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1451 - Das Erbe des Grauens

1451 - Das Erbe des Grauens

Titel: 1451 - Das Erbe des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Mini und durchsuchte ihn mit seinen Blicken.
    »Verdammt, er ist leer!«
    »Hast du mit etwas anderem gerechnet?«
    Bill hob die Schultern. »Ich weiß nicht. Ich habe wohl mit nichts gerechnet, denn ich wollte mich nicht schon im Vorfeld verrückt machen lassen.« Er stand nachdenklich da und strich über seine Stirn. Dabei schaute er auf das nahe stehende Haus. »Damit hat alles zu tun, John. Er muss dort sein.«
    Ich hatte schon hinlaufen wollen, war aber stehen geblieben, weil ich Bill den Vorrang lassen wollte. Er kümmerte sich auch nicht um mich. Mit schnellen Schritten lief er dem Eingang entgegen.
    Als ich Bill erreichte, versuchte er schon, die Tür zu öffnen, was nicht klappte.
    »Abgeschlossen, John, das hatte ich mir schon gedacht. Verdammt noch mal!«
    »Keine Panik. Es gib Fenster.«
    »Okay.«
    Wir hatten sie schnell gefunden. Sie lagen auch nicht unerreichbar hoch. Nur gab es da noch den Schmutz auf der Scheibe, der ein Durchschauen so gut wie unmöglich machte.
    »Hier hätte mal jemand putzen müssen«, kommentierte ich.
    Bill wollte es wissen. Er stellte sich auf die Zehenspitzen und schlug mit der flachen Hand gegen das Glas. Die Schläge verursachten ein bestimmtes Geräusch, das uns nicht gefallen konnte. Bill formulierte es durch eine Frage.
    »Ist das Panzerglas?«
    »So hörte es sich an.«
    Zum ersten Mal sah ich so etwas wie Angst in seinen Augen. Seine Lippen bewegten sich, aber ich hörte nicht, was er sagte.
    Mich trieb es bereits zurück in Richtung Tür. Sie zu öffnen war die einzige Möglichkeit, ins Haus zu gelangen, denn einschlagen würden wir die Fenster kaum können. Auch mit Steinen hätten wir wohl keinen Erfolg gehabt.
    »Und wenn ich mit meinem Wagen gegen die Tür rammen muss«, flüsterte Bill. »Ich komme rein!«
    Ich winkte ab. »Geh mal vom Gas weg, Alter. Vielleicht bekommen wir sie auch so auf.«
    »Das glaube ich nicht.«
    Ich hatte mich bereits gebückt und schaute mir das Schloss genauer an. Es sah völlig normal aus und passte auch zu diesem alten Haus. Das war kein Sicherheitsschloss für flache und speziell angefertigte Schlüssel. Man hätte es unter Umständen mit einem Dietrich öffnen können. Nur hatten wir den nicht bei uns.
    Die Tür aufzubrechen war nicht möglich. Ein zu dickes und kompaktes Material stand uns im Wege. Im Laufe der Zeit hatte die Tür vom Aussehen zwar etwas gelitten, aber sie war immer noch stabil genug. Da war nichts zu machen.
    Und aufschießen?
    Es war durchaus möglich, dass die Kugeln stecken blieben. Ich wollte mit Bill darüber sprechen, als ich ihn nicht mehr an meiner Seite stehen sah. Er stand ein paar Schritte weiter, hatte sich gebückt und hielt sein Ohr gegen die Hauswand gepresst. Nach einigen Sekunden richtete er sich auf. Meiner Ansicht nach war er noch blasser geworden. Er schaute mich nicht normal an, sondern starrte mir ins Gesicht.
    Selten hatte ich ihn so erlebt. Innerhalb kürzester Zeit hielt ihn die Furcht umklammert, was er auch zugab, denn er sagte zu mir: »Ich habe Angst, schreckliche Angst, John. Hier geht es nicht mehr um mich, sondern um meinen Sohn. Er ist in diesem verdammten Haus, das weiß ich genau.«
    »Hast du etwas gehört?«
    Er hob die Schultern. »Kann sein, John. Aber komisch ist es schon gewesen.«
    »Stimmen?«
    Er hob die Schultern. »Möglich.« Dann kam er auf mich zu. »Ich will kein Risiko eingehen, John. Und ich habe dir schon gesagt, wie ich in das Haus komme.«
    Im Moment war ich überrascht. »Mit dem Porsche?«
    »Nein, ich nehme den Mini. Der muss auch reichen. Einen Ersatzschlüssel habe ich.« Er war schon auf dem Weg zum Wagen, als er mich fragte: »Willst du mit einsteigen?«
    Darüber hatte ich schon nachgedacht. Ich lehnte ab. »Nein, ich schaue mir das an.«
    »Gut, dann kannst du schneller drin sein.«
    »Genau.«
    Wir sagten nichts mehr. Bill stieg in den Mini. Auch wenn der Porsche schwerer war, der kleine Wagen würde reichen.
    Bill startete.
    Ich ging zur Seite, blieb aber in einer Startposition, um so schnell wie möglich eingreifen zu können.
    Sekunden danach war Bill bereits unterwegs. Er steuerte nicht in direkter Linie auf das Ziel zu, sondern fuhr erst einen Bogen, um genug freie Anlauffläche zu haben.
    Für einen Moment wartete er ab.
    Ich glaubte, die Spannung fühlen zu können, die sich in der Luft befand. Hinter der Scheibe schien das Gesicht meines Freundes zu zerlaufen.
    Ich wusste, wie es in Bill aussah, denn auch ich machte mir große Sorgen um

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