Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1456 - Catwalk in die Hölle

1456 - Catwalk in die Hölle

Titel: 1456 - Catwalk in die Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Flammen haben Marsha vernichtet.«
    »Dann weißt du doch Bescheid.«
    »Leider.«
    Glenda machte zwar nicht den Eindruck, aber sie hatte sich gefangen, und sie blickte zur Seite, wo sich die anderen Frauen aufgebaut hatten.
    Sie schauten zu ihnen hoch. Sie ließen Glenda und Marlene nicht aus den Augen.
    Es war für sie ein Schauspiel, das sie bereits hinter sich hatten, es aber immer wieder faszinierend fanden, wenn sie bei anderen Menschen zuschauen konnten.
    »Geh hinein, Glenda!«
    »Nicht freiwillig!«
    Marlene wollte etwas sagen, möglicherweise auch gewaltsam handeln, aber innerhalb des Feuers passierte etwas, das beide zum Staunen brachte.
    Dort erschien eine Gestalt.
    Ob im Vorder- oder Hintergrund, das ließ sich nicht so genau abschätzen. Dieser Jemand war vorhanden, und er schritt durch die Flammen, als wäre er ihr eigentlicher Beherrscher oder der Teufel persönlich.
    Es war nicht der Teufel. Es war sein Vasall, und der hörte auf den Namen Lucius Frye…
    ***
    Auch das war für Glenda keine große Überraschung. Ihr bereitete mehr Sorge, dass jemand wie Frye in der Lage war, so etwas zu tun.
    Dass er eine so große Macht besaß, die er hier demonstrierte, um bei seinen Helferinnen Eindruck zu schinden.
    Er kam, und er wuchs!
    Glenda stand wie unter einem Zwang. Sie konnte ihren Blick einfach nicht von ihm abwenden, und sie empfand seine Haltung als königlich. So wie er bewegten sich nur Sieger. Deshalb ging sie davon aus, dass er noch nie verloren hatte.
    Eine schwarze Gestalt inmitten der Flammen. Sie sah nicht nur unheimlich aus, sondern auch unwirklich. Es war auch jetzt für Glenda schwer vorstellbar, dass es sich bei dieser Szene und bei diesem Menschen um die Realität handelte. Was sich vor ihr tat, das kam ihr vor wie ein Horrorfilm.
    Er ging.
    Aber kam er auch näher?
    Das fand Glenda nicht heraus. Auf der Schwelle blieb er stehen und streckte Glenda die Arme entgegen, immer noch von Flammen umgeben.
    »Siehst du ihn?«, flüsterte Marlene.
    »Ja.«
    »Er will dich. Ja, er will dich locken, er will, dass du zu ihm kommst.«
    »Niemals!«
    Zuerst hörte Glenda nur das Glucksen. Dann verwandelte es sich in ein scharfes Lachen, das sehr befremdlich in ihren Ohren klang.
    Abrupt stoppte es.
    »Weißt du, was du da gesagt hast? Du irrst dich. Bei uns gibt es kein Niemals. Du wirst zu ihm hin müssen. Er wird es dir befehlen, und du wirst auch gehen.«
    Marlene trat zurück und drückte Glenda ihre Hand in den Rücken.
    Durch diesen leichten Schwung ging sie einen Schritt nach vorn.
    Doch sofort setzte die Gegenreaktion ein, denn sie wollte auf keinen Fall näher an Lucius heran.
    Aber sie sah ihn so deutlich, wie schon bei ihrer ersten Begegnung.
    Er hatte sich nicht verändert. Für ihn war das Feuer Staffage und umspielte ihn.
    Glenda spürte so etwas wie ein wissendes Gefühl in sich aufsteigen. Da fiel ein Vorhang, denn plötzlich konnte sie sich vorstellen, mit wem sie es zu tun hatte.
    Lucius war ein uralter Diener der Hölle, der alle Zeiten überlebt und bereits existiert hatte, als es die Welt noch nicht so gab wie heute.
    Eine Kreatur der Finsternis!
    Von John Sinclair wusste Glenda, dass diese Kreaturen der Finsternis sich auf die gesamte Welt verteilten. Sie waren schon immer da gewesen und hatten es perfekt verstanden, sich zu tarnen. Sie hatten es sogar geschafft, das Aussehen von Menschen anzunehmen und ihre wahren Gesichter zu verstecken, die es ebenfalls noch gab, sodass man bei ihnen von einer Doppelexistenz sprechen konnte.
    »Glenda!«
    Seine Stimme unterbrach ihren Gedankengang.
    Er stand auch weiterhin mit seinen ausgestreckten Armen da und wartete. Sie schüttelte den Kopf.
    Marlene stand hinter ihr und lachte leise.
    »Du willst nicht?«
    »So ist es, Lucius! Ich bin weder für die Hölle geschaffen noch für das Höllenfeuer.«
    »Schön, wenn du es glaubst. Ich sehe es anders. Ich will dich haben. Ich brauche Ersatz. Du hast dich bei mir eingeschlichen, weil du mich kennen lernen wolltest. Nun gebe ich dir die Chance, mich richtig kennen zu lernen. Du darfst in meiner Nähe sein. Und du wirst die Welt mit anderen Augen sehen.«
    »Nein!«
    »Dann hole ich dich!«
    Glenda war keinesfalls geschockt. Ihr war klar gewesen, dass es auf eine Machtprobe hinauslaufen würde, und darauf hatte sie sich eingestellt.
    Nur zurück konnte sie nicht. Sie wollte nach rechts vom Catwalk springen. Doch das war leider unmöglich. Sie kam nicht weg. Etwas nagelte sie auf dem Laufsteg

Weitere Kostenlose Bücher