gehabt, er hätte einen perfekten Nosferatu abgegeben.
    Saladin sah sie nicht. Oder er wollte sie nicht sehen. Sein Blick war nach vorn gerichtet. Ob er Chira anschaute oder an ihr vorbei in die Leere der Halleblickte, war nicht zu erkennen. Es verschwamm alles in einer grauen Dunkelheit.
    Justine Cavallo gab sich nicht zu erkennen. Sie hielt es für besser, wenn sie darauf wartete, dass die andere Seite etwas unternahm.
    Aber Saladin interessierte sich mehr für die am Boden liegenden Männer und Frauen, die in seine Fänge geraten und von ihm hypnotisiert worden waren. Allerdings befanden sich jetzt nur noch fünf von ihnen in diesem Zustand.
    Er fragte Chira etwas. Justine, die die Ohren gespitzt hatte, hörte, wie Chira die Antwort gab und von einer Kugel sprach, die im Kopf des jungen Mannes steckte.
    »Und das ist sie gewesen, nur sie…«
    Der Hypnotiseur hob die Hand. »Ich weiß. Du brauchst dich nicht aufzuregen.«
    »Aber sie ist…«
    »Pssst!« Mehr sagte er nicht. Aber er drehte den Kopf und bewies damit, dass er Bescheid wusste.
    Justine war die Bewegung nicht entgangen. Sie handelte entsprechend und hob die Beretta an. Und sie sprach, bevor Saladin etwas sagen konnte.
    »Ich denke, jetzt sind die Dinge geklärt!«
    Der Hypnotiseur tat nichts. Er zeigte auch keine Überraschung.
    Seine Augen blieben neutral, das heißt, es war kein Gefühl in ihnen zu lesen, nur diese eisige Kälte und ein Glanz, der keiner war.
    »Dreh dich um, Saladin, und zwar sofort!«
    »Willst du mir eine Kugel in den Rücken jagen?«
    »Ich will zunächst, dass du dich umdrehst!«
    »Schon gut, schon gut.« Er lächelte schmallippig und erfüllte den Wunsch der Blutsaugerin, was diese wiederum wunderte.
    Sie hatte mit Widerstand gerechnet. Dass Saladin nichts tat, war ihr zwar mehr als recht, aber jedes Ding hat zwei Seiten. Sie traute ihm nicht. Der Hypnotiseur war kein Mensch, der so leicht aufgab.
    Es gab für sie einen besonderen Grund, dass sie ihn nur von hinten sehen wollte. Sie kannte seine Macht, die er über die Menschen besaß. Innerhalb einer winzigen Zeitspanne konnte er aus einem normalen Menschen ein willenloses Bündel machen. Dazu reichte oft ein einziger Blick, und es war vorbei.
    Sie hatte das Risiko nicht eingehen wollen. Deshalb war es besser, wenn sie auf seinen Rücken schaute. Zwar zählte sich Justine nicht zu den Menschen, sie war allerdings nicht so genau über Saladins Fähigkeiten informiert.
    Die Hände hob er nicht. Das war der Cavallo egal. Es reichte ihr, wenn er stehen blieb.
    Chira hielt sich ebenfalls in der Nähe auf. Sie stand auf dem Fleck wie eine Statistin, die auf einen Befehl wartete, der sie in Aktion brachte.
    »Zufrieden?«, fragte Saladin.
    »Vorerst schon.«
    »Gut für dich. Aber wie geht es weiter?«
    Justine hatte ihre Pläne. Nur gab sie die noch nicht preis. Sie wollte erst auf ein anderes Thema hinaus, und in ihrem Hinterkopf spukten noch die Gedanken an Dracula II herum. Wo sich Saladin aufhielt, war er zumeist auch nicht weit.
    »Was hattest du vor?«, fragte sie leise.
    »Bitte, Justine, das musst du doch wissen. Es ist ganz einfach. Du brauchst nur einen Blick auf die fünf Bewusstlosen da zu werfen. Einen hast du ja leer getrunken. Ich gönne es dir, aber fünf sind noch übrig, wie du siehst.«
    »Das ist keine Antwort, verdammt!«
    »Ich weiß, nicht für dich. Aber schau dir Chira an. Sie ist der Anfang. Ich habe sie meinem Freund Mallmann überlassen, nachdem ich sie hypnotisierte. Er war begeistert darüber, dass mein Plan so perfekt geklappt hat. Vampire, die unter meinem Einfluss stehen, das ist etwas völlig Neues. Das hat es noch nicht gegeben, und die fünf hier sind der Nachschub. Wenn sie so weit sind, werden sie leer gesaugt werden und sich über London verteilen. Sie sind wieder mal ein Anfang. Es wird Angst und Panik herrschen, wenn sie erscheinen, und wenn wir wollen, können wir sie mit in die Vampirwelt nehmen.«
    »So etwas dachte ich mir.«
    »Es ist einfach und liegt auf der Hand. Du siehst, dass wir unsere Macht ausbauen. Wir perfektionieren das Ganze. Man wird uns zu Füßen liegen, man wird Angst vor uns haben. Das Jahr ist noch nicht alt, und wir haben bereits erste Zeichen gesetzt. Ich finde, dass du darüber nachdenken solltest, was auch für dich

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