1454 - Psychoterror
viel später. „Was geht in dir vor?"
Rhodans Kopf ruckte herum. „Über eine Stunde." Er hatte einen kurzen Blick aufsein Chronometer geworfen. „Ich will sehen, was Sato Ambush erreicht hat."
Er verließ das Observatorium, aber er nahm die Gedanken und Eindrücke mit, die er hier mehr unbewußt gewonnen hatte.
Sein Ziel war Sato Ambushs Wohn- und Arbeitsraum im unteren Drittel des Bugteils der KARMINA.
Vor dem Eingang traf er Atlan, der ihn erwartungsvoll anstarrte. Perry Rhodan aber schwieg und deutete nur auf das Domizil des Pararealisten. Sie traten gemeinsam ein.
Daß irgend etwas nicht stimmte, merkten beide Männer sofort. Das Summen aus dem Laborraum war ungewöhnlich laut.
Und von Sato war nichts zu sehen. Sie stürzten in den abgedunkelten Nebenraum.
Die Lichtanzeigen auf den Geräten spielten verrückt. Die vier Bildschirme waren dunkel - bis auf einen, und der zeigte ein starres Bild des Schattenwesens aus dem zweiten Teil des Projektionswürfels.
Sato Ambush lag in einem Sessel. Er hatte alle viere von sich gestreckt. Sein Augen waren geschlossen, und seine Lippen bebten. Das ganze Gesicht wirkte aufgedunsen und krank. An seinen Handgelenken und an den Schläfen klebten Sensorplatten, deren hauchdünne Verbindungen zu den Geräten im Hintergrund liefen. „Schnell!" rief Perry Rhodan. „Da ist etwas schiefgegangen."
Atlan erkannte zuerst den Projektor, in dem der silbrige Gesil-Würfel hinter einer Abschirmung lag. Er schaltete das Gerät ab, während der Terraner die Sensorplatten von Ambushs Körper entfernte, so daß zwischen diesem und seinen Geräten keine Verbindung mehr bestand.
Während Atlan auch die anderen technischen Einrichtungen desaktivierte, wandte sich Rhodan an OZZA-1: „Du hast doch einen direkten Draht zu Doc Midmays. Teile ihm mit, er solle sofort hier erscheinen, denn Sato braucht ärztliche Hilfe."
„Wird ausgeführt", bestätigte der Tellerroboter.
Als der Mediker in Begleitung von Acaranda Berzy eintraf, regte sich Sato Ambush schon wieder. Er lehnte jede medizinische Unterstützung ab. „Ich bin schon wieder in Ordnung", behauptete er, womit er die Anwesenden aber nicht so recht überzeugen konnte. „Du hast etwas entdeckt", vermutete Perry Rhodan, „was deinen Geist sehr belastet hat. Was war es? Es muß etwas mit dem >Schatten< zu tun haben."
Der Pararealist gab nicht sogleich eine Antwort. Er ging zum Projektor. Dort nahm er den silbrigen Würfel heraus und reichte ihn Atlan. „Ich brauche ihn nicht mehr", erläuterte er dazu.
Als er die fragenden Gesichter des Arkoniden und Rhodans sah, fügte er knapp hinzu: „Das letzte Experiment war ein Fehlschlag. Es ist mir nicht gelungen, den >Schatten< zu enttarnen, geschweige denn, seine Identität festzustellen. Ich stieß bei allen Versuchen, dieses Wesen in der Realität oder in einer Pararealität zu verstehen, ausnahmslos auf Leere. Da ist nichts in dem Speicherwürfel, was wir nicht schon wissen."
Perry Rhodan schüttelte ungläubig den Kopf. Diese Erklärung stellte ihn ganz und gar nicht zufrieden. „Und deine Besinnungslosigkeit?" hakte er nach. „Ich war nicht besinnungslos", behauptete der Wissenschaftler. „Ich befand mich in einer Pararealität. Das war alles. Diese Versuche sind beendet. Es gibt nichts mehr hinzuzufügen."
Er erklärte das so sachlich und freundlich, daß keine Möglichkeit zu einem weiteren Widerspruch gegeben war.
Rhodan ließ es dann auch dabei bewenden, auch wenn er und sicher auch Atlan und Sedge Midmays der Meinung waren, daß der Pararealist irgend etwas verschwieg.
Vielleicht würde man später darüber sprechen können. Im Moment jedoch verzichtete der Terraner auf jede weitere Diskussion
7.
Die folgenden zwei Tage verliefen ohne besondere Ereignisse.
Perry Rhodan hatte keine Probleme mehr mit den Folgen der von Sedge Midmays mitgeteilten Auswertungsergebnisse des Gewebeklumpens. Der Terraner trug allerdings auch weiter seinen Teil-SERUN, der ihn nach außen hin abschirmte.
Die KARMINA erreichte den Rand des Überwachungssektors des Widder-Stützpunkts und damit den einsamen und einzigen Planeten der roten Zwergsonne Sumac, Hier war ein kurzer Hyperfunkkontakt vonnöten, denn ohne funktechnische Hilfe von Arhena war es unmöglich, zu diesem Zentralstützpunkt der Widder zu gelangen. Dieser war nämlich zu gut geschützt und abgeschirmt.
Der Anflug konnte nur nach einer Anmeldung über einen der acht Korridore erfolgen, und dort wurde er durch die
Weitere Kostenlose Bücher