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1453 - Die ruhelosen Engel

1453 - Die ruhelosen Engel

Titel: 1453 - Die ruhelosen Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dass die Studenten aus Gründen, die wir noch nicht kennen, zurückgekehrt sind. Ich denke noch einen Schritt weiter und behaupte, dass sie ganz bestimmt einen Grund hatten.«
    »Welchen denn?«
    »Den müssen wir herausfinden. Es könnte nur sein, dass diese Universität etwas damit zu tun hat.«
    »Warum?«
    »Von hier sind sie verschwunden. Und jetzt, wo sie wieder da sind, fangen sie dort wieder an, wo sie aufgehört haben.«
    »Als Tote?«, fragte Hilton und lachte zugleich.
    »Wie auch immer. Aber Mr Braddock hat berichtet, dass sie sich als Engel ansehen.«
    »Mit oder ohne Flügel?«
    Ich überging den Spott des Professors. Ich konnte ihn sogar verstehen, aber für uns war die Sache verdammt ernst. Irgendwie wurde ich den Eindruck nicht los, dass der Hausmeister mehr mit dem Erscheinen der so genannten Engel zu tun hatte.
    Als ich ihn ansprach, musste ich es zweimal tun, um ihn aus seiner Starre zu holen.
    »Standen Sie in einer besonderen Verbindung zu den Studenten?«
    »Wieso?«
    »Weil sie Ihnen zuerst erschienen sind.«
    »Ich weiß es nicht. Klar, ich habe mich immer mit ihnen verstanden. Ebenso wie mit vielen anderen Studenten.« Er lächelte etwas verloren. »Manchmal sind wir gemeinsam in einen Pub gegangen und haben was getrunken, aber das ist auch mit anderen Studenten passiert.«
    Ich fragte weiter. »Und haben sie nie darüber gesprochen, dass sie etwas Bestimmtes in der nahen Zukunft vorhatten? Haben sie nicht über ihre Pläne geredet?«
    »Daran erinnere ich mich nicht.« Er lachte etwas spröde. »Man kennt ja die jungen Leute. Gerade Studenten sprechen oft über die Zukunft und in welche Berufe sie gehen wollen. Genaueres haben sie nie erzählt. Aber sie alle wollten etwas Großes machen.«
    »Gemeinsam?«, fragte Suko.
    Der Hausmeister stutzte einen Moment lang. »Ja, jetzt wo Sie es sagen, da fällt es mir wieder ein. Sie wollten etwas Großes in Bewegung setzen, was es noch nicht gegeben hat.«
    »Haben Sie nachgefragt?«
    Freddy Braddock winkte ab. »Nicht wirklich. Ich denke, dass sie es mir auch nicht erzählt hätten.«
    »Das kann sein.«
    »Und Sie wollen sie finden?«
    Suko verzog die Lippen zu einem Lächeln. »Das versteht sich. Wir müssen sie finden.«
    »Und wie wollen Sie das anstellen?«
    »Das ist die große Frage, die wir jetzt noch nicht beantworten können. Ich denke jedoch, dass Sie uns eine Hilfe sein können«
    »Nein, ich…«
    »Doch, denn es kann sein, dass sich die Zurückgekehrten wieder an Sie wenden werden. Sie sind der Erste gewesen, dem sie sich nach ihrer Heimkehr gezeigt haben.«
    Braddock schwieg. Auch die anderen Anwesenden sagten nichts.
    Ich schloss mich dabei ein.
    Bei mir gab es einen Grund. Obwohl nichts zu sehen war, glaubte ich an eine Veränderung. Nicht äußerlich in unserer Nähe, sondern weil sich mein Kreuz leicht erwärmt hatte. Allerdings nur an den Enden, wie ich deutlich auf meiner Brust spürte.
    Etwas war gekommen…
    Es musste in der Nähe lauern, doch nicht in diesem Raum, denn hier gab es keine Veränderung, auf die das Kreuz hätte reagieren können.
    Wo dann?
    Eigentlich blieb da nur das Vorzimmer. Zwar stand die Tür offen, allerdings nicht so weit, dass ich einen Blick hineinwerfen konnte.
    Ich musste schon hingehen und nachschauen.
    Mit einer langsamen Bewegung stand ich auf. Es wurde zwar registriert, aber niemand fragte etwas. Um Suko zu beruhigen, warf ich ihm einen kurzen Blick zu, den er verstand.
    Ich bewegte mich mit lautlosen Schritten auf die Tür zu. Dann zog ich sie langsam ganz auf.
    Die Schwelle überschritt ich zunächst nicht. Allerdings achtete ich auf mein Kreuz und besonders darauf, ob sich an den Enden die Erwärmung verstärkte.
    Zu spüren war nichts.
    Der folgende Schritt brachte mich in das Vorzimmer. Der Platz am Schreitisch war leer, und trotzdem hielt sich jemand in diesem Raum auf.
    Es war ein mit unbekannter junger Mann mit roten Haaren. Obgleich ich ihn zuvor noch nie gesehen hatte, wusste ich in derselben Sekunde, dass er zu den sechs Rückkehrern zählte…
    ***
    Es gibt Augenblicke, in denen man das Gefühl hat, die Zeit friert ein.
    So erging es mir in diesem Fall. Wir standen uns gegenüber und starrten uns an.
    Dabei bestätigte sich Braddocks Beschreibung. Dieser junge Mann hatte keine normalen Augen. Wo sich bei einem Menschen die Pupille befindet, gab es bei ihm einen roten Fleck oder Kreis.
    Er sagte nichts. Die bleichen Lippen in seinem Gesicht waren zusammengepresst, und ich hörte auch

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