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1459 - Der Dieb von Sira-VII

Titel: 1459 - Der Dieb von Sira-VII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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direkt neben der Station aufgetaucht und sofort wieder spurlos verschwunden war, hatte die Automatik das Ganze als Fehlfunktion des betreffenden Ortungsgeräts eingestuft. Dieses Gerät hatte einen Augenblick später den Geist aufgegeben.
    Kurzfristige Funktionsstörung vor einem Totalausfall - die Diagnose schien völlig klar zu sein. Die für die Überwachung und Koordination der einzelnen Geräte zuständige Automatik war zu dem Schluß gekommen, daß es sich um einen uninteressanten Fall von technischem Versagen handelte. Sie hatte das defekte Gerät aus dem Verkehr gezogen und die im Ortungsbereich entstandene Lücke durch andere Maßnahmen abgedeckt.
    Eine Meldung über diese Vorgänge war nicht erfolgt. „Vielleicht gibt es drüben in SIRA-VII doch irgend etwas, das uns bisher entgangen ist", vermutete Bolder Dahn nachdenklich. „Vielleicht ist einer der Suchtrupps darauf gestoßen, ohne es zu bemerken."
    „Und hat es dabei sozusagen aufgeweckt?"
    Tifflor dachte darüber nach. „Ich möchte, daß ihr die Aufzeichnungen sämtlicher Ortungsgeräte überprüft", sagte er schließlich. „Und auch alles, was wir über Funk hereinbekommen haben, seit wir aus dem Black Hole heraus sind. Sortiert jeden Muckser aus, der irgendwie ungewöhnlich erscheint."
    Bolder Dahn wirkte nicht sonderlich begeistert, machte sich jedoch daran, die entsprechenden Anweisungen zu erteilen. „Ich komme mit ein paar Leute zu euch hinüber", wandte Tifflor sich an Sonther in SIRA-VII. „Achte auf weitere Fehlmeldungen, aber unternimm fürs erste nichts."
    „Es ist also keine Beschäftigungstherapie?" fragte Sonther ungläubig. „Nein", versicherte Tifflor. „Das ist es ganz und gar nicht."
    „Du solltest dir das noch mal überlegen", sagte Irmina Kotschistowa zu der Kartanin. „Du bist müde und abgespannt, und dort drüben sieht es ziemlich wüst aus. Verlassene Stationen wie SIRA-VII können jedes denkende Wesen deprimieren. Du solltest dir das ersparen."
    „Erstens", erwiderte Ge-Liang-P'uo, „habe ich schon viel Schlimmeres gesehen. Zweitens bin ich eine Kartanin. Wir Kartanin lieben die Jagd. Es wird eine Abwechslung für mich sein."
    Irmina Kotschistowa nahm es zur Kenntnis.
    Sie hatte Ge-Liang-P'uo zum erstenmal im Zusammenhang mit Salaam Siins tragischem Unfall näher kennengelernt.
    Irmina hatte sich bemüht, zur Heilung des Ophalers beizutragen und ihm die Fähigkeit zum „Singen" zurückzugeben.
    Ge-Liang-P'uo hatte auf ihre Weise das gleiche versucht, indem sie beruhigend und ausgleichend auf Salaam Siin einzuwirken trachtete. Auf diese Weise war es für kurze Zeit zu einer Zusammenarbeit zwischen ihnen gekommen.
    Irmina Kotschistowa hatte es danach sehr bedauert, daß Ge-Liang-P'uo sich Dao-Lin-H'ay bei deren Rettungsaktion zugunsten der Bewohner der NAR-GA SANT angeschlossen hatte.
    Als sie die Kartanin dann neben der arg ramponierten Nikki Frickel stehen sah, hatte sie die Gelegenheit beim Schöpf gepackt und Ge-Liang-P'uo kurzerhand in ihre Arbeit mit einbezogen - mit Erfolg, wie sich unschwer an der Tatsache erkennen ließ, daß Nikki sich auf dem Weg der Besserung befand.
    Irmina Kotschistowa hatte seither jede Gelegenheit genutzt, um die Kartanin an die PERSEUS und das Zusammenleben mit den Galaktikern zu gewöhnen.
    Früher hatten die Kartanin sich fast ausschließlich in der HARMONIE und damit in der Gesellschaft des Ophalers aufgehalten, und so hatte es nur wenig direkte Kontakte zu den Galaktikern gegeben. Manch einer hatte die Katzenwesen aus Pinwheel damals im Verdacht gehabt, daß sie auch nach dem Zeitsprung nur ihre eigenen Interessen verfolgten und den Galaktikern gegenüber nicht mehr und nicht weniger als die aus der Not geborene Loyalität zufälliger Schicksalsgenossen empfanden. Dao-Lin-H'ay schien fest entschlossen zu sein, derartige Vorurteile noch zu schüren, indem sie bei jeder passenden oder unpassenden Gelegenheit nichts anderes zu tun hatte, als auf einen Flug nach Kartan zu drängen.
    Niemand war unter diesen Umständen sonderlich betroffen gewesen, als die Kartanin sich tatsächlich davonmachten.
    Was die Mannschaft der MARA-DHAO betraf, so wußte niemand so recht, was man von Mai-Ti-Sh'ou und ihren Leuten zu halten hatte - sie benahmen sich sehr abweisend, beinahe arrogant und machten keinen Hehl daraus, daß ihnen an den Problemen der Galaktiker nichts lag.
    Gleichzeitig aber war es ziemlich offensichtlich, daß auch Dao-Lin-H'ay und Ge-Liang-P'uo ihre Probleme mit diesen

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