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146 - Der Horror-Butler

146 - Der Horror-Butler

Titel: 146 - Der Horror-Butler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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stammten aus dem Schloß und 'waren
zum Teil schon drei- bis vierhundert Jahre alt. Sie waren bestens restauriert
und hätten das Herz eines jeden Sammlers höher schlagen lassen.
    Eigentlich war es eine kleine Wohnung, die
James zur Verfügung stand. Sie bestand aus zwei Zimmern und einem Bad.
    Durchs Schlüsselloch war halb das Bett zu erkennen und der Eingang ins Badezimmer.
    Die Tür dorthin war nur angelehnt. James’
Schatten war zu sehen. Dann öffnete sich die Tür, und der Butler trat in Diana
Wilburns Blickfeld.
    Das einzig Bemerkenswerte an ihm - aber das
gehörte zu seiner Erscheinung - war sein weißes, knöchellanges Nachthemd, das
er trug.
    James gähnte herzhaft und legte sich hin. Er
war offensichtlich müde und schien kein Interesse mehr an irgendwelchen
abstrusen und absonderlichen Scherzen zu haben.
    Auf dem Nachttisch lag ein Buch, aber danach
griff er auch nicht mehr. Er löschte sofort das Licht.
    Diana Wilburn war enttäuscht über dieses
Verhalten, und sie mußte sich im stillen eingestehen, daß sie erwartet hatte,
eine Entdeckung zu machen, den Butler auf frischer Tat zu ertappen, wie er
einen neuen grauenvollen Cocktail mixte, bei dem Spinnen, Ameisen, Käfer und
Raupen die Zutaten waren. Vielleicht war James schon senil oder gar
geisteskrank - nur niemand im Haus hatte es bisher bemerkt. Gerade Schizophrene
verstanden es, sich hervorragend zu tarnen.
    Da hörte sie ein Geräusch . . .
    Ruckartig fuhr sie empor und wirbelte herum.
    Das durfte nicht sein!
    Aus dem Musikzimmer erklangen die Töne eines
Klaviers. Jemand spielte ein Menuett von Mozart. Es gab nur einen im Haus, der
dieses Instrument so sicher beherrschte: John Everthon, der sanfte, ruhige
zweite Sohn des Lords.
    Aber John - war doch mit seinen Eltern
weggefahren!
     
    *
     
    Eine halbe Minute stand Diana atemlos und
lauschte dem fernen Klavierspiel.
    Dann lief sie zur Tür, die nur wenige
Schritte von ihr entfernt lag.
    War die Familie schon nach Hause gekommen?
Oder nur John allein? Sie hatte keinen Wagen kommen und keine Tür klappen
hören. Aber das Haus hier war groß, und man konnte leicht etwas überhören.
Gerade im Zustand der Aufregung, in dem sie sich befunden hatte, war so etwas
noch eher möglich.
    Sie legte vorsichtig die Hand auf die Klinke
und drückte sie herab. Die Tür öffnete sich lautlos.
    Durch den schmalen Spalt fiel schwach
flackernder Lichtschein.
    Der fünfarmige Kerzenständer auf dem Flügel
brannte! Johns Lieblingsbeleuchtung!
    Diana drückte die Tür weiter auf und ging
vorsichtig in den Raum. Der Flügel stand halb hinter einer Säule, so daß sie
die Tastatur nicht gleich von der Tür aus erkennen konnte.
    Zwei Schritte weiter sah sie aber die Tasten.
    Und da begann Diana Wilburn, die so leicht
nichts aus der Fassung brachte, an ihrem Verstand zu zweifeln.
    Die Tasten wurden niedergedrückt
.. . Mechanisch! Als hätte jemand ein elektrisches Klavier in Gang
gesetzt, denn am Flügel, der spielte, saß niemand ...
     
    *
     
    Als Larry Brent die Augen aufschlug, brummte
ihm der Schädel.
    X-RAY-3 achtete jedoch nicht auf die
Schmerzen.
    Er richtete sich schnell auf, wußte aber
nicht, wie lange er schon am Boden lag ... ob seit den beiden Schlägen Minuten
oder gar Stunden vergangen waren.
    Dunkelheit umgab ihn und Kälte, und er
merkte, daß er auf hartem, Boden lag. Dann bedeutete das, daß er schon geraume
Zeit hier lag. Dies war nicht mehr das Hinterzimmer des freundlichen Wirts, der
sich als Menschenfänger betätigt hatte.
    Schon in dem Moment, als sein bewußtes Denken
wieder einsetzte, galt sein erster Griff der Schulterhalfter. Die Smith &
Wesson Laser war weg. Aber das war noch nicht alles.
    Man hatte ihn ausgeraubt...
    Ihm fehlte die Brieftasche, und damit
sämtliche Ausweispapiere. Seine Wagenschlüssel waren weg. Der einzige
Gegenstand, der noch in seiner Tasche steckte, war die kleine Taschenlampe.
Damit hatten seine Widersacher nichts anfangen können und sie ihm gelassen.
    Ihm aber nutzte sie etwas, denn er konnte
sich damit erst mal über seine neue Umgebung informieren.
    Der Lichtstrahl flammte auf und wanderte über
grobgemauerte Wände hinweg.
    Ein Keller ... nirgends ein Fenster und auch
keine Tür.
    Brent stellte sich auf die Beine, mußte
jedoch den Kopf einziehen, weil die Decke zu nieder war.
    Wie war er hierher gekommen?
    Auf dem staubbedeckten Boden war eine
Schleifspur, die von der Wand wegführte. Durch die Wand konnte er schlecht
gezerrt worden sein. Also war die

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