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1464 - Das Phantom von Phönix

Titel: 1464 - Das Phantom von Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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neuesten technischen Stand zu bringen. Die Raumjägergeschwader auf Porta, Styx und Ultima waren verstärkt worden. Die Raumforts hatten neue Geschütze erhalten. Das Ortungssystem war verbessert worden. Acht Monate lang hatte ganz Phönix nur an diesem einen Projekt gearbeitet: das gesamte Ceres-System in eine waffenstarrende Festung zu verwandeln.
    Heute, zu Beginn des neuen Jahres, zweifelte niemand mehr daran, daß die Freihändler eine echte Chance hatten, den bevorstehenden Angriff der Cantaro abzuwehren und dem Feind eine empfindliche Niederlage zu bereiten.
    Pradu men Kaan sah verwundert auf, als ein Warngerät zu summen begann. Sein Blick glitt über die Bildfläche der Orteranzeige. Auf einer der Darstellungen hatte sich ein winziger grelleuchtender Punkt gebildet, der so gar nichts für einen Orterreflex Typisches an sich hatte. Er schien zu zittern, bewegte sich jedoch nicht vom Fleck. Augenblicke später blähte er sich plötzlich auf. Für den Bruchteil einer Sekunde überzog fahle Helligkeit die Bildfläche. Dann war das Phänomen verschwunden. „Was war das?" fragte Pradu men Kaan verblüfft. „Unbekannt", antwortete der Servo, der für das Syntron-Netz zuständig war. „Herkömmliche Analysemethoden liefern kein verwertbares Ergebnis."
    „Dann versuch ein paar weniger herkömmliche Methoden", knurrte Pradu ungeduldig. „Geschieht soeben. Die Entfernung des Ereignisses läßt sich nicht ermitteln. Die Fourier-Analyse zeigt Frequenzen, die bei normaler Streuemission nicht auftreten. Mit anderen Worten: Die Ursache des Ereignisses kann nicht festgestellt werden."
    Der Gebrauch des Begriffs „Ereignis" wies darauf hin, daß das Syntron-Netz nicht sicher war, ob tatsächlich ein materielles Objekt für die Entstehung des Phänomens verantwortlich gemacht werden könne. „Besteht die Möglichkeit einer Fehlfunktion bei den Ortergeräten?" fragte Pradu men Kaan. „Ferndiagnose liefert keinen Hinweis auf Geräteschaden", antwortete der Servo. „Es kann sich allerdings um eine Transiente gehandelt haben, die entweder von so geringer Intensität oder so kurzlebig war, daß sie nicht mehr in den Nachweisbereich der Monitoren fiel. Für die Richtigkeit dieser Erklärung wird eine Wahrscheinlichkeit von achtundvierzig Prozent errechnet."
    Pradu men Kaan empfand Unbehagen. 48 Prozent waren ihm nicht genug. Er wartete, aber der eigenartige Vorgang wiederholte sich nicht. Eine Stunde später hatte das Syntron-Netz noch immer keine Erklärung für die rätselhafte Erscheinung. Pradu entspannte sich allmählich. Das Phänomen war aufgezeichnet worden.
    Irgendein Wissenschaftler mochte sich morgen damit beschäftigen. Ein Anzeichen für Gefahr gab es jedenfalls nicht. Pradu machte ins Computerlog den folgenden Eintrag: 02. Jan 46, 03.23: Fernortung Sektor 18 phantomhafter Reflex. Vermutlich transienter Gerätefehler.
    Frodar Huggins gelangte zu der Erkenntnis, daß er in den vergangenen Wochen und Monaten genug Zeit und Energie für die Verteidigunganstrengungen des Planeten Phönix geopfert habe und daß es nun an der Zeit sei, an sich selbst zu denken. Es gab ohnehin nicht mehr viel zu tun. Die Projekte waren abgeschlossen.
    Die Freihändler beschäftigten sich damit, auf die Cantaro zu warten.
    Als erstes, sagte sich Frodar Huggins, brauchte er ein neues Fahrzeug. Sein Gleiter war elf Jahre alt. Viele Kilometer hatte er zwar nicht auf dem Zähler, aber Frodar war mitunter ein recht hemmungsloser Fahrer.
    Zweimal war er mit dem Fahrzeug abgestürzt - nicht ernsthaft, nur aus wenigen Metern Höhe, aber es hatte Beulen und Risse in der Karosserie gegeben. Das Triebwerk hatte einen Knacks, die Gravitraf-Batterie ein Leck. Es war ganz eindeutig Zeit für einen neuen Gleiter.
    In den vergangenen Monaten hatten die Roboterfabriken am Selva-Fluß fast ausschließlich für die Verteidigungsbemühungen produziert. Erst vor wenigen Tagen war die Fertigung wieder auf „Friedensbedürfnisse" umgestellt worden. Monatelang hatte es keine neuen Gleiter für Privatzwecke gegeben. Jetzt war die Herstellung wieder angelaufen, allerdings stockend und vorläufig erst mit 20 Prozent der normalen Fertigungsquote, weil die Umprogrammierung der Produktionsmittel geraume Zeit in Anspruch nahm. Es war also nicht ganz unlogisch, daß Frodar Huggins sich mitten in der Nacht auf den Weg zur Selva machte. Es gab ein großes Nachholbedürfnis an Privatfahrzeugen. Wenn er nach Sonnenaufgang zur Fabrik kam, würde er es mit fünfzig bis

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