1460 - Ellerts Botschaft
Datei entdeckt, die die Kartanin als Siragusa-Datei bezeichnete, weil sie sich in mathematischer Weise mit dem Black Hole Siragusa befaßte. Jemand hatte Berechnungen angestellt, an deren Ende ein System aus sechzehn nichtlinearen Differentialgleichungen mit hyperkomplexen Variablen standen, das Endergebnis der Bemühungen eines Unbekannten. Der Vorspann der Datei enthielt einen Begriff oder Dateinamen: YTTRA. Es stellte sich heraus, daß Yttra die Steuereinheit der Black-Hole-Station war. Mit Hilfe des Datei-Inhalts versuchte Dao-Lin, das Schwarze Sternentor so zu programmieren, daß es den Weg in die Milchstraße öffnete. Ein nutzbarer Erfolg blieb ihr jedoch versagt. Erst das Zusammentreffen mit Tifflors Expedition und den Anoree führte dazu, daß es gelang, die Sternenstraße zu benutzen.
Julian Tifflor und Dao-Lin-H'ay versuchten weiter, der vollständigen Amimotuo Informationen zu entlocken. Sie waren davon überzeugt, daß sie nach der Zusammenführung der beiden Bruchstücke die Fortführung von Ellerts Tagebuch finden würden. Einen ersten Erfolg erzielten sie, als die Kartanin die letzten Eintragungen Ellerts erneut durchforstete und auf die Zusatzdatei ASHDON-3587-ES stieß, die dieser nach dem Bruch des Kristalls eingespeichert hatte. Durch das Zusammenfügen der beiden Bruchstücke war diese Datei durcheinandergeraten. Dao-Lin gelang es, diese Subdatei einigermaßen zu ordnen und einen Sinn in die Information zu bringen.
Nachdom Ellert von der NARGA SANT geflohen war, erinnerte er sich an seine eigentliche Aufgabe. Er sah ein, daß er zuviel Zeit bei dem vergeblichen Versuch verloren hatte, Hilfe für die Milchstraße zu beschaffen. Seine eigentliche Mission war eine ganz andere.
Ohne seinen Auftrag klar zu umreißen, führte er an, daß seine Mission etwas mit Gesil zu tun hatte. Und im Zusammenhang damit verwies er auf eine weitere Datei, die für Perry Rhodan persönlich bestimmt war. Er sprach von Gesils Schwarzen Flammen und teilte wörtlich mit, daß er den Fall Gesil auf den Punkt bringen wolle.
Das war der letzte Eintrag Ernst Ellerts, mehr hatten Tiff und Dao-Lin nicht gefunden.
In Perry Rhodans Gesicht zeichnete sich deutlich die Spannung ab, die die Erwähnung des Namens seiner Frau hervorgerufen hatte. Ellert befand sich auf der Suche nach Gesil, vielleicht hatte er sie schon gefunden. Enthielt die persönliche Datei weitere Hinweise? „Sato, hilfst du mir?" fragte er. „Natürlich. Deshalb habe ich dich ja begleitet", lächelte der Pararealist. „Aber du solltest dich in Geduld üben. Ich möchte zunächst das Synergistikerpärchen hinzuziehen!"
Enza riß Notkus aus dem Schlaf. Erfuhr empor und blickte sie schlaftrunken an. „Was willst du? Wieso dringst du in meine Kabine ein?" fragte er mit säuerlicher Miene. „Willst du hier übernachten?"
„Rede keinen Quatsch", fuhr sie ihn an. „Sato braucht uns."
„Sato soll warten, bis meine Ruhepause beendet ist. Gute Nacht!"
Er ließ sich zurücksinken, zog die Decke bis zum Hals und drehte sich zur Wand. „Perry braucht uns auch! Es geht um Gesil!"
Notkus reagierte nicht, und Enza wurde es zu bunt. Sie beugte sich über das Bett, packte die Decke und riß sie ihm mit einem Ruck vom Leib. Ihre Augen weiteten sich, und sie stieß einen Schrei der Entrüstung aus. Hastig warf sie die Decke über ihn und stiefelte zur Tür.
Endlich bequemte sich Notkus, den Kopf zu drehen und ein Auge zu öffnen. „Was ist?" grunzte er. „Willst du oder willst du nicht?"
„Zieh dir gefälligst etwas an, wenn du schläfst", beschwerte sie sich. „Was mutest du einer Frau eigentlich noch zu?"
„Mich schon gar nicht." Er schlang die Decke um den Leib und erhob sich. „Ich bin in zwei Minuten fertig. Du kannst draußen warten!"
Enza floh förmlich aus seiner Kabine, und als er hinaus in den Korridor trat, sah er sie weiter vorn an einer Abzweigung stehen. Sie hielt den Kopf gesenkt, und die Hände hatte sie zu Fäusten geballt. Und als er vor ihr stand, drehte sie sich zur Seite. „Das hast du absichtlich gemacht, nicht wahr?" fauchte sie. „Wenn du es sagst, wird es schon stimmen. Vielleicht habe ich nicht auf dich gewartet, sondern auf meine Geliebte."
Sie erwiderte nichts, aber er spürte, wie sie sich instinktiv versteifte. Es war ihr nicht gleichgültig, ob er sich mit anderen Frauen abgab oder nicht. Dabei wußte sie genau, daß er kein Weiberheld war und es überhaupt nichts zu bedeuten hatte, wenn er einmal nackt schlief. Die
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