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1470 - Der Arzt von Angermaddon

Titel: 1470 - Der Arzt von Angermaddon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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stemmte die Fäuste in die Hüften. Sein Einsatzanzug behinderte ihn dabei, und er warf einen sehnsüchtigen Blick auf den Kühlschrank, in dem er die leckere Nervennahrung wußte. „So eine Gemeinheit", schimpfte er. „Hält mich wohl für blind oder taub. Was bildet sich dieser hergelaufene Cantaro eigentlich ein?"
    Geräuschvoll stieß er die Luft aus und ließ sich wieder auf die weichen Kissen zurücksinken. Es hatte keinen Sinn, wenn er sich über Shoudar alias Xattur aufregte. Die Cantaro waren Wesen, deren Gemütsverfassung ebenso schwankte wie die elektrische Spannung einer Stromleitung auf einem Planeten, dessen Bewohner gerade das künstliche Licht entdeckt hatten. Niemand sah sich bisher in der Lage, die Droiden genau abzuschätzen.
    Gucky schloß die Augen und lauschte wieder intensiver nach den Gedanken Roi Dantons, aus denen er die Unterhaltüng der beiden so ungleichen Cantaro entnahm.
    Das Kommunikationssystem aktiviert sich, sagte Zhoquun gerade. Xattur geht zum Anschluß und meldet sich. Es ist Zathrom. Er entschuldigt sich für die Störung und kündigt seinen Besuch für den Nachmittag an. Xattur ist höflich, aber bestimmt und erklärt ihm, daß er den Zeitpunkt noch bestimmen will. Er wird den Kommandanten genau um sechzehn Uhr empfangen. Die Verbindung erlischt, Xattur kehrt zurück zu Zhoquun, der sich direkt neben meinem Behälter befmdet.
    Gucky, mir ist gerade etwas klargeworden, was von den beiden bisher nicht ausgesprochen worden ist.
    Wieso verwenden die Cantaro auf den Stützpunktwelten und sogar in ihren Raumschiffen die terranische Zeitrechnung? Wieso machen sie es den Galaktikern nach? Ich hoffe, daß ich ifgendwann in der Lage sein werde, .dieser Spur nachzugehen. Es gibt fast keine andere Möglichkeit, als daß es mit dem Supremkommando zusammenhängt. Wer sind die Herren der Straßen? Im Augenblick tut sich nichts, denn Zhoquun hat sich entfernt und wird sich zum Kommunikationssystem begeben haben, um es zu untersuchen. Xattur ist hier im Raum.
    Ich versuche, meine Gedanken jetzt etwas abzuschalten. Du darfst das abernicht tun, Kleiner. Es kann jeden Augenblick etwas geschehen, das dein Eingreifen notwendig machen könnte.
    Michael Rhodans Gedanken verloren an Deutlichkeit und wurden ein wenig wirr, weil er sich krampfhaft bemühte, an nichts zu denken. Natürlich war das einem Menschen nicht möglich, und Gucky grinste bei dem Gedanken, daß Roi vielleicht Angst hatte, er könne in seinen Gedanken Dinge lesen, die ihn nichts angingen.
    Er stieß einen Seufzer aus. Die Cantaro traten nicht nur als Unterdrücker der galaktischen Rasse auf, sie verbreiteten auch eine Art von Lebensanschauung, die einen zur Verzweiflung treiben konnte.
    Was hatte diese Wesen dazu gebracht, lenkend in die Geschicke der Galaxis einzugreifen. Und wer stand hinter ihnen? „Karotten!" sagte Gucky das Stichwort, und der Kühlschrank sprang auf.
    Der Ilt warf einen sehnsüchtigen Blick auf den Inhalt. Er haderte mit sich selbst. „Keine Karotten", murmelte er, und die Tür schloß sich wieder.
    Es hatte keinen Sinn, die trüben Gedanken durch übermäßige Zufuhr von Nahrang zu verscheuchen.
    Das hieße, den Problemen lediglich auszuweichen, anstatt sich ihnen zu stellen.
     
    *
     
    Der Anblick war gespenstisch, und Zhoquun registrierte es mit einem unmerklichen Grinsen, daß sich Xattur bereits in der Vorbereitung des Vorgangs zurückzog. Der Cantaro brachte es nicht fertig, die Entblätterung zu beobachten.
    Zhoquuns Körper erschlaffte. Der Major hatte die Uniform im Schulterbereich auf der Rückseite der Tür befestigt. Die primitive Maßnahme reichte für seine Zwecke aus, und wenn die Halterung riß und die Kokonmaske zu Boden fiel, dann mußte eben Xattur herhalten und das semiorganische Ding wieder aufrichten.
    Der Vario-500 öffnete den Vorderteil der Uniform. Die nackte, unbehaarte Brust kam zum Vorschein.
    Genau in ihrer Mitte, dort wo bei den Menschen das Brustbein sitzt, bildete sich in der Haut eine hellrote Linie, die sich rasch verbreiterte und sich in eine Naht verwandelte. Es gab ein leises Zischen, als die Naht aufplatzte und sich eine vollständige Körperöffnung bildete, ohne daß auch nur ein Tropfen Blut floß.
    Ein kaum merklicher Ruck ging durch den Körper, als der Vario seine Teleskopglieder in den Rumpf einfuhr und sich mit Hilfe seines Antigravs aus der Körperlücke hinaus ins Freie zwängte. Auch sein Ortungskopf mitsamt dem Halsrohr hatte sich in das Innere des Ovals

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