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146 - Der Dämon aus dem Knochensee

146 - Der Dämon aus dem Knochensee

Titel: 146 - Der Dämon aus dem Knochensee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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doch ihre Hexenkräfte aktivieren sollen. Jetzt war es dafür zu spät, denn der rücksichtslose Plünderer befand sich in ihr und machte eine Gegenwehr unmöglich.
    Actro raubte ihr jedoch nicht nur ihre Hexenkräfte, er vergriff sich auch an der Energie ihres jungen blühenden Lebens.
    Mortimer Kull fiel auf, daß die Haut der Hexe - vor wenigen Augenblicken noch samtweich und glatt - welk und schlaff wurde. Ihre Brüste trockneten ein und lagen flach am Körper, ihr schönes Gesicht veränderte sich, verlor die Jugend, wurde alt und faltig.
    Actro ließ erst von Riga ab, als sie eine magere, kraftlose Greisin war.
    »Jetzt kann sie gehen, wohin sie will«, sagte er grinsend. »Du siehst, Kull, ich halte mein Wort.« Er wirkte jetzt jünger und kräftiger. »Ich fürchte nur, daß sie nicht allzuweit kommen wird… Einige Augenblicke länger, und ich hätte auch ihren Tod in mich hineingetrunken. Man muß da sehr vorsichtig sein, wenn man sich mit dem Tod seines Opfers nicht vergiften will.«
    »Das zahle ich dir heim, du Kretin!« brüllte Mortimer Kull. Noch nie hatte ihm eine Frau soviel bedeutet. Sie auf eine so schreckliche Weise zu verlieren, war für ihn niederschmetternd.
    Actro begab sich zu ihm und Rufus, »Und nun werdet ihr mich mit einem großartigen Kampf unterhalten. Aber ich warne euch. Sollte mir eure Darbietung nicht gefallen, beende ich ihn vorzeitig und lasse euch beide töten.«
    ***
    Immer mehr Löschmannschaften bekämpften den Brand. Ich stand wie versteinert und beobachtete den mutigen Kampf der Männer gegen das Feuer.
    Irgendwann schlugen dann keine Flammen mehr hoch, aber es gab Glutnester, die noch zerstört werden mußten. Erst dann würde man an Aufräumarbeiten denken können.
    Schuldbeladen starrte ich auf die rauchenden Trümmer. Cruv hatte mir das Leben gerettet, als Reenas, der schwarze Druide, mich töten wollte, doch was hatte ich für Cruv getan, als er mich brauchte?
    Aber, verdammt noch mal, es war nur noch Zeit gewesen, aus dem Fenster zu springen, und dann hatte es schon gedonnert. Vernünftig betrachtet, traf mich keine Schuld.
    Dennoch hatte ich einen widerlichen Geschmack im Mund. Wenn man den chutt wegräumte, würde man auf eine kleine, verkohlte Leiche stoßen.
    Man würde sie nicht identifizieren können, aber ich würde wissen, wen sie gefunden hatten, und ich würde mich schrecklich elend fühlen.
    Ich ging mit hängenden Schultern zu meinem Wagen. Niemand hinderte mich daran. Ich hätte hart bleiben sollen, als Cruv von mir mitgenommen werden wollte.
    Nein hätte ich sagen und dabei bleiben sollen, dann wäre der sympathische Gnom von der Prä-Welt Coor noch am Leben gewesen.
    »Mr. Ballard«, sagte jemand hinter mir.
    »Ja?« Ich drehte mich um.
    Winston Bostwick kam auf mich zu. »Nehmen wir zusammen irgendwo einen Drink?«
    »Ein andermal.«
    »Die Sache mit Cruv hat Sie schwer getroffen.«
    »Ich möchte nicht darüber reden«, antwortete ich.
    »Ich werde über das, was passiert ist, berichten.«
    »Ich habe nicht die Absicht, Sie daran zu hindern, aber lassen Sie meinen Freund und mich aus Ihrer Story raus.«
    »Wie soll ich meinen Lesern meine Rettung erklären?«
    »Das ist Ihre Sache«, sagte ich. »Sollte ich meinen oder Cruvs Namen in Ihrem Blatt finden, kauft mein Partner Tucker Peckinpah den ›London Mirror‹ und schmeißt Sie hinaus.«
    »Ach, wegen Peckinpah sind alle so freundlich zu Ihnen?«
    »Ja, und auch Sie sollten meinen Wunsch respektieren, wenn Sie nicht scharf auf Ärger sind.«
    »Na schön, Ballard, Ihre Namen werden nicht im ›London Mirror‹ erscheinen, darauf gebe ich Ihnen mein Wort. Gehen Sie jetzt mit mir einen trinken?«
    »Ich möchte allein sein.«
    »Verstehe. Aber meinen Dank nehmen Sie doch an?« Er streckte mir die Hand entgegen und ich schlug ein.
    ***
    Die Höllenbanditen bildeten einen großen Kreis. Actro ließ den Gefangenen lange schwarze Peitschen und Dolche geben. Riga war nicht mehr da.
    Als altes Weib, das nicht mehr lange zu leben hatte, war sie fortgegangen. Mortimer Kull hatte ihr ernst nachgesehen. Wenn er die Möglichkeit gehabt hätte, Actro für diese Tat zu bestrafen, hätte er nicht gezögert, aber die Maskierten paßten gut auf ihren Anführer auf.
    Sie konnten sich denken, wie Kull in diesem Augenblick zumute war, und damit ihn sein Haß zu keinem Angriff auf Actro verleiten konnte, ließen sie sowohl diesen als auch den dämonischen Wissenschaftler nicht aus den Augen.
    Riga schleppte sich durch

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