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1457 - Ediths Leichenwelt

1457 - Ediths Leichenwelt

Titel: 1457 - Ediths Leichenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Dreck am Stecken hat.«
    Edith Jacum horchte auf. »Dreck am Stecken?«, wiederholte sie leise. »Was meinst du damit?«
    »Wegen dir sind die Bullen da.«
    »Meinst du?«
    »Das weiß ich.«
    »Und warum sollten sie mich besuchen?«
    »Das weiß ich eben nicht.«
    Edith lächelte. Sie schaute sich ihr Gegenüber genau an. Wenn sie ehrlich sein sollte, gefiel ihr Kat ausgesprochen gut. Sie war zwar erwachsen, aber irgendwie hatte sie noch etwas Kindliches an sich, und das konnte mit ihrer Figur zu tun haben.
    Kat gefiel der Blick nicht, mit dem sie betrachtet wurde. »He, was glotzt du so blöde?«
    »Ach, tue ich das?«
    »Ja, verdammt.«
    »Sorry, war nicht so gemeint. Aber ich denke nach.«
    »Und worüber?«
    »Über uns. Denn ich frage mich, warum du hier stehst und ebenfalls das Haus beobachtest.«
    »Warum sollte ich hier nicht stehen?«
    »Du magst die Bullen nicht. Und genau aus diesem Grund hast du dich hier aufgebaut. Du willst herausfinden, was sie machen. Du bist misstrauisch. Ich erinnere mich daran, dass dich niemand in diesem Haus so richtig mag. Es gibt einige Leute, die haben Angst vor dir. Stimmt es?«
    »Kann sein.«
    »Das ist so. Es fällt mir wieder ein. Ich kann mir vorstellen«, fuhr Edith fort, »dass du nicht riskieren willst, mit den Bullen zusammenzustoßen.«
    Kat hatte zugehört und die Augen dabei verengt. »Die Bullen sind nicht wegen mir gekommen.«
    »Bist du dir da so sicher?«
    »Ja, genau.« Kat lachte blechern. Sie wollte ihren Triumph aussprechen. »Ich war noch im Haus, als sie kamen. Ganz im Gegensatz zu dir, und deshalb weiß ich, weshalb sie hier sind. Du bist der Grund. Das habe ich mitbekommen, bevor ich mich zurückzog. Sie wollten zu dir.«
    »Meinst du?« Edith blieb gelassen. Dann fragte sie: »Dann weißt du vielleicht auch, was sie von mir wollen?«
    »Nein. Aber etwas stimmt nicht mit dir. Das haben alle gesagt, ich weiß es.«
    »Wer sind alle?«
    »Die Mitbewohner, Edith. Du bist ihnen suspekt. Man misstraut dir und hat auch irgendwie Furcht vor dir.«
    »Was habe ich denn getan?«, fragte Edith lachend.
    »Das weiß ich nicht. Aber das mit der Furcht stimmt, und ich glaube nicht, dass die Bullen deine Wohnung grundlos durchsuchen. Ich habe noch mitbekommen, dass sie bei deiner Nachbarin waren, dieser Sauter. Bestimmt hat man sie befragt. Aber du hast ja keinen Dreck am Stecken.« Kat fing an zu lachen. »Nein, das hast du nicht.«
    »Hör auf!«
    »Schon gut. Ich wollte dir nur sagen, wie man dich sieht. Nicht mehr und nicht weniger.«
    Edith überlegte. Sie hatte noch nicht herausgefunden, wie sie Kat einschätzen sollte und auf welcher Seite sie stand. Auf ihrer – oder war sie eine Spionin der Bullen?
    »Jetzt denkst du nach, wie?«
    »Ja, das tue ich, denn ich frage mich, Kat, was du eigentlich von mir willst.«
    Die Grünhaarige grinste und gab zu, dass ihr die Antwort nicht leicht fiel.
    »Warum nicht?«
    Kat schaute zu Boden, als sie sagte: »Es ist ja alles sehr spannend, sagen die Leute. Das Leben und so. Aber ich bin mir nicht sicher, ob es spannend genug ist, wenn du verstehst.«
    »Nein.«
    »Es kann auch langweilen. Mich, zum Bespiel. Und da bin ich für jede Abwechslung dankbar.«
    »In dieser Gegend kann ich mir das vorstellen.«
    »Eben.« Sie nickte Edith Jacum zu. »Ich will mal wieder was Neues, verstehst du?«
    »Ja und nein…«
    »Doch, es muss sein. Und dass die Bullen zu dir gekommen sind, das muss einen Grund haben. Genau den will ich herausfinden, nicht mehr und nicht weniger.«
    Edith lächelte spröde. Dabei schüttelte sie den Kopf. »Ich hätte nicht gedacht, dass du so neugierig bist.«
    »Das gehört zu mir.« Kat reckte ihr Kinn vor. Es ärgerte sie, dass Edith größer war als sie, denn so musste sie zu ihr aufschauen. »Ich will einfach wissen, was die Bullen bei dir in der Wohnung suchen. Das ist alles.«
    »Ich weiß es nicht!«
    Kat lachte ihr schallend ins Gesicht. »Und ob du das weißt, Edith. Du weißt es verdammt genau. Du willst es nur nicht sagen, verdammt. Und das lasse ich nicht zu.«
    Edith schüttelte den Kopf. »Nein, das ist nicht gut. Das passt mir überhaupt nicht. Sollte es dort etwas geben, dann geht es nur mich etwas an, verstehst du? Nur mich.«
    »Ich bin nicht taub.«
    »Und das soll wirklich mein Geheimnis bleiben. Du kannst es drehen und wenden, wie du willst. Mein Geheimnis, und nichts anderes kannst du von mir erwarten.«
    »Ich spiele nicht mit.«
    »Deine Sache.«
    »Was suchen die Bullen bei dir?

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