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1461 - Katakomben des Wahnsinns

1461 - Katakomben des Wahnsinns

Titel: 1461 - Katakomben des Wahnsinns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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der zu vergleichen, die wir draußen erlebt hatten, was auch gar nicht möglich war. Diese Luft oder Atmosphäre hier war eine andere als diejenige, die man normalerweise in solchen Höhlen vorfand. Hier hatte sich etwas zusammengeballt, das mir gar nicht gefiel. Die Luft schien mit fremden Ingredienzien erfüllt zu sein. Wenn ich atmete, hatte ich den Eindruck, etwas zu schmecken, das sich auf meine Zunge legte. Die Luft war anders. In ihr zirkulierte etwas, das nicht von dieser Welt stammte und das ich als eine Botschaft ansah.
    Es war unheimlich und frustrierend zugleich für mich. Von irgendwoher erreichten mich diese Botschaften, über die ich mich nicht gerade freute. Es passierte besonders dann, wenn ich mich nicht mit meinen eigenen Gedanken beschäftigte und mich der Atmosphäre einfach hingab.
    Es drang etwas in meinen Kopf ein. Es war keine Einbildung. Ich hörte ein gezischeltes Wispern, ein schnelles Flüstern, eine Botschaft, die nicht eben positiv war.
    Um mich herum war Leben.
    Geister…
    Möglicherweise das Erbe der Toten, die keine Ruhe fanden. Ich dachte an die Sekte, die sich vor langer Zeit hierher zurückgezogen hatte. Alle waren gestorben. Vielleicht hatte hier wirklich ein kollektiver Selbstmord stattgefunden, und die Seelen der Toten hatten es nicht geschafft, Ruhe zu finden. Jetzt geisterten sie noch herum, bis sie irgendwann einen Platz in der Hölle fanden oder wo auch immer.
    Bill kehrte zurück und schüttelte den Kopf, als er stehen blieb. »Ich habe ihn nicht gefunden. Die anderen Katakomben waren leer. Ich sah nur die verdammten Zeichnungen an den Wänden. Wer hier gehaust hat, der war der anderen Seite verdammt zugetan, das kannst du mir glauben. Vor allen Dingen Frauen wurden entwürdigt, aber sie haben alles mit sich machen lassen. Bei manchen Gesichtern ist nicht klar, ob die vor Lachen oder vor Schmerz verzerrt sind.«
    »Wahrscheinlich trifft beides zu.«
    »Ja, das ist auch möglich.«
    Was sollten wir tun? Was konnten wir tun? Das Kreuz gab mir auch keine Antwort. Es war in diesem Fall nur ein Indikator und keine Waffe. Um es dazu zu machen, hätte ich einen konkreten Feind sehen müssen, aber der zeigte sich nicht.
    »Und der Bleiche ist auch weg, John…«
    »Er ist nicht geflohen.«
    »Ach…«
    »Ja, Bill, er ist noch hier. Das spüre ich.«
    »Und wie Recht du hast, mein Freund, ich bin noch hier. Denn mir gehört diese Welt…«
    ***
    Ich will nicht eben behaupten, dass mir ein Stein vom Herzen fiel, aber erleichtert war ich schon irgendwie, denn wir hatten endlich so etwas wie einen Fixpunkt.
    Allerdings konnten wir uns nicht erklären, woher die Stimme gekommen war. Sie hatte uns praktisch von überall erreicht, aus allen Richtungen, sogar von oben.
    Oder?
    Bill und ich hatten den gleichen Gedanken. Bevor wir unsere Köpfe zurücklegen konnten, um auch die Decke zu beobachten, sahen wir, was passierte.
    Es kam uns vor, als hätte jemand ein Licht eingeschaltet und es langsam höher gedimmt. Die Wände und die Decke erhellten sich zur gleichen Zeit in einer ungewöhnlichen Farbe.
    Es war kein helles, auch kein bleiches Licht. Man konnte es mit dem Begriff türkis umschreiben, wobei der Stich ins Rötliche nicht zu übersehen war.
    Aber nicht die ganze Decke und die ganzen Wände erhellten sich.
    Das Licht beschränkte sich allein auf die zahlreichen Zeichnungen.
    Viele von ihnen hatten wir bereits im Schein der Taschenlampen gesehen. Allerdings nicht so deutlich wie jetzt, denn jetzt wurde uns ein Pandämonium präsentiert, das allumfassend war.
    Wir sahen schreckliche und grausame Szenen. Menschen wurden von Monstern und Dämonen gepackt und gequält. Sie erlebten schreckliche Foltern, als sollten sie für eine Existenz beim Herrscher der Hölle vorbereitet werden.
    Ich möchte darauf verzichten, Einzelheiten zu beschreiben. Die Grausamkeiten waren schlimm genug, und wenn ein Mensch nicht stark genug war, dann konnte er dem Wahnsinn verfallen.
    Mir fielen wieder die fünf Leichen ein, und ich dachte, dass sie in diese Szenerie hineinpassten.
    Bill Conolly senkte als Erster der Kopf. Er wollte nicht mehr hinschauen. Aber ich zwang mich, die Zeichnungen weiter anzustarren, und blieb in dieser Haltung, weil ich einfach das Gefühl hatte, dass noch etwas nachfolgen würde. Das hier war erst der Anfang.
    Nur der Boden, auf dem wir standen, war nicht von diesen unheimlichen Bildern bedeckt. Die Wände schon, die Decke ebenfalls, und dort erschien plötzlich ein bleicher

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