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1460 - Lockruf des Trolls

1460 - Lockruf des Trolls

Titel: 1460 - Lockruf des Trolls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mehrere?«
    »Ich denke schon. Leider habe ich nur einen erwischt. Aber die anderen Trolle werden keine Ruhe geben.« Ihr Mund zeigte ein breites Grinsen. »Schließlich wollen sie eine Mörderin fangen, denke ich.«
    »Kann sein.« Ich kam wieder hoch und deutete auf die leblose Gestalt. »Schau sie dir an. Kannst du jetzt noch erkennen, ob es sich um einen Vampir handelt?«
    »Um keinen echten.«
    »Sondern?«
    »Um eine Abart, Geisterjäger. Ja, das ist eine Abart. Unserer nicht würdig. Blut werden sie wohl keines trinken. Ich weiß nicht, weshalb ihnen die Zähne gewachsen sind.«
    »Zum Töten, denke ich.«
    »Ja, das kann durchaus sein. Sie wollen töten.« Justine schüttelte den Kopf. »Aber wen?«
    »Kinder!« flüsterte ich und hatte Mühe, meine Wut zu unterdrücken. »Es geht ihnen um Kinder.«
    Sie starrte zu Boden. »Vielleicht. Aber ich kann dir versprechen, dass ich an deiner Seite bleibe. Es scheint spannend zu werden.«
    Ich gab ihr darauf keine Antwort. Dafür betrachtete ich den toten Troll, der wirklich so aussah wie auf der Fotografie. Der große Kopf, die grünen Augen, die recht spitzen Ohren, all das traf auch bei ihm zu, und ich sah auch die glatte Haut auf dem nicht zerstörten Teil der Stirn, während die übrige Gesichtshaut verschrumpelt wirkte.
    »Wir gehen!« entschied ich.
    »Willst du die Antworten in Esgair finden?«
    »Unter anderem.«
    »Wo noch?«
    »Egal.« Ich wollte nicht mit ihr über Aibon reden. Gewisse Dinge aber duldeten keinen Aufschub. Es konnte sein, dass ich den Weg nach Aibon noch suchen musste, weil sich das Finale dort abspielte, aber das musste sich noch alles herausstellen. Wichtig war erst einmal der Fotograf.
    Justine hatte ebenso gedacht, denn sie fragte, ob ich Peter Login nicht vorher anrufen wollte.
    »Würde ich gern. Nur habe ich seine Nummer nicht. Tut mir leid.«
    Sie warf das Gewehr in die Luft und fing es geschickt wieder auf.
    »Dann lass uns nicht länger warten, Geisterjäger…«
    ***
    Das Haus war mehr eine Hütte. Oder ein Haus mit hüttenartigem Anbau. Es stand auch nicht direkt im Ort, sondern mehr am Rande, wo einige Flächen, auf denen Kühe weideten, eingezäunt waren.
    Hier hatte sich es Peter Login häuslich eingerichtet. Vor Jahren hatte er diesen Flecken Erde entdeckt und sich, im Gegensatz zu anderen Fremden, hier sofort wohl gefühlt.
    Es mochte auch an seinem Job liegen. Er gehörte zu den Fotografen, die mit der Natur sehr verwachsen waren. Er ging davon aus, dass die Natur die meisten noch zu entschlüsselnden Geheimnisse des Lebens verbarg. Dabei setzte er Tiere und Pflanzen gleich.
    Aber nicht nur um die künstlichen Bilder ging es ihm. Er war auch Maler und liebte es, die Umgebungen zu malen, in denen er sich aufhielt. Da waren schon tolle Bilder entstanden, und es war ihm auch gelungen, einige zu verkaufen, obwohl er sie bisher noch nicht ausgestellt hatte. Seine Arbeiten hatten sich auch so herumgesprochen und hatten Liebhaber gefunden.
    Wenn jemand ein Bild wollte, rief er ihn an. Wenn die Stimme des Käufers vertrauenswürdig klang, bat er den Anrufer zu sich nach Hause, wo dieser sich dann in Ruhe umschauen konnte.
    So war es auch an diesem Tag. Eine Frau namens Judith Hill hatte sich angemeldet. Über einen bekannten Förster war sie an seine Adresse gelangt. Judith Hill wohnte weiter im Süden. Sie hatte es nur ein paar Schritte bis zur Küste, wie sie selbst sagte.
    »Dann kommen Sie doch her.«
    Eine weitere Einladung hatte er nicht auszusprechen brauchen. Sie hatte sich sofort auf den Weg gemacht und war tatsächlich gegen Mittag bei ihm erschienen.
    Allerdings nicht allein. Sie hatte ihren zweijährigen Jungen namens Timmy mitgebracht, die Kinderkarre aufgebaut und den schlafenden Knaben hineingesetzt.
    »Es tut mir leid, Mr. Login, aber Timmy ist erst vor ein paar Minuten eingeschlafen.«
    »Macht ja nichts.«
    »Er wird uns nicht stören.«
    »Dann schieben Sie die Karre ins Haus.«
    »Warum?« Judith Hill deutete zum Himmel. »Soeben kommt die Sonne hervor. Ich würde ihm gern ein paar Strahlen gönnen.«
    »Das kann ich natürlich verstehen, Mrs. Hill, aber im Haus ist er besser aufgehoben.«
    »Hier kann ihm doch nichts passieren.«
    »Ich möchte es so.«
    Judith hatte den Unterton in der Stimme deutlich gehört, und deshalb gab sie nach.
    »Also stellen wir ihn in den Flur.«
    »Das ist okay.«
    Der Flur war mehr ein schmaler Gang hinter der Haustür, nicht länger als zwei Meter.
    Von ihm gingen drei kleine

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