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1469 - Der Köpfer holt sie alle!

1469 - Der Köpfer holt sie alle!

Titel: 1469 - Der Köpfer holt sie alle! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ob es sinnvoll war, wenn ich die Beretta zog und eine Kugel in den bleichen Schädel schoss. Nach kurzem Überlegen nahm ich davon Abstand und versuchte es auf eine andere Weise.
    Mit einem langen Schritt ging ich vor. Ich musste jetzt hinein in den Schatten und schob das Kreuz nach vorn.
    Es drang zuerst hinein!
    Urplötzlich veränderte sich die Szene. Licht flackerte und tanzte auf. Es breitete sich blitzartig aus und markierte mit seinen zuckenden Bewegungen die Grenze. Ich sah es dicht über dem Boden in einem Kreis laufen. Mir kam es vor, als wollte mir das Kreuz die Grenzen aufzeigen, wobei es sie zerstörte.
    Ich ging einfach weiter.
    Plötzlich stand ich vor dem Köpfer. Ich sah auch den Schimmel in meiner Nähe. Und dann erwischte mich eine Kraft, mit der ich nie und nimmer gerechnet hatte. Ich hatte das Gefühl, angehoben zu werden. Man riss mir die Beine weg, zugleich drängte sich etwas in meinen Körper hinein. Ich war erstarrt, und hätte sich jetzt eine Eiskruste auf meinem Körper gebildet, ich hätte nichts dagegen tun können.
    Für einen Moment verschwamm auch die Welt vor meinen Augen, und ich fühlte mich wie weggetragen.
    Danach sah ich wieder normal.
    Leider gefiel mir diese Normalität nicht, denn der Köpfer und sein Schimmel waren verschwunden. Ich stand allein in einer etwas trostlosen Welt, überlegte, ob ich die Gegend kannte, und entdeckte im Hintergrund die Mauern eines Bauwerks. Sie zeichneten sich so schwach ab, als wären sie für die Bühne auf einer großen Leinwand gemalt worden.
    Es war nicht Sinn der Sache gewesen, den Köpfer zu vertreiben.
    Ihn zu vernichten wäre besser gewesen.
    Beim nächsten Mal würde ich es anders machen.
    Ich drehte mich um, weil ich den Rückweg antreten wollte, und hatte die Drehung noch nicht ganz geschafft, als ich wie vom Blitz getroffen stehen blieb.
    Nein, das gab es nicht!
    Die Wiese, die Terrasse, das Haus und auch Suko waren verschwunden! Wo das Haus gestanden hatte, sah ich dichtes Buschwerk und eine kleine Hütte, deren primitive Tür nicht richtig geschlossen war, sodass ich die jammernden Stimmen der Menschen dort drinnen recht deutlich vernahm.
    Wo war ich?
    Klar, ich stand noch immer an der gleichen Stelle. Nur nicht mehr in meiner Zeit. Ich ging davon aus, dass ich in der Vergangenheit gelandet war…
    ***
    Suko hatte selten einen Menschen gesehen, dessen Gesicht ein so starkes Erstaunen zeigte. Er konnte Tom verstehen, denn ihm selbst, der schon so viel in dieser Hinsicht erlebt hatte, erging es kaum anders.
    John war verschwunden.
    Und der Köpfer mit seinem Schimmel ebenfalls.
    Über eine Erklärung wollte der Inspektor gar nicht erst nachdenken. Er hatte nur gesehen, wie das Kreuz reagiert und die Grenzen nachgezeichnet hatte. Und genau das musste den Ausschlag gegeben haben, dieses Bild zusammenbrechen zu lassen.
    Die Szene als Bild zu bezeichnen war wohl der falsche Gedanke.
    Es ging wohl darum, dass sich Dimensionen überlappt hatten und die Vergangenheit aus dem gewaltigen Raum- Zeit- Kontinuum herausgerissen worden war.
    Das gab es. Suko war dies nicht neu. In diesem Fall war es die große Macht der magischen Kräfte gewesen, die eine derartige Überlappung erzeugt hatte.
    Um es klar auszudrücken: John Sinclair befand sich möglicherweise noch an diesem Ort, aber er hatte durch sein Kreuz die Tür in die Vergangenheit geöffnet.
    Das war so nicht vorgesehen gewesen. Nachdem Suko seine erste Überraschung verdaut hatte, suchte er nach Möglichkeiten, um einzugreifen.
    Im Moment sah es schlecht aus. Er war gezwungen, hier in der normalen Zeit zu bleiben, wo es diesen Köpfer nicht mehr gab. Dafür aber einen zurückgeschickten Amokläufer, dessen wirklicher Körper längst unter der Erde lag.
    Die Probleme waren nicht kleiner geworden. Sie hatten sich sogar vergrößert, und Suko konnte jetzt wählen. Sollte er hier im Haus bleiben oder mit Tom in die Kirche gehen, um die Menschen dort zu warnen?
    Er drehte sich um. Tom Abel stand noch immer an derselben Stelle. Er bewegte sich nicht. Er sah aus, als hätte man ihn in Wachs gegossen.
    Suko musste schon dicht an ihn herangehen, um ihn zu einer Reaktion zu verleiten, die nicht mehr als ein Stöhnen war.
    »Okay, wir müssen Ruhe bewahren und dürfen nichts überstürzen oder durchdrehen.«
    Die Worte lösten Toms Starre, denn er schüttelte den Kopf.
    »Was war das?«
    »Nehmen Sie es bitte einfach so hin.«
    Tom schluckte. Er fragte weiter: »Und wo befindet sich John Sinclair

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