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1468 - Zentralplasma in Not

Titel: 1468 - Zentralplasma in Not Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wohler. Die schwarzen Riesen wirkten aus irgendeinem Grund geradezu erdrückend auf ihn.
    Pantalon verzichtete auf einen Kommentar. Er stand schweigend in einer Ecke, ein abstrakt wirkendes Gebilde aus vorwiegend xförmigen Elementen vor einem ebenso abstrakt wirkenden Hintergrund. „Kannst du ihn orten?" fragte Punternat. „Wen?" fragte Pantalon in eingeschnapptem Tonfall zurück. „Den Haluter. Icho Tolot."
    „Daran habe ich noch gar nicht gedacht!" gestand Pantalon überrascht, und Punternat kam zu dem Schluß, daß dieser Posbi nicht nur reichlich verrückt aussah, sondern dies auch war. Und wenn er nicht verrückt war, dann doch ziemlich beschränkt.
    Punternat wartete darauf, daß Pantalon ihm Auskunft über Icho Tolots derzeitigen Aufenthalt gab, aber der Posbi schien der Ansicht zu sein, daß es vollauf genug war, wenn er selbst über den Verbleib des Haluters informiert war. „Wo ist er?" fragte Punternat schließlich ungeduldig. „Was tut er? Hat er schon etwas gefunden?"
    „Er tappt herum, als sei er nicht gescheit", berichtete Pantalon. „Ich verstehe nicht, wie jemand sich in einer so klaren, übersichtlichen Umgebung so wenig zurechtfinden kann. Ah, jetzt ist er wieder auf Kurs.
    Und jetzt..."
    „Was ist los? Warum sprichst du nicht weiter?"
    Pantalon antwortete nicht. Er hob sich ein wenig vom Boden. In seinem Innern erschien ein leuchtender Punkt, und ein Summen ließ sich hören. Im nächsten Augenblick sauste er wie von der Tarantel gestochen davon. „Hiergeblieben!" schrie Punternat erbost. „Der Haluter hat befohlen, daß du auf mich aufpassen sollst!"
    Aber es war zu spät. Der Posbi war verschwunden
     
    7.
     
    Punternat drehte sich langsam im Kreis und sah sich um.
    Er war allein. Kein Haluter, kein Posbi in Sicht. Und still war es - bedrückend still. Kein Laut, keine Bewegung. „Was jetzt?" sagte er zu sich selbst. „Ich kann doch nicht hier stehen bleiben und gar nichts tun!"
    Da gab es plötzlich ein seltsames Prasseln und Knattern, von an- und abschwellendem Geheule durchdrungen, das geisterhaft hohl und fern klang im einen und beängstigend nahe im anderen Augenblick.
    Punternat zog sich erschrocken zusammen, machte sich klein und preßte sich eng an den Boden. Die Versuchung, sich in den Boden zu bohren und schleunigst die Flucht nach unten anzutreten, war so groß, daß der Matten-Willy fast alle heldenhaften Vorsätze über Bord geworfen hätte.
    Um der Wahrheit die Ehre zu geben: Er wäre ohne jedes Zögern geflohen, wenn nur der Boden eine andere Beschaffenheit gehabt hätte. Möglicherweise hatten die Posbis beim Bau dieser Anlage die Eigenheiten der Matten-Willys mit eingeplant. Als Punternat seinen organischen Bohrkranz ausfuhr, spürte er jedenfalls wenige Millimeter unter der Oberfläche eine zähe, halbelastische Substanz, und er zuckte eiligst zurück. Hier gab es kein Durchkommen. Ob er den Rückweg antreten sollte? Er zweifelte stark daran, daß er ohne die Hilfe eines Posbis aus diesem Labyrinth herausfinden würde.
    Da kam das Heulen wieder, diesmal mit der Lautstärke eines heranrasenden Düsenjägers, noch dazu von unten. Punternat sprang vor Entsetzen hoch in die Luft, bildete noch im Sprung einen Pseudoarm und klammerte sich an den erstbesten Vorsprung, der ihm in die Quere kam. Aber der infernalische Krach folgte ihm mit der Hartnäckigkeit einer bösartigen, heulenden Spukgestalt und begann zu allen Überfluß auch noch zu sprechen. „... wo ... meldet... Hilfe ...", hörte Punternat durch das Kreischen, Krachen und Knattern hindurch und... ... erkannte endlich, woher der Krach stammte.
    Es war die Plakette, die ein Posbi ihm oben in der Baracke auf die Haut gepappt hatte und die offenbar mehr als nur eine simple Kennmarke war. „Wer spricht da?" fragte Punternat unsicher, nachdem er sich wieder festen Boden unter den „Füßen" verschafft hatte.
    Die Antwort bestand in einem infernalischen Quietschen, als würden tausend stumpfe Gabeln über blankpolierte Teller kratzen. „... Zeit... finde ... hier...", klang es knatternd und krachend durch diesen entsetzlichen Höllenlärm. „... folge..."
    Punternat fummelte aufgeregt, mit zitternden Nerven, an der Plakette herum. Ihm war klar, daß es irgendeine Möglichkeit geben mußte, den Empfang zu verbessern und die Lautstärke zu regulieren. Die Schwierigkeit bestand nur darin, daß er es nie zuvor mit einem solchen Gerät zu tun gehabt hatte und daher auch nicht im entferntesten ahnte, wie man damit

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