1473 - Jagt den Terraner
dein Leben weggeworfen", behauptete Tek kalt. „Jeder noch so stupide Hyguphot hätte blitzartig bemerkt, wie wehrlos du bist.
Wichtige Ausrüstungsgüter müssen am Anzug gesichert werden. Oder hast du etwas gegen primitive Karabinerhaken?"
Fulgen hob seine Dienstwaffe auf und ließ sie gegen die Magnethalterung des Gürtels klacken.
Eigentlich, so dachte er, saß sie dort fest genug, aber Männer wie Tekener schienen in der Beziehung anderer Meinung zu sein.
Rygel Masste beendete den Gravitationstest. Von der Zentrale aus drängte Makos. „Programm läuft. Ich habe die Erlaubnis bekommen, bis zur Umlaufbahn des vierten Planeten im Überlichtflug springen zu dürfen. Ja, ja, erspart euch eure Warnungen. Mir ist jetzt auch klar, daß man uns erwartet. Wir tauchen genau über Ertrus auf. Vierzehn Sekunden Verbleib im Einsteinraum, Materieabstrahlung und Ablenkungsangriff. In der Zeit müßt ihr unten ankommen. Klar zum Manöver. Die Ertruser schalten gleich auf Empfang - hoffentlich!"
Die Helme der SERUNS hatten sich geschlossen. Die Mikrosyntronik meldete klar.
Masste entlüftete die Kammer. Je mehr der Druck sich reduzierte, um so mehr blähten sich die SERUN-Hüllen unter dem Innendruck auf. Schließlich glichen sie prallgefüllten Ballons. Tekener verließ die Kammer. Vorerst noch vorsichtig, dann gelassener ausschreitend, erreichte er die Grundplattform des Transmitters.
Dort wurde er von Tauro Kasom erwartet. Der Ektopische Jäger hatte sich bis zur letzten Sekunde zurückgehalten. Erst jetzt fiel Tekener wieder ein, daß er in Tauro Kasom noch einen zweiten Partner hatte.
Tauro trug keinen Schutzanzug. Man mußte schon genau hinblicken, um zu bemerken, daß er ein Multi-Cyborg höchster Vollendung war. Biotechnische Konstruktionen dieser Art konnten auf die Hilfsmittel verzichten, die wirklich lebende Geschöpfe zwingend benötigten.
Die Säulen der Hochenergie-Transmission flammten bereits in hellgelben Farbtönen. Die großen Bodenplattform war bis hinauf zum oberen Projektor mit Gütern aller Art angefüllt.
Der Terraner zwängte sich zwischen zwei Container, um Fulgen Platz zu machen.
Hinter seiner transparenten Helmscheibe war ein blasses, von feinen Schweißperlen bedecktes Gesicht zu sehen, in dem zwei graue Augen um Hilfe zu flehen schienen.
Yart empfand wieder einmal überdeutlich, daß er nicht als Kämpfer geboren worden war. Angst war jedoch keine Schande, sondern eine völlig natürliche Reaktion.
Die ELMER VILLON nahm Fahrt auf. Die Vorgänge in der Bugzentrale waren auf den Kontrollmonitoren der Transmitterhalle gut zu verfolgen.
Nebenan standen drei kleinere Materietransmitter mit Nachschubgütern. Sie waren miterschiedlich bestückt - je nach Fassungsvermögen der Empfänger. Die meisten davon sollten relativ kleine Geräte sein.
Tekener fragte sich, wie die ertrusischen Widerstandskämpfer das Material gezielt verwerten wollten.
Dort, wo sie zu agieren hatten, durfte nur das Wachpersonal leichte Handstrahler tragen. Die Kontrollen waren scharf.
Das Dröhnen der Hochenergieumformer hörte sich im Innern der Druckhelme anders an als draußen.
Dann ging die ELMER VILLON in den Hyperraum, um die zirka fünfundfünfzig Lichtminuten bis zur Umlaufbahn des vierten Planeten ohne Zeitverlust überwinden zu können.
Fulgen hustete laut und krächzend. Seine Atemwege begannen zu brennen.
Der Cybermed reagierte sofort und reicherte das Atemgasgemisch mit Feuchtigkeit an. Ein Reizdämpfer wurde zugesetzt.
Nach einigen Sekunden stürzte der Einsatzfrachter in den Einsteinraum zurück. Die hyperenergetische Schockwelle wurde routiniert aufgeschaukelt, um all die Emissionen zu überlagern, die durch den Einsatz verschiedenartiger Geräte zwangsläufig entstehen mußten.
Die Transmitter flammten in kalter, sonnenheller Glut. Körper wurden entstofflicht und abgestrahlt.
Niemand in dem zur Transmitterhalle umgebauten Laderaum wußte genau, ob die Justierüngsimpulse der auf Ertrus stehenden Empfänger von den Leuten abgestrahlt worden war, die sie zu geben hatten.
Angekommen waren sie jedenfalls, oder die Syntronik hätte den Transport nicht eingeleitet.
Es war 18:03:22 am 18. Mai 1146 NGZ.
Aus den Thermogeschützen der EL-MER VILLON brachen entfesselte Urgewalten hervor.
Sie rissen die dichte Atmosphäre auf, röhrten dem Boden entgegen und glitten wirkungslos an den Schutzschirmen ab, die bei der Ankunft des Schiffes automatisch entstanden waren. So leicht waren die Beherrscher
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