1454 - Psychoterror
so geschickt, daß der Psychoterror auf euch Fachleute wie eine Störung meines Unterbewußtseins wirken muß. Die Erklärung liegt dann auf der Hand: Perry Rhodan hat einen Schock erlitten, als er erfuhr, daß seine Frau Gesil mit einem Unbekannten ein Wesen gezeugt haben muß, das sich nun als Feind präsentiert."
„So sehe ich es", sagte Acaranda Berzy. „Aber das ist heilbar."
„Ich sehe es etwas anders. Ich habe einen Schock erlitten, aber dieser ist zum großen Teil abgeklungen. Ich habe es gelernt, mit Dingen fertig zu werden. Fast möchte ich meinen, daß mein Bewußtseinsverlust nach den Worten des Docs über die Genstrukturen auch von außen her unterstützt wurde. So grausam die Erkenntnis auch war, ich kann mir nicht vorstellen, daß mich diese Nachricht allein völlig umwirft."
„Es handelt sich um ein normales Phänomen", erklärte die Humanpsychologin Berzy, „daß seelisch Erkrankte die Ursachen für ihr Verhalten außerhalb ihres Ich-Bereichs suchen und finden. Der Erkrankte schützt sich so vor weiteren Schuldvorwürfen."
Perry Rhodan lächelte. „Du sprichst genau das aus, was ich auch meine, Aca.
Und dennoch ist dieses Standardbild eines angehenden Psychopathen für mich unzutreffend. Ich wehre mich nämlich nicht gegen eure Kritik. Ich höre auf eure Vorschläge. Ich lasse jede Untersuchung an meinem Körper zu. Es fehlen bei mir alle wichtigen Begleiterscheinungen eines psychisch Kranken wie Depressionen, Selbstunsicherheit, Gemütlosigkeit oder Explosivität..."
„Niemand hat dir je unterstellt, daß du auf dem Weg zum wirklich psychisch Kranken bist", unterbrach ihn Sedge Midmays. „Und von einem Psychopathen hat schon gar keiner gesprochen."
„Es hat manches für mich so geklungen oder ausgesehen", behauptete Rhodan. „Aber vielleicht werden diese Gedanken und Geistesimpulse mir auch von außen eingegeben. Ich habe absolut nichts dagegen, wenn ich genau beobachtet werde. Das möchte ich noch einmal betonen. Und wenn ich wirklich unsinnig handeln sollte, dann erwarte ich auch eure Hilfe. Meine Behauptung, daß der Psychoterror von außen kommt, bleibt unverrückbar stehen."
„Ich glaube", sagte Atlan, „wir haben dich verstanden. Was soll nun als nächster Schritt geschehen?"
„Ihr seid alt genug, um das selbst beurteilen zu können", erwiderte Perry Rhodan. „Ich ziehe mich etwas zurück, denn Ruhe kann mir bestimmt nicht schaden. Und Aca", er brachte sogar ein kleines Lächeln zustande, „weicht sowieso nicht von meiner Seite."
„Weiter?" fragte Atlan und ließ dem Freund damit ganz bewußt das Kommando. „Kümmert euch um die Dekodierung der Daten aus Pedrass Fochs Bewußtsein!
Sedge hat versichert, daß da noch etwas zu finden ist. Ich möchte über alles Neue informiert werden. Und Sato Ambush soll sich um den Inhalt des silbernen Speicherwürfels kümmern, um das letzte Lebenszeichen von Gesil. Er hat heute und als Pararealist sicher andere Möglichkeiten als Waringer vor 700 Jahren. Ansonsten bleibt unser Zeitplan praktisch unverändert. Das heißt für alle: Die KARMINA startet in spätestens einer Stunde. Ich will in drei Tagen auf Arhena sein. Die Widder müssen gewarnt werden."
Niemand widersprach ihm, auch wenn er den ursprünglichen Zeitplan über den Haufen geworfen und insbesondere die angesetzte Flugzeit für die rund 25000 Lichtjahre nach Arhena um praktisch zwei Tage verkürzt hatte.
*
Die KARMINA war seit sieben Stunden im Raum. Die Funkkontakte nach Sisyphos waren aus Sicherheitsgründen unterbrochen worden. Auf beiden Seiten lauerten nur noch die Hyperfunkempfänger auf einen bestimmten Signalkode, aber die Frauen und Männer an den Geräten hofften, daß nichts geschah. Jeder Anruf hätte doch bedeutet, daß entweder das Raumschiff im All oder die beiden Einheiten auf dem einsamen Planeten in Gefahr geraten waren.
Auch nach Arhena bestand kein Hyperfunkkontakt. Es gab keine Ankündigung für diesen Besuch bei der Widerstandsorganisation. Und jetzt hätte eine Vorausinformation nur die Gefahr einer Entdeckung heraufbeschworen.
Atlan hatte die Koordination aller wichtigen Maßnahmen an Bord übernommen. Das entsprach seiner Aufgabe als offizieller Kommandant In erster Linie gehörte dazu die Festlegung der Flugdaten. In diesem besonderen Fall galt seine Aufmerksamkeit aber auch den Forschungsarbeiten des Pararealisten Sato Ambush und den weiteren Untersuchungen, die Sedge Midmays mit seinem Assistenten Joah Denusis durchführte. Und
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