1459 - Der Dieb von Sira-VII
gewöhnt war.
Tifflor runzelte die Stirn. „Geht es vielleicht auch etwas genauer?" erkundigte er sich, als Bolder Dahn keine Anstalten traf, sich über Einzelheiten zu äußern. „Nein", erwiderte Dahn und zuckte die Schultern. „Ein Phantom - was weiß ich."
„Wann?"
„Jetzt eben. Wir wollten dich gerade informieren."
„Ich will es sehen!" forderte Tifflor.
Aber es gab eigentlich gar nichts zu sehen. Nichts weiter, als daß die Massetaster etwas in der Nähe der SIRA-Stationen angezeigt hatten und es nichts gab, worauf diese Ortung hätte passen können.
Absolut gar nichts. „SIRA-VII an, PERSEUS", sagte eine Stimme. „Habt ihr uns ein paar Läuse in den Pelz gesetzt?"
„Drück dich bitte genauer aus!" forderte ein junger Akone, der zur Zeit für die Verbindung zu den Suchtrupps zuständig war.
Niemand rechnete ernsthaft damit, daß es Schwierigkeiten geben würde, hier bei Point Siragusa, rund dreihunderttausend Lichtjahre vom Rand der Milchstraße entfernt, mitten im Leerraum. Man nutzte die Zeit, um sich auszuruhen.
Anfangs hatten sich viele darum gerissen, in den Stationen herumzustöbern, denn es war immerhin eine Abwechslung.
Nicht, daß es den Leuten in der PERSEUS in der letzten Zeit an Abwechslung gefehlt hätte - aber dies hier war völlig ungefährlich, fast schon ein Spaß. Landurlaub auf Phönix wäre natürlich nach der Meinung der meisten Mannschaftsmitglieder noch weit angenehmer gewesen, aber man war daran gewöhnt, zu nehmen, was man gerade bekommen konnte.
Wie gesagt: Man rechnete nicht damit, daß es Ärger geben könnte, und darum waren die meisten Stationen unterbesetzt.
Der junge Akone, der sich mit den SIRA-Trupps befaßte, gehörte zu denen, die noch einiges zu lernen hatten. Dies schien eine der seltenen Gelegenheiten zu sein, bei dem man ihm ohne jedes Risiko die Möglichkeit geben konnte, ein paar Erfahrungen zu sammeln. „PERSEUS an SIRA!" sagte er jetzt ziemlich nervös. „Bitte erklärt die letzte Bemerkung!"
„Ihr wollt euch einen Spaß mit uns erlauben, was?" fragte dieselbe Stimme, die gerade von Läusen und Pelzen gesprochen hatte. „So lustig ist es nun auch wieder nicht, hier herumzustöbern!"
„Ich verstehe nicht ..."
„Hier Tifflor. SIRA-VII, was ist bei euch los?"
Der junge Akone sah erschrocken drein. Aus der Raumstation kam ein Laut, als schnappe jemand nach Luft. „Habt ihr weitere Suchtrupps herübergeschickt und vergessen, uns darüber zu informieren?" fragte die Stimme dann. „Moment!"
Tifflor sah Bolder Bahn fragend an. Dahn schüttelte den Kopf. „Frage bei der CASSIOPEIA und den beiden anderen Stationen an", befahl Tifflor, den allmählich ein sehr ungutes Gefühl beschlich. „SIRA-VII - wer spricht dort und was ist passiert?"
„Mein Name ist Sonther", erklärte die Stimme. „Ich bin mit zwei Leuten in der Zentrale der Station - wenn man es so nennen kann. Wir halten von hier aus Kontakt zu den einzelnen Gruppen, und wir hatten jetzt schon zwei Fehlmeldungen."
„Welcher Art? Verdammt, kann nicht endlich mal jemand eine Bildverbindung herstellen?"
Bolder Dahn gab dem jungen Akonen einen ärgerlichen Wink. Der junge Mann räumte eilig seinen Platz. Tifflor setzte sich und sah im nächsten Moment in die Zentrale von SIRA-VII hinein - einen Raum, der diese Bezeichnung schon seit Jahrhunderten nicht mehr verdiente. Die wenigen funktionierenden Geräte stammten aus den Beständen der PERSEUS - alles andere hatte nur noch Schrottwert. „Wir haben zwei Suchtrupps geortet, die nicht zu uns gehören", erklärte Sonther betont nüchtern. „Das heißt, es ist durchaus möglich, daß wir schon andere Fehlmeldungen dieser Art hatten und sie nur übersehen haben. Wir sind eigentlich nur dadurch aufmerksam geworden, daß diese beiden Trupps anderen Gruppen hätten begegnen müssen, es aber nicht taten."
„Überspielt uns die Daten - wir überprüfen das genau", befahl Tifflor.
Er sah fragend zu Bolder Dahn hinüber. Der schüttelte den Kopf. „Nichts", sagte er. „In SIRA-VII dürfte sich niemand aufhalten, von dem Sonther und seine Leute nichts wissen."
Die Auswertung der Daten durch die Syntronik ergab, daß es nur diese beiden Fehlmeldungen gegeben hatte - und eine völlig absurde Meldung der Hyperortung, von der Sonther und seine Leute noch keine Kenntnis hatten.
Die Geräte hatten für den Bruchteil einer Sekunde eine starke Energiequelle neben SIRA-VII ausgemacht. Da diese Energiequelle ohne jede Vorwarnung aus dem Nichts
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