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1464 - Das Phantom von Phönix

Titel: 1464 - Das Phantom von Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht mit nur drei Schiffen angreifen würden. Die Berechnungen, die Ronald Tekener angestellt hatte, liefen allesamt darauf hinaus, daß der Verband der Angreifer aus vierzig bis siebzig Einheiten bestehen würde.
    Freilich konnte man sich auf Wahrscheinlichkeitsberechnungen dieser Art nicht unbedingt verlassen, weil einer der Parameter, der in das Gleichungssystem einging, mit der cantarischen Mentalität zu tun hatte, die man nicht besonders gut kannte. Natürlich war auch möglich, daß im nächsten Augenblick weitere Raumschiffe aus dem Hyperraum hervorbrechen würden. Aber als eine Minute verstrichen war, ohne daß sich auch nur ein einziger zusätzlicher Reflex zeigte, begann Pradu men Kaan, seine ursprüngliche Meinung zu revidieren, und zog die Möglichkeit in Betracht, daß es sich bei den von der Fernortung erfaßten Fahrzeugen nicht um cantarische Schiffe handelte.
    Er beorderte den leuchtenden Energiering des Mikrophons herbei und vergewisserte sich, daß der Hypersender auf die im interstellaren Funkverkehr übliche Frequenz von 10,3 Megaheef justiert war. Er wollte zu sprechen beginnen, hatte aber den ersten Laut noch nicht über die Lippen gebracht, als der Empfänger zum Leben erwachte. „Raumschiff ODIN an Phönix", kam es laut und deutlich über interstellare Entfernung hinweg. „Die Fahrzeuge ODIN, CIMARRON und KARMINA sind im Anmarsch auf die Welt der Freihändler. Wir bitten um Landeerlaubnis und einen freundlichen Empfang."
    Schräg über Pradu men Kaans Konsole entstand eine Bildfläche, und als Pradu den Mann erblickte, den das Bild darstellte, blieb ihm vor Staunen ein paar Sekunden lang die Luft weg. Perry Rhodan! Pradu riß sich zusammen und setzte sich kerzengerade in den Sessel, weil ihm nur zu deutlich bewußt war, daß die Bildverbindung in beiden Richtungen funktionierte. „Phönix an Raumschiff ODIN", antwortete er hastig. „Ortungsspezialist Pradu men Kaan, verantwortlich für die Sektoren dreizehn bis neunzehn. Die Welt der Freihändler heißt euch willkommen. Ihr kennt die Anflugprozedur. Man wird euch einen Peilstrahl schicken, sobald ihr über Phönix auftaucht."
    „Wir danken", kam es zurück. „Was hört man von den Cantaro?"
    „Wir sind vorbereitet", sagte Pradu men Kaan. „Aber bis jetzt haben sie sich noch nicht sehen lassen."
    „Das wird sich im Lauf der nächsten Wochen ändern", antwortete Perry Rhodan. „Wir haben zuverlässige Informationen, wonach ein Angriff auf Phönix unmittelbar bevorsteht."
    „Sie sollen nur kommen", knurrte Pradu, der inzwischen seine Überraschung überwunden hatte und jedesmal, wenn die Rede auf die Cantaro kam, brennenden Zorn empfand. „Wir werden sie mit blutigen Köpfen heimschicken."
    „Wir kommen, um euch zu helfen", sagte Perry Rhodan. „Alles Weitere später. Wir gehen jetzt in die letzte Überlicht-Etappe. Ende der Übertragung."
    Pradu erwartete, die Bildfläche verschwinden zu sehen, wie es üblicherweise geschah, wenn eine Funkverbindung getrennt wurde. Aber es erlosch lediglich das Bild. Die Videostruktur blieb erhalten. Sie flimmerte in bunten Farben. Pradu musterte sie verwundert und fragte: „Was ist mit dem Bild los?"
    „Schwierigkeiten mit der Optik", antwortete der Servo. „Ich versuche abzuschalten."
    Auf der Bildfläche regte sich etwas. Aus dem Hintergrund kam ein undeutlicher Umriß zum Vorschein.
    Zuerst glaubte Pradu, die Silhouette eines humanoiden Wesens zu sehen. Aber dann erkannte er, daß es sich um etwas weitaus Fremdartigeres handeln mußte. Er nahm einen Rumpf wahr, der auf merkwürdige Weise ungegliedert wirkte, als bestünde er aus weicher, amorpher Substanz. Er glaubte, einen unförmigen Schädel zu sehen, aus dem tentakelähnliche Gebilde wuchsen. Er beugte sich in seinem Sessel nach vorne, um das Bild besser erkennen zu können. Aber im selben Augenblick verschwand das Video, und der Servo meldete: „Schwierigkeiten behoben. Die Optik funktioniert wieder."
    „Woher kam das Bild, das ich eben sah?" rief Pradu men Kaan. „Du kannst kein Bild gesehen haben", erklärte der Servo. „Die Übertragung war gestört."
    Wenn es etwas gab, was Pradu ärgerte, dann war es ein Computer, der schlauer zu sein glaubte als er. „Ich habe ein Bild gesehen", schrie er zornig. „Ich will wissen, woher es kam!"
    Der Servo wußte aufgrund seiner Programmierung, wann er klein beizugeben hatte. Organische Wesen verhielten sich oft irrational. In diesem Fall hatte das syntronische Gerät auf ihre Launen

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