1454 - Psychoterror
„Ich habe außer der kurzen Zeit der Besinnungslosigkeit in den letzten vierundzwanzig Stunden nicht geschlafen.
OZZA-1 kann auch allein über Perry wachen und bei einem unregelmäßigen Verhalten Alarm schlagen."
„Unregelmäßiges Verhalten." Perry Rhodan war tatsächlich empört. „Eure halbwissenschaftlichen Ausdrücke haben manchmal etwas an sich, das ich nicht mag. Stör dich aber nicht daran, Aca.
Verschwinde in die Koje!"
Die Psychologin verließ den Raum. Die drei Männer waren allein. Dem tellergroßen Roboter schenkten sie keine Aufmerksamkeit. „Du hast mich mit deiner Darstellung überzeugt." Perry Rhodan war sehr nachdenklich, als er sich an Sato Ambush wandte. „Ich muß mir nun über die wirklichen Zusammenhänge den Kopf zerbrechen. Eine Lösung werde ich allein nicht finden. Und von einer Lösung sind wir noch weit entfernt. Daher möchte ich dich um einen Gefallen bitten."
„Sprich, Perry", sagte der Pararealist. „Ich werde tun, was ich kann."
„Du hast vorhin erwähnt, daß der Teil des Projektionswürfels, in dem der >Schatten< selbst spricht und erscheint, real sei. Habe ich das so richtig verstanden?"
Der kleine Wissenschaftler nickte. „Du besitzt die Fähigkeit", fuhr Perry Rhodan fort, „die Dinge anders zu sehen als wir. Du kannst Teile davon auf technische Systeme übertragen, oder diese technischen Systeme, die du selbst entwickelt hast, helfen dir, mit der Pararealität zu arbeiten."
„So kann man es ausdrücken", gab Ambush bereitwillig zu. „Dann möchte ich dich fragen, ob du den Teil mit dem >Schatten< voll und ganz mit deinen Möglichkeiten gesehen, bewertet und ausgewertet hast. Ich habe den Eindruck, daß du da etwas leicht zu einem Urteil gekommen bist. Könnte es nicht sein, daß du über deine Pararealität die Identität - oder zumindest das wahre Aussehen - des Schattens aufdeckst?"
„Du möchtest zu gern wissen, wer sich dahinter verbirgt", stellte Atlan fest, da Sato Ambush nicht sofort antwortete. Der vertiefte sich in Schweigen, was die beiden alten Freunde ganz richtig als Nachdenken interpretierten. Also warteten sie. „Ich weiß nicht recht", erklärte der Pararealist dann zögernd. „Irgendwie erscheint es mir unvorstellbar, daß ich da noch etwas entdecken könnte. Aber andererseits lockt mich alles, auch die Erforschung dieses Wesens. Ich werde diesen Versuch starten, aber ich sage dir gleich, Perry Rhodan, verspreche dir nicht viel davon. Du wirst verstehen, daß ich dazu Ruhe benötige. Geht also jetzt bitte.
Ich werde dich umgehend benachrichtigen, wenn ich ein Resultat erzielt habe."
„Wieviel Zeit wirst du dafür benötigen?" wollte der Terraner wissen. „Nicht mehr als eine Stunde", entgegnete Sato Ambush freundlich. Er erhob sich und begleitete Rhodan und Atlan zum Ausgang. OZZA-1 schwebte wortlos und unbeeindruckt hinterher. „Was hast du jetzt vor?" fragte der Arkonide, als sich das Schott zu Ambushs Räumen verschlossen hatte. „Mein Freund, ich möchte ein wenig allein sein. Ich hoffe, du verstehst das.
OZZA wird über mich wachen, und ich auch. Es ist einfach so, daß ich in Ruhe über all diese jüngsten Erfahrungen nachdenken möchte, denn sie stellen einen Teil meines Lebens dar, der mich in einem Maß in tiefe Verzweiflung gestürzt hat, wie ich es noch nie erlebt habe. Mach dir keine Sorgen, Atlan! Ich bin geistig und seelisch völlig in Ordnung, auch wenn Schmerz und Pein mich martern. Gegen die Einflüsse von draußen schütze ich mich ja nun erfolgreich."
„Ich lasse dich nicht gern allein", erklärte Atlan. „Auch wenn ich dein Verlangen verstehe. Meine Sorge gilt allein dem Umstand, daß dich der Psychoterror erneut befallen könnte, und niemand wäre zur Stelle."
„OZZA-1 würde Alarm schlagen. Die KARMINA ist nicht so groß, daß nicht binnen einer Minute jemand zur Stelle wäre."
„Wohin willst du gehen?"
„Ich weiß es noch nicht. Begib du dich in die Zentrale und erkläre deiner Syntronik, sie soll mich nicht verfolgen.
Ich hänge sie sowieso ab, wenn ich das will. Aber der Ozza-Teller kann ruhig bei mir bleiben. Ich sehe ein, daß ich überwacht werden muß. Ein Mensch muß aber auch einmal allein sein können, um mit sich ins klare zu kommen."
„Eine Stunde?"
„Eine Stunde", willigte Perry Rhodan ein. „Höchstens zwei."
Sie winkten sich zu, und der Arkonide ging.
*
Perry Rhodan wandte sich langsam in die entgegengesetzte Richtung, bis er einen zentralen Antigravschacht
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