1471 - Igors Zombietruppe
sein.«
»Wenn das mal klappt.«
Ich nickte ihr beruhigend zu. »Keine Sorge, Mrs. Strong, es wird schon klappen.«
»Na denn…« Sie wusste, was sie zu tun hatte, denn sie ließ wieder den Motor an.
Es war eine gute Zeit, in der wir uns befanden. Im Winter hätte die Dunkelheit das Land schon seit einigen Stunden im Griff gehabt. Zu dieser Jahreszeit sah es anders aus. Da stand die Sonne noch am Himmel. Aber sie war schon recht tief gesunken, und ihre Strahlen wurden von einigen grauen Wolken gefiltert.
Es gab eine Straße, die zur Gärtnerei führte. Sie war gepflastert, aber da sie wenig benutzt wurde, hatte die Natur sie wieder zurückerobert. So war vom Pflaster nicht mehr viel zu sehen. Eine grüne Decke hatte sich darüber ausgebreitet, die recht rutschig war.
Aber meine Fahrerin kannte die Strecke. Sie fuhr sie locker ab. Nur sie selbst war alles andere als locker. Auf ihren Gesicht lag ein Film aus Schweiß, und sie zwinkerte verdächtig oft mit den Augenlidern.
»Bitte, Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen, Mrs. Strong…«
»Doch, die mache ich mit.«
»Warum?«
»Ich komme mir vor wie eine Verräterin. Lange, sehr lange hab ich bei Lady Alva gearbeitet, und es bedrückt mich, dass ich ihr jetzt in den Rücken falle.«
»So dürfen Sie das nicht sehen.«
»Wie denn?«
»Vertrauen Sie mir einfach und tun Sie Ihren Job.«
»Das sagt sich so leicht.«
Wenig später sah ich das Haus der Lady Alva und auch das Gelände der recht großen Gärtnerei, denn an der linken Seite war noch der alte Maschendrahtzaun vorhanden. Zum Teil war er eingeknickt, an einigen Stellen gab es auch Löcher, und in dem Gelände dahinter fielen mir die graubraunen Dächer der Treibhäuser auf, sofern sie noch vorhanden waren.
»Das war mal ein blühendes Geschäft, bis Lady Alvas Mann starb. Dann ging es bergab.«
»Das will sie alles so lassen?«
»Bis heute schon. Aber es gibt auch einige Gerüchte, die sich um einen Verkauf drehen. Investoren für Ferien Wohnungen wären schon vorhanden, hörte ich.«
»Bringen wir es hinter uns.«
Wir hatten nur noch ein kurzes Stück zu fahren. Das Haus war ein großes Gebäude mit heller Fassade, deren Anstrich im Laufe der Zeit allerdings abgeblättert war. Jetzt mischte sich ein grauer Farbton darin, der teilweise von einer grünen Patina überzogen war, die auch das Dach nicht verschont hatte.
Dass es eine Veranda an der Rückseite gab, wusste ich von Hilde, aber jetzt war ich darauf gespannt, wie man uns empfangen würde.
Die letzten Meter rollten wir über einen mit kleinen Steinen belegten Weg, der vor dem Haus auf einem freien Platz endete.
Die Eingangstür lag im Schutz eines Vordachs. Es war ebenso knochenbleich gestrichen wie die Haustür.
Hilde Strong hielt an.
»Mir ist ganz schlecht«, flüsterte sie. »Wenn das auffällt…«
»Es wird nicht auffallen. Haben Sie einen Schlüssel?«
»Ja.«
»Sehr gut.«
»Aber Sie schließen nicht auf.«
Ich hob beide Hände. »Keine Sorge. Ich bin nur der Träger und warte an der Heckklappe.«
Hilde Strong sagte nichts mehr. Sie stieg aus und ging auf die Haustür zu. Sehr schnell hatte sie sie geöffnet.
»Ich bin zurück!« rief sie in das Haus hinein.
Irgendjemand antwortete ihr, doch ich verstand nicht, was gesagt wurde. Ich hörte nur, dass es sich um eine Männerstimme handelte.
Ich wartete vor der offenen Heckklappe, bis mir Hilde Strong ein Zeichen gab.
Danach schnappte ich mir zwei Tüten und klemmte sie mir unter die Arme. Etwas anders war mir schon zu Mute, denn ich wusste selbst, dass ich hier ein gefährliches Spiel trieb.
Hilde Strong war nicht weit in das Haus hineingegangen. Sie stand neben einer offenen Tür, und ich sah, dass dahinter die Küche lag. Ein großer und geräumiger Raum, in dem sich mehrere Personen aufhalten konnten, ohne sich auf die Zehen zu treten.
»Stell die Vorräte in die Küche! Ich kümmere mich dann um sie.«
»Alles klar, Hilde.«
Ich betrat die Küche, stellte die beiden Tüten ab und musste noch mal zurück, um die restlichen beiden zu holen. Als ich mit dem rechten Fuß auf die Türschwelle trat, war sie plötzlich da.
Es war nur ein leises Summen zu hören, mit dem die Reifen über den Boden rollten.
Ich schaute nach links und sah die Frau im Rollstuhl, die langsam näher fuhr und ihren linken Zeigefinger ausgestreckt auf mich gerichtet hielt.
»Wer ist das?« Während ihrer Frage hielt sie den Rollstuhl an.
Jetzt kam es auf Hilde an.
»Das ist ein
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