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146 - Der Dämon aus dem Knochensee

146 - Der Dämon aus dem Knochensee

Titel: 146 - Der Dämon aus dem Knochensee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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    Er zog die schwarzen Lippen hoch und zeigte sein Gebiß. Es hatte den Anschein, daß er grinste. Seine Krallenhand bewegte sich auf Riga zu, langsam, friedlich.
    Er will mich berühren, möchte meinen Körper fühlen, ging es der Hexe durch den Sinn, und sie verhielt sich völlig ruhig, damit er ihre Bereitschaft erkannte.
    Luddos Augen wurden schmal und nahmen einen verlangenden Schimmer an. Als die rauhe Haut des Handrückens sie berührte, nahm sie sich zusammen, um nicht zurückzuzucken, denn das hätte ihr Luddo übelgenommen.
    Sie ertrug das tastende Streicheln und sah, wie allmählich Begierde in den Blick des Dämons trat.
    »Ja, ja«, sagte Riga leise, »Nimm mich. Ich bin gekommen, um dir meinen Körper zu schenken, Ich habe keine Angst vor dir, denn ich weiß, daß du mir kein Leid zufügen wirst. Trag mich fort, Luddo, wohin du willst Ich bin dein, solange es dir gefällt.«
    Der Dämon aus dem Knochensee beugte sich vor.
    Der grüne Koloß wollte seine Hände unter Riga schieben und sie hochheben, doch es kam nicht dazu.
    Plötzlich zischte etwas durch die Luft, und Luddo bäumte sich brüllend auf. Er schlug wie von Sinnen um sich, traf Riga, und sie fiel vom Baum ins Wasser.
    Sie tauchte kurz unter, und als sie wieder an die Oberfläche kam, sah sie, daß in Luddos Kopf mehrere Pfeile steckten. Jemand hatte auf ihn geschossen.
    Das Wasser um Luddo schäumte und spritzte hoch. Der Dämon drehte sich um die eigene Achse, brüllte und heulte, griff nach den Pfeilen und riß sich einige heraus, Er wankte, und seine Armbewegungen wurden merklich kraftlos und unkontrolliert. Schwarzes Dämonenblut floß in dicken Strömen über seinen zitternden Körper, den er kaum noch aufrechthalten konnte.
    Riga war fassungslos.
    Da starb ihre Rache!
    Luddo lehnte sich zornig gegen das unvermeidbare Schicksal auf, doch er kämpfte auf verlorenem Posten.
    Rücklings fiel er mit ausgebreiteten Armen ins Wasser. Der See öffnete sich, nahm Luddo auf und schloß sich über ihm. Ein letztes Mal stießen seine Krallenhände noch hoch, als suchten sie irgendwo Halt Dann klatschten sie in den See und kamen nicht mehr zum Vorschein. Das Werkzeug meiner Rache lebt nicht mehr, dachte Riga zornig. Freue dich, Cebar! Du darfst weiterleben, weil irgend jemand meine Rache zunichte gemacht hat!
    Sie schwamm ans Ufer, und als sie sich aufrichtete, sah sie sich einem Skelett gegenüber, das eine schwarze Kutte mit hochgeschlagener Kapuze trug.
    Es hielt eine Armbrust in seiner Knochenhand.
    ***
    Endlich kapierte auch Winston Bostwick das Unbegreifliche.
    Fay Cannon war ein Ungeheuer!
    Verstört wich er zurück. Die Bestie stieß ein aggressives Fauchen aus und schnappte nach dem Reporter. Bostwick packte den Beistelltisch und schlug damit auf den langen, schmalen Monsterschädel ein, der aus Granit zu bestehen schien, denn das Scheusal zeigte nicht die geringste Wirkung.
    Er zertrümmerte den Tisch auf dem Ungeheuer, Als kaum noch etwas davon übrig war, warf er den Rest weg und flankte über die Lehne eines Sofas.
    Das Untier schlitzte mit seinen Krallen den Stoff auf, fetzte Schaumgummi und Roßhaar heraus, während sich Bostwick dagegenstemmte, das Sofa umkippen und die Echse darunter begraben wollte.
    Es gelang ihm zwar das Sofa umzudrehen, aber das Höllenwesen blieb nicht darunter liegen. Es schnellte hoch und beförderte das Sofa mehrere Meter zur Seite.
    Bostwick versuchte im Sturmlauf die Wohnzimmertür zu erreichen. Der Echsenschwanz peitschte vor ihm her, zertrümmerte alles, was ihm im Weg war, und streckte den Reporter nieder.
    Bostwick kugelte in die Halle. Er wollte aufspringen und die Flucht fortsetzen, aber seine Beine gehorchten ihm nicht mehr.
    Mit hämmerndem Herzen rutschte er über den Boden, weg von der Wohnzimmertür, fort von dem Ungeheuer, das soeben aus dem Livingroom kam.
    Es stimmte, Bostwick hatte es sich selbst zuzuschreiben, was ihm nun zustieß, aber wie um alles in der Welt hätte er wissen sollen, daß es eine so unglaubliche Wahrheit gab?
    Er erreichte die Wand, lehnte sich dagegen und blickte dem Scheusal in die leuchtenden Augen.
    ***
    Riga blickte wutentbrannt in die grinsende Knochenfratze. »Warum hast du das getan?«
    »Ich habe dir das Leben gerettet.«
    »Wer bist du?«
    »Man nennt mich Rufus, den Dämon mit den vielen Gesichtern«, antwortete das Skelett in der Kutte. »Und wie heißt du?«
    »Riga.«
    »Du bist eine Hexe.«
    »Ja, und ich würde dich am liebsten

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