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1453 - Die ruhelosen Engel

1453 - Die ruhelosen Engel

Titel: 1453 - Die ruhelosen Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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unseren Misserfolg war.
    »Das war’s«, sagte ich.
    »Und? Was hast du gesehen?«
    »Einen jungen Mann, einen Studenten. Er hatte rote Haare.«
    »Wo könnte er sein?«
    Ich schüttelte den Kopf. Es sah so aus, als hätte er sich aufgelöst.
    »Du hast es ja selbst gesehen. Vielleicht ist er noch die Treppe bis nach unten durchgelaufen, aber ich glaube nicht, dass er gesehen wurde.«
    »Kann er in die andere Dimension hineingesprungen sein?«
    »Ich weiß es nicht.« Ob uns der Dekan mehr sagen konnte, stand ebenfalls in den Sternen. Jedenfalls wollte ich mit ihm über den Vorfall sprechen.
    Er wartete in seinem Büro auf uns. Ellen, die Vorzimmerdame, saß in einem der Sessel und machte einen recht derangierten Eindruck.
    Mit beiden Händen hielt sie zitternd ein Glas fest. Die Farbe und der Geruch der Flüssigkeit deuteten auf Whisky hin.
    Sie blickte uns aus großen Augen ins Gesicht. Ihre Lippen zitterten, aber sie war nicht in der Lage, eine Frage zu stellen. Und auch der Professor wirkte ein wenig durcheinander. Er schaffte es trotzdem, uns anzusprechen.
    »Sie haben keinen Erfolg gehabt, wie?«
    Ich lächelte spröde. »Das sieht man doch wohl, oder?«
    »Ja, das ist schon richtig. Ich denke da auch an etwas anderes. Ellen hat mir davon berichtet, wer da gekommen ist. Sie hat mir den jungen Mann beschrieben.«
    »Kennen Sie ihn?«, fragte ich.
    »Ja. Mir ist auch soeben der Name wieder eingefallen. Er heißt Toby Fox und gehört natürlich zu den vor drei Jahren verschwundenen Studenten.« Er schüttelte den Kopf. »Ich kann es einfach nicht fassen. Es ist einfach unglaublich. Das werden auch Sie zugeben müssen, meine Herren.«
    Wir gaben es zu, doch auf die folgende Frage hatten auch wir keine Antwort.
    »Er ist bestimmt geflohen. Können Sie mir sagen, wo wir ihn suchen müssen?«
    »Nein, leider nicht.«
    Suko hatte geantwortet und erntete Unverständnis. »Aber Sie haben ihn doch verfolgt. Sind Sie nicht schnell genug gewesen?«
    »Er war einfach weg.«
    »Wie?«, fragte Hilton.
    »Es sah aus, als hätte er sich aufgelöst.«
    Der Professor zog ein Gesicht, als würde er uns für nicht mehr zurechnungsfähig halten.
    »Das kann ich nicht glauben. Wie kann jemand einfach so verschwinden oder sich…«, das nächste Wort wollte ihm kaum über die Lippen, »… auflösen?«
    Ich hob die Schultern. »Manchmal kann man Dinge eben nicht erklären.«
    »Gut, wie Sie meinen.« Der Dekan setzte sich wieder. »Ich bin wie vor den Kopf geschlagen und weiß nicht, was ich noch denken soll. Ellen Kirkham und ich sind Zeugen, und ich denke, dass wir das Erlebte nicht für uns behalten können. Wir müssen der Leitung der Universität Bescheid geben. Es muss etwas geschehen. Das kann man nicht auf sich beruhen lassen.«
    So wie er es sich vorgestellt hatte, konnte es mir nicht gefallen. Auf keinen Fall wollte ich, dass gewisse Dinge an die große Glocke gehängt wurden.
    Genau das machte ich ihm klar. »Es wird schwer für Sie sein, Professor, so zu tun, als wäre nichts weiter geschehen. Aber Sie müssen es versuchen. Sie dürfen auf keinen Fall andere Menschen mit einbeziehen. Dieser Fall muss allein in unseren Händen bleiben.«
    »Sie wollen ihn aufklären?«
    »Das werden wir versuchen.«
    Er fing an zu lachen und winkte ab. »Menschen, die seit drei Jahren verschwunden sind, erscheinen plötzlich wieder und tauchen dann ab, wie vom Blitz getroffen. Das ist zu viel für mich. Das kann man nicht fassen, wirklich nicht.«
    »Warten Sie es ab, Professor. Lassen Sie bitte den Betrieb hier an der Uni normal weiterlaufen. Alles andere wird sich richten. Ich denke, wir haben da beste Aussichten.«
    Hilton glaubte uns nicht. Er selbst brauchte einen Schluck und trank aus der Flasche.
    »Das sagen Sie doch nur, um mich zu beruhigen.« Er wischte über seinen Mund.
    »Ja, das auch, aber im Endeffekt geht es darum, dass wir das Rätsel der zurückgekehrten vermissten Studenten endlich lösen. Es geht einfach nicht an, dass diese Dinge passieren, die wir erlebt haben. Einen haben wir gesehen, und ich denke, dass wir auch noch die fünf anderen zu Gesicht bekommen werden, wenn wir uns weiterhin auf dem Unigelände umsehen.«
    Der Dekan runzelte die Stirn. »Moment mal, Sie wollen hier auf dem Gelände bleiben?«
    »Ja warum nicht? Es geht um die sechs verschwundenen Studenten, die plötzlich wieder da sind. Wo sie waren, wissen wir nicht genau, aber wir müssen es erfahren. Nur das ist wichtig. Ansonsten können Sie alles

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