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1456 - Catwalk in die Hölle

1456 - Catwalk in die Hölle

Titel: 1456 - Catwalk in die Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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fest.
    Einen Moment später zerrte sie etwas nach vorn, und sie hatte das Gefühl, umzukippen. Jemand zog an ihr, und Lucius’ Mund verwandelte sich dabei in einen grinsenden Halbmond.
    Beam dich weg! Verschwinde von hier! Denk an deine anderen Kräfte!
    Setze sie endlich ein!
    Jemand in Glendas Innerem schien ihr diese Befehle zu geben. Sie bäumte sich auf. Sie war schon immer stark gewesen, und jetzt musste das Serum beweisen, dass es sie noch stärker gemacht hatte, sodass sie in der Lage war, gegen eine Kreatur der Finsternis anzukämpfen.
    Beam dich weg!
    Sie versuchte es erneut. Der erste Versuch hatte ihr nichts gebracht. Vielleicht lief es jetzt besser, wo die Drohung so akut geworden war.
    Es war ein Kampf, den Glenda Perkins mit aller Verzweiflung führte. Sie wollte und konnte nicht aufgeben, das war nicht ihre Art.
    Aber sie hatte einen Gegner, einen sehr starken Feind, dem es möglich war, eine Gegenkraft aufzubauen. Lucius nahm sie in seinen Besitz. Er brauchte sie dafür nicht anzurühren. Seine starke geistige Kraft reichte ihm völlig aus.
    Glendas Gesicht zeigte den Sturm der Gefühle, der sie durchtoste.
    Sie riss den Mund auf. Sie atmete heftig, und sie konnte das schwere Stöhnen nicht unterdrücken.
    Konzentrieren, sich wegbeamen, endlich verschwinden, auch wenn sie fast nackt an einer anderen Stelle auftauchen würde.
    Lucius ließ es nicht zu. Seine Kraft, die er Glenda entgegensetzte, schaltete die ihre einfach aus. Er ließ sie nicht durchkommen. Er hatte eine Wand aufgebaut, und Glenda gelang es nicht, sich so zu konzentrieren, dass sie einen Anfang gefunden hätte. Der Versuch, sich stark zu machen für das Wegbeamen, fiel in sich zusammen.
    Sie spürte die andere Macht in sich. Einer wie Lucius Frye konnte sich auf den Teufel verlassen, und Glenda war in diesen Augenblicken verlassen. Unter ihr tat sich das berühmte imaginäre Loch auf, obwohl sie mit beiden Füßen auf dem Catwalk stand.
    Er führte sie in die Hölle.
    Genau da wollte sie nicht hin.
    Aber es gab die andere Macht, und die war stärker. Als Glenda den ersten Schritt nach vorn trat, da spürte sie das Tränenwasser in ihren Augen. Sie hatte aufgegeben…
    ***
    Elviras Geschrei begleitete uns, als Suko und ich als Erste in den Raum hinter der offenen Tür stürmten. Ich war es gewohnt, innerhalb kürzester Zeitspannen Eindrücke aufzunehmen, und das machte sich hier bezahlt, denn fast noch auf der Türschwelle stehend sah ich, was sich vor meinen Augen abspielte.
    Wir waren in einen großen Raum gestürmt. Der Vergleich mit einer Turnhalle war nicht falsch. Und er war in der Mitte geteilt, denn dort gab es das, was bei einer Modenschau einfach dazugehörte.
    Der lange Catwalk zog sich bis zur gegenüberliegenden Seite hin.
    Fünf junge Frauen rahmten ihn weiter vorn ein. Sie interessierten mich nicht. Ich konzentrierte mich auf die beiden Frauen, die ich auf dem Laufsteg sah. Eine davon war Glenda Perkins. Überrascht sah ich, dass sie bis auf ihren Slip nackt war. Die andere kannte ich nicht. Sie sah aus wie eine Domina, die ihren Striptease unterbrochen hatte. Sie drehte uns ebenso wie Glenda ihren Rücken zu.
    Beide schauten auf ein Feuer, das keine Hitze ausstrahlte. Für mich stand schon jetzt fest, um was es sich dabei handelte. Ich sah auch die dunkle Gestalt inmitten der Flammen und musste erkennen, dass sich Glenda darauf zu bewegte. Das Feuer und dieser Lucius warteten darauf, sie in ihre Welt ziehen zu können.
    Noch hatte Glenda das Feuer nicht erreicht. Es trennten sie nur noch wenige Schritte. Mir blieb kaum noch Zeit, als ich mit einem Sprung den Catwalk erreichte.
    Bisher hatte sich die Fremde nicht umgedreht. Durch meinen Aufprall war der Steg leicht ins Vibrieren gekommen, und genau das fiel dieser Person auf.
    Sie fuhr herum. Ich befand mich im vollen Lauf. Weit riss die Person den Mund auf und wollte einen Warnschrei ausstoßen. Doch das gelang ihr nicht mehr, denn ich war einfach zu schnell, weil ich mich schon während des Laufs abgestoßen hatte.
    Wir prallten zusammen.
    Jetzt hörte ich sie schreien. Ich sah sie nach hinten segeln. Dabei ruderte sie mit den Armen, um Halt zu finden.
    Ein zweiter Schlag fegte sie vom Catwalk. Ich hatte freie Bahn, um an Glenda heranzukommen.
    War sie schon im Feuer? War sie es nicht?
    Egal, ich rannte los!
    Marlene fiel. In diesen Sekunden, als sie weder über noch unter sich einen Widerstand spürte, schoss ihr durch den Kopf, dass sie sich auf der Verliererstraße

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