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145 - Mädchen, Monster, Sensationen

145 - Mädchen, Monster, Sensationen

Titel: 145 - Mädchen, Monster, Sensationen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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schrumpfen, als wäre er von der Magie des schwarzen Kristalls zu einem Riesen aufgebläht worden.
    Der Geschuppte wurde innerhalb weniger Augenblicke zwergenhaft klein. Nun war ihm Mortimer Kull überlegen. Er löste sich von Rufus, trat vor und richtete seinen Zeigefinger auf den winzigen Teufel, dessen Gesicht von panischer Angst verzerrt war.
    Der kleine Feind bekam Kulls ganze vernichtende Dämonenkraft zu spüren. Erbarmungslos zerstörte Mortimer Kull damit das Leben des roten Teufels.
    Im Augenblick des Todes entrang sich ein letzter schriller Schrei der Kehle des Geschuppten, und durch Rufus’ Skelettfinger rieselte schwarzer Staub.
    ***
    Leif Randall war Adam Seagroves Nachbar, ein bißchen weltfremd, ziemlich tolpatschig, immer unbeholfen. Ein Beweis dafür war, daß er das Kabel der elektrischen Heckenschere schon Dutzende Male durchgeschnitten hatte.
    Aber er lernte nicht aus seinen Fehlern. Er machte sie immer wieder. Seine Bekannten waren einhellig der Meinung, daß er für sich selbst die größte Gefahr war.
    Was hatte er nicht schon alles hinter sich… Stürze von der Leiter und über die Kellertreppe, Weihnachtsbaumbrände, Überschwemmungen in Bad und Küche, Kochtopfexplosio, nen. Es grenzte an ein Wunder, daß er immer noch auf dieser Welt weilte.
    Obwohl er wußte, daß es in seinem speziellen Fall besser gewesen wäre, die Finger davon zu lassen, reparierte er alles selbst - so gut er konnte. Zumeist baute er damit neue Gefahren für sich ein, ohne es zu bemerken. Da war ein auf Masse geschlossenes Bügeleisen, ein falsch zusammengeleimter Schemel, der garantiert zusammenbrach, wenn man einen Fuß daraufsetzte, ein ausgebessertes Geländer, das sich in seine Bestandteile auflöste, wenn sich auch nur eine etwas schwerere Fliege daraufsetzte…
    Heute werkte Leif Randall am Wasserkran in der Küche herum. Böse Zungen behaupteten, er habe noch nie etwas verbessert, sondern immer nur verbösert.
    Seine permanente Erfolglosigkeit gab ihnen zwar recht, aber davon ließ sich Randall nicht entmutigen. Seit zwei Stunden - von der schnellen Truppe war Handall nicht - arbeitete er nun schon. Das Werkzeug war okay, Randalls Hände allerdings nicht.
    Manchmal hatte es den Anschein, als hätte er nicht nur zwei, sondern vier linke Hände, und die eine wußte nicht, was die andere tat.
    Er schraubte, drehte mit der Kneifzange eine verchromte Messingmutter und schien dabei beweisen zu wollen, daß er ebenso stark war wie Arnold Schwarzenegger.
    Dadurch überdrehte er das weiche Messinggewinde, aber das fiel ihm nicht auf. »So«, sagte er, als die Arbeit endlich getan war. Er schien stolz auf sein Werk zu sein.
    Im Augenblick tropfte der Wasserkran tatsächlich nicht, aber das war nicht Randalls Verdienst, sondern war dem Umstand zuzuschreiben, daß die Wasserzufuhr abgesperrt war.
    Nun bückte sich Randall und drehte das kleine Rädchen unter der Spüle nach links. Es seufzte und gurgelte in der Leitung. Das Wasser quoll jetzt neben dem Kran heraus, und als der Druck stark genug war, fiel der Messingkran in die Spüle, und ein Wasserstrahl - so dick wie Randalls Daumen, kurz nachdem er mit dem Hammer draufgehauen hatte - schoß dem Heimwerker ins Gesicht.
    Hastig bückte sich Leif Randall wieder und drehte das kleine Rädchen nach rechts. Sintflut oder nicht Sintflut - es lag alles in seiner Hand.
    Als er sich aufrichtete, stieß er sich den Kopf an der Spüle. Kein Problem. Es war Platz für die Beule.
    Er wischte sich mit dem Geschirrtuch das Gesicht ab und warf einen Blick aus dem Fenster.
    Er wußte aus den Nachrichten, daß sein Nachbar nicht mehr lebte. Deshalb wunderte es ihn sehr, als dort drüben an einem der Fenster plötzlich das Rollo nach unten gezogen wurde.
    »Nanu«, brummte er irritiert.
    Inzwischen war die Nachricht von Adam Seagroves Tod auch in den Zeitungen erschienen. Kriminelle Elemente kannten - das wußte Leif Randall aus den Fernsehkrimis - keine Pietät und hatten keine Skrupel.
    Ein Mensch war gestorben. Er hatte keine Verwendung mehr für seine Habe. Warum sollte sie nicht jenen zugutekommen, die noch in der Lage waren, sich an ihr zu erfreuen?
    »Diebesgesindel!« sagte Randall empört.
    Für ihn stand in diesem Augenblick schon fest, daß jemand in Adam Seagroves Haus eingebrochen war, um sich unter den Nagel zu reißen, was der Tote nicht mehr brauchte.
    Randall war zwar ein Tolpatsch, aber kein Angsthase. Es machte ihm nichts aus, hinüberzugehen und diese Diebsbrut zu

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