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1472 - Wahnsinn in Manhattan

1472 - Wahnsinn in Manhattan

Titel: 1472 - Wahnsinn in Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wollte auf keinen Fall irgendwelchen Stress heraufbeschwören.
    »Keine Sorge, wir sind nicht Ihretwegen gekommen, Dora.«
    Die dunkelhäutige Frau zeigte sich verwundert. »Warum sind Sie dann hier? Hat die Verwaltung Sie geschickt?«
    Ich wusste, dass sie auf irgendwelche Bürokraten anspielte, die für die Häuser verantwortlich waren, doch darauf ging ich nicht ein, sondern erklärte ihr den Grund unseres Besuchs.
    »Es geht um Miss Walters.«
    Dora entspannte sich. Sie saß jetzt. Mit einer Hand griff sie zur Zigarettenschachtel, die auf einem kleinen Beistelltisch lag. Dabei fiel mir auf, dass sie verschiedenfarbig lackierte Fingernägel hatte.
    Erst nachdem sie den Rauch durch die Nase wieder hatte ausströmen lassen, fragte sie: »Um Susan?«
    »Ja.«
    »Was hat sie denn getan?«
    »Wir suchen sie«, sagte Suko.
    »Und was ist der Grund?«
    Ich lächelte Dora zu. »Sie werden verstehen, dass ich Ihnen darauf keine Antwort geben kann…«
    Sie ließ mich nicht weitersprechen. »Und ich auch nicht, Mister.«
    Damit es nicht so unpersönlich blieb, nannte ich unsere Namen.
    Dann sprach ich weiter. »Kann es sein, dass Sie etwas voreilig reagiert haben?«
    »Nein. Ich weiß nicht, wo sie steckt. Ich habe Susan seit drei Tagen nicht mehr gesehen.«
    »Aber sie hat hier gewohnt«, sagte Suko.
    »Das schon. Das heißt, sie wohnt noch hier. Die Wohnung hat noch zwei Zimmer.« Sie deutete auf die Tür.
    »Lebt noch jemand hier?«
    »Ja, ein Freund aus Uganda.«
    »Ist er hier?«
    »Im Moment nicht.«
    Ich fragte nicht weiter. Wahrscheinlich gehörte der Freund zu den illegalen Personen, die sich zu Tausenden in der Stadt aufhielten.
    Das war nicht unser Problem. Wir wollten mehr über Susan Walters erfahren. Möglicherweise gab es in ihrem Zimmer einen Hinweis.
    Dora Caine wusste Bescheid. Sie erhob sich und ging auf die Tür zu. »Kommen Sie, ich zeige Ihnen ihr Zimmer.«
    »Ja, das wäre gut.«
    Im nächsten Raum befand sich niemand. Die Luft roch abgestanden. Dora drückte ihre Kippe in einem Ascher aus.
    »Hier wohnt sie nicht – oder?«
    »So ist es, Mr. Sinclair.«
    Eine schmale Tür führte in das dritte Zimmer, das zu dieser Wohnung gehörte, die ich gar nicht so groß eingeschätzt hatte.
    Das Zimmer war schmal. Das kleine Fenster glich mehr einer Luke. Da es offen stand, wehte warme Luft in das kleine Zimmer.
    Hier wurde praktisch nur geschlafen. Ein Bett und eine Stange, die sich von Wand zu Wand hinzog, waren die einzigen Einrichtungsgegenstände. An der Stange hingen einige Bügel. Nur wenige davon waren mit Klamotten behängt.
    »Mehr kann ich euch nicht zeigen.«
    Es reichte auch. Was wir hier sahen, konnten wir vergessen. Da gab es nichts, was uns einen Hinweis auf Susan Walters hätte geben können.
    »Was ist denn mit ihr?« fragte Dora.
    »Wir suchen sie.«
    »Und warum?«
    Suko lächelte Dora an. »Als Zeugin. Sie ist für uns sehr wichtig.«
    »Und wofür ist sie wichtig?«
    Eine konkrete Antwort konnten wir ihr nicht geben, und so erkundigten wir uns, ob Susan vielleicht gesagt hatte, wo sie hin wollte, als sie so plötzlich verschwand.
    Dora kaute an ihrer Unterlippe. »Nein, nicht so genau«, gab sie nach einer Weile zu. »Aber sie hat mal von einem Theaterstück gesprochen, das irgendwo laufen soll.«
    »Kennen Sie den Titel?« fragte Suko.
    »Da muss ich nachdenken.«
    »Bitte.«
    Dora wollte uns tatsächlich helfen. Sie gab ihr Bestes, und dann verzog sie die Lippen zu einem Grinsen.
    »Ja, jetzt fällt es mir wieder ein. Kennen Sie den Wahnsinn in Manhattan?«
    »Nein«, erwiderten Suko und ich zugleich.
    »So heißt das Stück. Wahnsinn in Manhattan. Das wollte sie sich unbedingt ansehen. Da war sie richtig scharf drauf.«
    »Und warum?«
    Dora schüttelte den Kopf. »Ich kann es nicht genau sagen, aber wenn sie darüber sprach, dann war sie der Meinung, dass dieses Theater neue Wege einschlug. Das war nicht so wie sonst, wenn man da einfach nur herumsitzt und sich das Stück anschaut. Jedenfalls hat sie sich so ähnlich ausgedrückt.«
    »Etwas Genaueres können Sie uns nicht sagen?«
    »Nein, Suko, tut mir leid. Ich sollte ja mitkommen, aber das habe ich abgelehnt. Ich hatte einfach keine Lust. Außerdem ist es mir zu heiß gewesen.«
    »Verständlich. Aber Sie wissen bestimmt, in welchem Theater das Stück aufgeführt wurde?«
    »Nein, auch nicht genau. Das muss irgendein altes Theater in Shadwell sein. Nicht weit vom Fluss entfernt. Mehr kann ich dazu nicht sagen.«
    »Gut. Und Susan

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