Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1456 - Catwalk in die Hölle

1456 - Catwalk in die Hölle

Titel: 1456 - Catwalk in die Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
das Gesicht. Ich drückte meinen Freund leicht zur Seite und holte den Ausweis hervor.
    »Scotland Yard«, sagte ich. Dabei hielt ich den Ausweis in eine bestimmte Richtung und hoffte, dass er vom Auge der Kamera erfasst wurde. »Bitte, öffnen Sie!«
    »Warum?«
    »Weil wir etwas mit Lucius zu bereden haben, und wir wissen, dass er anwesend ist.«
    »Dann wissen Sie mehr als ich!«
    Ein verdammt stures Weib stand uns da gegenüber. Nur dachten wir nicht daran, uns abwimmeln zu lassen.
    »Wenn Sie nicht öffnen, werden wir es mit Gewalt versuchen. Ich weiß nicht, ob das in Ihrem oder im Sinne Ihres Chefs ist. Also, wir geben Ihnen eine halbe Minute.«
    Die Antwort erfolgte prompt. »Ich weiche der Gewalt!«
    »Tun Sie das.«
    Schritte hörten wir jenseits der Tür nicht, aber sie wurde sehr schnell aufgezogen.
    Eine kleine Frau mit einem Lockenkopf schaute uns an. Wir sahen eine grell geschminkten Mund und Augen, die uns nicht eben nett betrachteten.
    »So etwas ist Nötigung, meine Herren. Sie stürmen hier zu dritt in das Haus und…«
    »Wir haben unsere Gründe«, erklärte ich und schob die Frau zur Seite, die Suko nach ihrem Namen fragte.
    »Ich heiße Elvira.«
    »Und welche Aufgabe haben Sie hier?«
    »Ich arbeite als Sekretärin. Ich leite das Büro. Ich hoffe, dass es nicht verboten ist.«
    »Bestimmt nicht«, sagte Suko und ging tiefer in das Haus hinein, ebenso wie Bill.
    Ich wartete auf meine Freunde. Ich hatte schon längst die offene Tür gesehen, die in ein Büro führte. Die Einrichtung interessierte mich nicht, auch die Fotos an den Wänden waren uninteressant. Es ging hier um andere Dinge.
    »Was haben Sie vor?«
    Da die Frage an Bill gerichtet war, gab er auch die Antwort. »Wir wollen mit Mr Lucius sprechen.«
    »Ich sagte Ihnen schon, dass er nicht hier ist. Schauen Sie sich um. Sie werden ihn nicht finden.«
    Die nächste Frage stellte ich. »Und was ist mit einer gewissen Glenda Perkins?«
    Elvira sah mich an und schüttelte den Kopf. »Glenda Perkins, wer ist das?«
    Sie hätte noch so überzeugend sprechen können, ich glaubte ihr kein Wort. Nur sagte ich das nicht, sondern sprach davon, dass Glenda, die ich zudem beschrieb, Lucius einen Besuch hatte abstatten wollen.
    »Nein, da haben Sie Pech. Wir hatten nur heute Morgen Besuch, aber es war keine Glenda Perkins dabei. Außerdem ist mir dieser Name völlig unbekannt.«
    Sie log. Sie log mir eiskalt ins Gesicht, aber das war ich gewohnt, und deshalb quittierte ich ihre Antwort mit einem Lächeln, das sie unsicher machte.
    »Was wollen Sie dann noch?«, schrie sie mir ins Gesicht.
    »Uns umschauen.«
    »Eine Hausdurchsuchung?«
    »Nein, das nicht.« Ich lächelte. »Umschauen ist nicht verboten. Außerdem haben Sie uns eingelassen. Wir brauchten keine Tür aufzubrechen. Es ist alles legal.«
    Sie kniff den Mund zusammen. Ich hatte ihr die Argumente genommen.
    Die offene Tür nahm ich als Einladung an. Ich gelangte in ein Vorzimmer, das einem typischen Sekretariat entsprach. Im Gegensatz zu dem Vorraum kam er mir klein vor.
    Ein erster Blick, den ich mit Bill Conolly tauschte, denn Suko war zurückgeblieben.
    Der Reporter hob die Schultern. »Ich sehe nichts, was uns weiterbringen könnte.«
    Ich hatte etwas entdeckt. »Vielleicht die Tür da. Wenn es ein Vorzimmer gibt, dann auch einen Chef.«
    Bill nickte.
    Wir wollten auf die Tür zugehen, aber irgendwie musste diese Elvira etwas gerochen haben. Sie wieselte noch vor Suko in das Büro.
    »Nein, nein«, sagte sie. »Es ist alles okay.«
    »Bis auf die Tür«, sagte ich.
    Sie stieß mit dem rechten Zeigefinger in meine Richtung. »Auch dort ist alles in Ordnung.«
    »Liegt dahinter Lucius’ Büro?«
    »Ja.«
    »Wunderbar. Dann können wir…«
    »Nein, Sie können nicht!«
    »Warum nicht?«
    »Weil er nicht da ist!«, zischte sie und trat mit dem rechten Fuß auf. »Verdammt noch mal, begreifen Sie das endlich!«
    »Ist es denn so schlimm, wenn wir einen Blick in das Büro werfen?«, fragte Suko.
    »Nein, ist es nicht. Nur ist die Tür abgeschlossen.«
    »Kein Problem. Schließen Sie sie wieder auf.«
    »Das kann ich nicht. Mr Lucius hat den Schlüssel mitgenommen. Das macht er immer so.«
    Da stand sie vor uns. Schaute zu uns hoch. Fühlte sich als Siegerin und grinste breit.
    Wir wollten uns nicht die Butter vom Brot nehmen lassen. Aufgeben galt nicht.
    »Wir müssen aber hinein!«, erklärte ich.
    »Ihr Pech.«
    »Das denke ich nicht. Wenn wir hinein wollen, dann werden wir das auch

Weitere Kostenlose Bücher